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Alt  14.04.2016, 13:48   # 420
LonelyJoe
Pauschalclubber
 
Mitglied seit 20.01.2013

Beiträge: 1.672


LonelyJoe ist offline
Klar - bei den Sozialversicherungsbeiträgen geht es um Scheinselbständigkeit.
Das ganze Gerede um Scheinselbständigkeit ist zu großeren Teilen Bullshit. Die Frauen kassieren ihr Geld von dem Freier und müssen selbst sehen, dass sie das versteuern, Punkt.
Ob sie RV-Beiträge zahlen oder nicht ist ihre persönliche Sache. Da gibt es keine gesetzliche Vorgabe.
Das sie sich an Vorgaben wie Öffnungszeiten etc. halten müssen, ergibt sich doch austomatisch.

Das Problem ist doch: die Frauen wandern durch die Republik, ohne festen Wohnsitz, sie wohnen meist abwechselnd im Bordell in dem sie arbeiten. Wie will Vater Staat denn an die Steuern herankommen ?
An Rentenversicherungsbeiträge heranzukommen ist noch schwieriger.
Also macht man Folgendes: Man stellt anhand der Scheinselbständigkeitsregelungen einfach fest, sie arbeiten so, als seien sie angestellt. Und schon hat man den schwarzen Peter beim Bordellbetreiber. Ist doch viel einfacher.

Das macht man gerade in der gleichen Masche massiv in der IT. Die IT-Huren, auch IT-Spezialisten genannt:
- sind organisatorisch in die Abläufe des Auftraggeber eingebunden
- lassen sich die Arbeitszeiten vorgeben
- unterliegen teilweise sehr wohl Weisungen
usw.

also sind sie ganz klar Scheinselbständige (nach Regelung).
Hier geht es in erster Linie aber um die Rentenversicherung. Sie sollen Vater Staat später nicht auf der Tasche liegen. Man könnte einfacher eine Vorgabe dazu machen, macht man aber nicht.

Bei den Huren könnte man pauschal Steuern einziehen (nach dem Düsseldorfer Verfahren) ebenfalls Rentenbeiträge. Macht man auch meist nicht.

Mit der Steuerhinterziehung - das ist dann bei Scheinselbständigkeit wohl ganz schnell so, weil ein Arbeitgeber ja verpflichtet ist, die Lohnsteuer abzuführen.
Hier geht es auch um was anderes. Die Clubs nehmen Eintritt, meist Barzahlung. Bei der Menge an Eintrittsgeldern ist der Reiz hoch, Vater Staat nur teilweise was davon zu sagen und so Steuern zu hinterziehen.

Beim Totalclub in Hannover hat der Besitzer es tatsächlich geschafft, der Stadt etliche Jahre keine Steuern zu zahlen. Angeblich seit Bestehen noch nie. Das die Totalclub Gruppe irgendwann hochgenommen wird, war nur eine Frage der Zeit.

Es ist schon erstaunlich, mit welcher Dreistigkeit die Clubs vorgehen und sich dann gesammelten Vorwürfen aussetzen müssen, ist doch eigentlich klar.
Aber: Das man eine Razzia beim Artemis erst nach 10 Jahren macht, wo es doch sicherlich vorher schon Verdachtsfälle gab, ist seitens der Behörden in erster Linie ziemlich peinlich.
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Danke von