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Alt  21.02.2018, 21:44   # 141
basileos
ist den Huren dankbar
 
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basileos ist offline
Zum x-ten Mal. Und noch einmal. Und noch einmal.

Trotz hoch und heilig versprochener Diskretion - - neinnein, ich bin zwar ein unverbesserliches Waschweib, aber das hier sollte nur als Gedächtnisstütze dienen, interessiert wohl auch kaum noch jemanden, immer dieselbe, wie öde ist das denn. Aus aktuellem Anlaß hab ich mich dann doch entschlossen, noch ein bißchen was von dieser öden Geschäftsbeziehung zu berichten, denn wie schon früher festgestellt, langweilen Wiederholungen nicht in jedem Fall.

Zwischen der Lore (oder wie sie draußen in der Realität auch heißen mag) und mir gibt's eine kleine Verabredung, daß sie mich mit einem Schlüsselwort auf eine zeitnah zu erwartende Anwesenheit der Herzensdame hinweisen wird. Und zwischen der Herzensdame und mir gibt's eine Vereinbarung, daß ich sie besuche, wenn's die Umstände denn gestatten, aber daß sie mir's nicht krumm nimmt, wenn nicht.

Die Umstände waren nicht so ganz günstig, als die bewußte Botschaft wieder in den Nachrichteneingang meines Telefons purzelte - ich mußte ein bißchen lügen und am Samstag einen Zug durch die Baumärkte der Umgebung vorschützen, es galt schließlich, Eisenwaren für die (ständige) Baustelle im trauten Heim herbeizuschaffen. Wie genial ist das denn? Männer im Baumarkt - das ist noch besser als Frauen im Schuhgeschäft. Ich hatte mir also mit diesem schmutzigen Trick einige Stunden unbeaufsichtigte Autobenutzung erschwindelt, und ab die Post. Um halb zwei war das Stelldichein anberaumt, weil ich argumentierte "da sind alle beim Mittagessen, und die Baumärkte sind nicht ganz so voll". Bullshit, ja, aber wer soll das Gegenteil beweisen? Jedenfalls war ich ein Viertelstündchen eher da, die Herzerin begrüßte mich gar herzlich, wir saßen auf dem Kanapee im Wohnzimmer, ich konnte meine Hände gar nicht mehr bei mir behalten (was sehr wohlwollend aufgenommen wurde), da meldete sich das Herzdamentelefon. Uh-Oh. Ein Stammgast (der von weit her zwei mal im Jahr auf einen Quickie kommt) suchte nach ihr, war bei ihrem alten Laden gewesen, da war sie unbekannt verzogen, aber die Mobilnummer hatte er noch. Und wo sie denn jetzt wäre, ja im Elfenfick, so, wo ist denn das, Navi, sind ja nur 5 Minuten, bin gleich da. Oh-Uh. Ob ich… vielleicht… na ja, der will ja nur einen Quickie… Also gut, sagte ich, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und es vergingen 5 Minuten, es vergingen 10 Minuten, wo bleibt er denn? Da schlägt das Telefon noch mal an, er kann nicht durch, da ist ein Mords Unfall, Feuerwehr, THW, Leichenwagen, Katastrophenschutz, Hubschrauber, der Bundesgrenzschutz ist auch da, und das Navi zeigt ihm keine Umleitung. Aber er ist gleich da. Was soll ich sagen, kaum vergeht eine weitere halbe Stunde, da steht er tatsächlich in der Tür.

Ist ja nur ein Quickie, flüstert sie beim Hinausgehen. Stimmt. Nach einer Viertelstunde ist sie wieder da, nimmt mich bei der Hand, und endlich bin ich dran. Wie gut, daß ich das Baumarkt-Alibi habe, da ist die zusätzliche Stunde gerade noch drin. Und das Warten hat sich gelohnt, wie schrieb mir unlängst ein langjähriger LH-Kollege "Eine der besten Sessions meines Lebens - so gefühlvoll und zart und genial." Recht hat er.

