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Alt  21.06.2016, 21:36   # 123
Odilo
Pink Panther
 
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Venusweg

Venusweg Teil 3

Unser Weg führte uns nun nach dem Ort Feldbrahti, wo schon um das Jahr Tausend die Kapelle der heiligen Ida gestanden haben soll, jedoch war diese Ida keine ordentliche Dienerin der Göttin Astrate, sondern Mitglied einer anderen, abergläubischen Sekte. Unser Tempel, in dem wir unseren Pilgerkameraden wieder trafen, heißt übersetzt „Ebene des dichten Schilfs“, das stammt aus der Sprache der Nahuatl, wir befanden uns also nun im Acapulco.
Das Haus ist nicht neu, aber sauber, mit einem Grill, der zu schmackhaften Speisen einlud.
Als ich aber nun mich in dem Haus so umgeschaut habe, wäre ich doch fast aus meinen Pilgerlatschen gekippt. Viele Weibsbilder, mit prächtigen Rundungen ausgestattet, alle scheinen genug zu essen zu kriegen, denn so ausgehungerte dürre, die ich nun nicht so sehr leiden mag, habe ich kaum gesehen, dafür runde pralle Hintern und große Busen in Hülle und Fülle. Für mich Klosterbruder waren da etwa 20 (in Worten zwanzig!!!) von vielleicht 50 insgesamt Frauen, denen ich gerne eine Beichte abgenommen hätte und bestimmt fünf, wo ich das Gefühl hatte, dass das so schwere Sünderinnen wären, dass es sogar ganz dringend nötig wäre, eine Klause aufzusuchen.
Da weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Man sabbert praktisch mit offenem Mund so vor sich hin.
Nun also dann, stellen wir uns „aufrecht“ und tapfer dem Kampf.
Die Maiden aus Transilvania waren hier in der Überzahl und eine mit Namen Amalia muss wohl schon einmal in Frankreich gewesen sein, weil sie diese Sprache so fließend sprechen konnte, dass ich bald meine sonst so vorbildliche Selbstbeherrschung.......
Und nun zu etwas völlig anderem. Andana wurde mir von einem der mitreisenden Freunde empfohlen. Also bat ich dieselbe zu einer Klausur. Sie konnte wunderbar Flöte spielen so dass ich wohl meine etwas großen Ohren angelegt habe. Bin ich denn schon im Paradies? Ja fast, so scheint es. Bei dieser Fülle an Liebesdienerinnen konnte man nicht so schnell aufgeben, so dass noch Diana, die immer in den oberen Gefilden ihren Stammplatz hat, nun noch von mir Besuch erhielt. Auch mit ihr suchte ich private Gemächer auf und wurde nicht enttäuscht.

Insgesamt muss ich sagen, dass diese Etappe auf unserer Pilgerfahrt nicht hätte fehlen dürfen.
Zwar war zu späterer Stunde im großen Saal ein wahrer Höllenlärm durch zu laute Musik, aber dafür wurde man entschädigt, durch eine Art Laufweg, auf dem die holden Damen ihre Männer zu den Klausen führten. Etwas ungewohnt für mich war jedoch die Frequenz, mit der viele Gänge erledigt wurden. Bei dem mäßigen Salär von 40 Talern, der ausgerufen wurde, wunderte es dann nicht, dass die Frauen ihre Arbeit mit einer Hingabe verrichtet haben, dass des öfteren ein halbes Stündchen schon nach zehn Minuten vorbei sein konnte. Ich hatte da aber keinen Grund zur Klage, eher die Damen Sorgen mit mir, weil ich einfach nie genug kriegen kann und eigentlich immer bis zum Gebetsschluss aushalten kann - Amen.
Spät in der Nacht verließen wir diesen Außergewöhnlichen Ort, trotz der Müdigkeit mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht. Wir quartierten uns in einer, wie es sich gehört, etwas asketischen Herberge ein und hatten einen erholsamen Schlaf, bis wir am nächsten Morgen unsere Reise fortsetzten.

Venusweg Teil 1
Venusweg Teil 2
Venusweg Teil 4
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An seinem Charakter ist nichts auszusetzen, hauptsächlich, weil er wohl keinen besitzt. (Léa de Lonval)

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