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Alt  01.11.2017, 11:17   # 621
Dragee-Keksi
wennichnuraufhörenkönnt
 
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Dragee-Keksi ist offline
Red face

Geheimbordell in Innsbruck bei Razzia geschlossen
Nach dem Straßenstrich hat die Innsbrucker Polizei die illegalen Massageklubs ins Visier genommen. Fünf Betriebe sind aufgeflogen.

Von Thomas Hörmann

Innsbruck – Entspannungsmassagen mit Happy End: Für Ahnungslose ein scheinbar harmloses Angebot, Eingeweihte wissen allerdings, was sie erwartet. „Tatsächlich geht es dabei um Erotikmassagen, also eine Spielart der illegalen Prostitution“, erklärt ein Mitarbeiter des Polizei-Sicherheitsreferats. Ein Rotlicht-Zweig, der nach der Eindämmung des Innsbrucker Straßenstrichs zunehmend ins Visier der Exekutive geraten ist. Seit dem Sommer ermitteln die Beamten des Sicherheitsreferats. Die Ergebnisse führten zu einer Aktion scharf, die in den vergangenen zwei Wochen über die Bühne ging. „Dabei haben wir ein Massagestudio zugesperrt und in vier weiteren Fällen die Schließung angedroht“, sagt der Polizeijurist. Sollten in den verwarnten Betrieben erneut Massagen unter der Gürtellinie angeboten bzw. durchgeführt werden, gehen auch dort demnächst die Lichter aus.

Ausgelöst wurden die Nachforschungen des Sicherheitsreferats in mehreren Fällen durch Anrainer, die die Beamten auf die ungewöhnliche Besucherfrequenz in der Nachbarschaft aufmerksam machten. Wie die Ermittlungen im Vorfeld der Aktion scharf ergaben, haben die Prostituierten die Geschäfte auf einschlägigen Seiten im Internet beworben. Der Wortlaut der Angebote war keineswegs eindeutig, auch Patienten mit Rückenschmerzen konnten auf Linderung hoffen. Hauptsächlich waren es die Preise zwischen 110 und 150 Euro, die darauf hinwiesen, dass es sich um besondere Massagen handelt.

Den Nachweis für die illegalen Dienstleistungen lieferten Polizeibeamte in Zivil, die sich als Kunden tarnten und den Studios nach Terminvereinbarungen Besuche abstatteten. Dabei wurde rasch klar, dass die Massagen auch Leistungen umfassten, die unter den Begriff Prostitution fallen. So arbeiteten die Frauen meist unbekleidet.

Bei den kontrollierten Studios handelte es sich um Kleinstbetriebe, die meist nur aus einem Zimmer mit Bett und Sanitärbereich bestanden. Dass hinter den verschlossenen Türen Massagen angeboten werden, war von außen nicht ersichtlich. „Die Werbung erfolgt in der Szene fast ausschließlich über das Internet und Mundpropaganda“, weiß der Polizeijurist.

Die Masseusen, die von den Polizeibeamten bei den Kontrollen ertappt wurden, stammen aus Tschechien, Ungarn und Rumänien. Teilweise waren die Damen bereits als Prostituierte am Straßenstrich amtsbekannt. Aber auch zwei einheimische Frauen boten illegale Entspannung an.

Kurios: Keine einzige der angezeigten Damen konnte den Abschluss einer Massageausbildung vorweisen.

Aber nicht nur die Frauen, sondern auch die teils Tiroler Betreiber der Massagestudios müssen mit Anzeigen rechnen. Der Strafrahmen reicht bis 36.000 Euro.
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