(das war im Januar)

Und beinahe ziemlich ungefähr fast genau 3 Wochen später fragte ich wieder mal bei der Lore an, und alsbald sagte mein Fon "Dingdong", und die Planerei lief an. Termin vereinbart hab ich aber mit dem Liebchen selber, weil die Lore… na ja, irgendwie abgelenkt schien. Günstiger diesmal war, daß die aufsichtführende Gattin in die Arbeit ging.

Die Anfahrt verlief trotz angekündigten Schneefalls ereignislos, nicht zuletzt, weil der Schneefall ausblieb. Wieder war ich ein Viertelstündchen früher dran, und bekam gleich von ihr höchstpersönlich einen handgezapften Kaffee - für den ich mich mit der mitgebrachten Süßigkeit revanchieren konnte. Und wo ist die Chefin? Die ist im Urlaub. In Südostasien. Dann entfällt eben der Smalltalk, und sie führt mich in - Wups, was ist denn das, dunkelscharlachrotes Licht (oder Mangel an demselben), Andreaskreuz, Riesenrad, Peitschen, Ketten, Gasmasken, the whole nine yards… "Wo hast Du mich denn da hingebracht? Was hast Du mit mir vor?" flachse ich, da greift sie mir als Antwort in die Hose, drückt mir elektrisierend die Rute und sagt leise "Was denkst Du denn? Mit Dir treib ich's nur zärtlich." Das will ich doch hoffen, mit Peitschen hab ich's nicht so.

Gesagt, getan. Zärtlich. Und ungemein wirkungsvoll.

Und dann liegen wir entspannt aneinander, kleine Geheimnisse werden ausgetauscht, die gar keine Geheimnisse sind, wir wissen ja viel von einander, und doch gibt's immer wieder intime Kleinigkeiten, die wir noch nicht wußten.

Ich bin zu alt, um mich noch einmal zu verlieben. Das ist wohl auch gut so. Wäre ich 20 Jahre jünger und ungebunden… Wäre, wäre, Fahrradkette, wie einer unserer prominenten Allerweltsphilosophen so trefflich formuliert hat.

(das war im Februar)

Nächste Runde. Zuerst gab's noch eine Wuhling, weil die Termindiskussion per SMS durch die Minimalistik des Mediums erschwert ist - und ich verschwendete eine vollkommen brauchbare Alibi-Aktion (Anlasser zur Reparatur bringen) für nix. Allerdings konnte ich dadurch eine Woche später ernten, was ich damit gesät hatte, und ihre abermalige Gegenwart nutzen. Mit dem Zeitmanagement bin ich ja mittlerweile ziemlich gut, und die Karten- und Routenplanerdienste der Allwissenden Müllhalde helfen sehr. Kam hinzu, daß der frische Alte TMFan der Lore gegenüber geäußert hatte, daß er mich mal wieder sehen wollte, und da kann man eigentlich nicht kneifen.

Minutengenau bin ich diesmal da, das Mädel stärkt sich mittagszeitgemäß noch schnell mit Pizzadienstnudeln, läßt sich aber schon mal drücken (und wählt mit leuchtenden Augen von den zwei Mitbringseln das kleinere, kriegt halt die Lore das andere, die mag's ja ohnehin eher fruchtig), und gibt mir Gelegenheit, die Madame über ihren gehabten Urlaub auszufragen. Dem TMFan hat sie (die Madame) aber nicht mehr mitteilen können, wann ich aufscheinen würde, und so tut sie's eben jetzt.

Zum 30. Mal gönne ich mir heute das Vergnügen mit der Buhlerin, ich sage ihr das auch, da meint sie "in wie vielen Jahren?" 12 sind's, "Ist viel zu wenig Sex, aber viel Geld!" - Da hast Du allerdings Recht, aber besser wenig (und gut) als gar keinen, und man gönnt sich ja sonst nichts.

Und was sagt sie dann noch, bevor sie mich aufs Bett zieht? "Ich hab Dich lieb."

Na wenigstens eine.

Der TMFan taucht dann doch noch auf, und bemerkt anzüglich: "Die strahlt ja richtig - Man merkt, daß Du bei ihr warst…"

(das war im März)

Ich stelle es dem Leser anheim, mich als "valiebt" zu belächeln…

basileos (der tapfer die Winterdepression bekämpft)

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