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Alt  18.05.2018, 18:16   # 16
MissSolitaire
reisende SDL (Terminfrau)
 
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MissSolitaire ist offline
@vampirlady:
Ich grüße Dich ganz lieb. Schön nach so langer Zeit wieder etwas von Dir zu hören.
So wie Du die Koksgeschichten schilderst, sind sie mir in der Vergangenheit nicht unter gekommen. Damals (vor Deiner Laufhauskarriere *grins*) mussten die Ludenschüsse um jede Zigarettenpackung bzw. Essen kaufen ihren Mann anrufen und um Erlaubnis fragen, echt kein Witz. Da war an Drogen gar nicht zu denken.
Allerdings machen Deine Schilderungen durchaus Sinn ..... die Einsatzzeiten der Damen erhöhen sich durch den Konsum und durch das gemeinsame koksen mit den Gästen entsteht eine ganz neue Art der Kundenbindung.
Dann verdienen manche Typen gleich doppelt - an ihren Damen und den Drogen zusätzlich, sehr effizient - rein wirtschaftlich betrachtet *kotz*.

@sophia: Klasse geschrieben - Respekt!
Es war nicht einfach - der Weg in ein suchtfreies Leben war steinig und hart. Erst der Alkohol und danach als Ersatzdroge verschreibungspflichtige Psychopharmaka.
Sucht beginnt schleichend: erst schmeckt es, ohne Suchtmittel fehlt einem was und hinterher braucht der Körper es - ansonsten allerschlimmste Entzugserscheinungen wie Lähmungserscheinungen, Schwindelanfälle, Schmerzen als ob einem die Innereien zerreißen....... da sind sintflutartige Schweißausbrüche und Dauerzittern noch das Harmloseste.
Hätte ich damals (90er Jahre) weiter getrunken, ich wäre heute tot oder Insassin in einer Nervenklinik.
Bei mir half jeweils immer der langsame Abbau (mit eisernem Willen wieder "gesund" zu werden) des Suchtmittels und beim Alkohol der regelmäßige Besuch einer Selbsthilfegruppe (Kreuzbund) und natürlich totale Abstinenz.
Der Medikamentenabbau war schon schwieriger und langwieriger ..... noch bis zu 2 Jahren danach kamen gelegentliche Panikattacken und Schwindelgefühle dazu - der Körper vergisst nichts.


@all:
Jedem Süchtigen kann ich den Besuch einer Selbsthilfegruppe ans Herz legen. Nur diese Menschen haben das Leid der Sucht am eigenen Leib erlebt und durchlitten, stecken teilweise noch mittendrin, haben gelegentliche Rückfälle.
Kliniken halte ich nur sinnvoll für einen körperlichen Entzug. In einer Therapie sitzt man unter einer Käseglocke, wo die Abstinenz einem relativ leicht fällt. Beim Rückkehr in die Realität werden die Meisten wieder rückfällig. Nur eine Änderung seines eigenen Lebens und des Bewußtseins führt zu einem dauerhaften Erfolg!
Manchmal vermisse ich dieses rosarote-Wölkchen-Gefühls, diese lmaA-Stimmung ...... nur da ich die Extremfolgen am eigenen Leib durchlitten habe, quasi durch die Hölle entzugstechnisch ging, meide ich Suchtmittel wie der Teufel das Weihwasser und belohne mich andererweitig (z.B. schönes Essen, tolle Parfums).
Wenn ich, als labile emotionale Person den Weg in ein suchtfreies Leben geschafft habe, schaffen Andere es auch. Es gibt wirklich mehr Menschen mit Suchtproblemen wie man denkt .... vom Arzt, Akademiker bis hin zum Hartz4-Empfänger. Die Sucht macht vor keiner Gesellschaftsschicht halt und zerstört mehr wie man manchmal glaubt - leider!
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Danke von