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Alt  30.03.2017, 08:48   # 130
Epikureer69
Hedonist
 
Mitglied seit 15.04.2014

Beiträge: 2.332


Epikureer69 ist offline
@Aligator

Tja, was will ich eigentlich damit sagen ? War ja irgendwie klar, dass Du es entweder nicht begreifen willst, oder kannst............................

Nehmen wir mal, den von Dir eingestellten Artikel zur Berichterstattung über das Attentat in London als Beispiel:

Da wird der deutschen Presse vorgehalten, weniger detailiert über den "Background" des Täters berichtet zu haben, als die englische Presse. "Zwischen den Zeilen" wird den deutschen Medien dabei auch unterstellt "unerwünschte" Informationen, sprich solche, die der allgemein emotional aufgepeitschten "öffentlichen Wahrnehmung" weiter "Zucker" geben würden, bewußt zurückgehalten zu haben.

Soweit so gut. Was macht denn eigentlich eine "seriöse Berichterstattung" aus ? Ich würde mal sagen, dass man primär zwischen "harten" und "weichen" Fakten unterscheidet und die Berichterstattung möglichst auf "harte" Fakten beschränkt oder zumindest dem spekulieren über die "weichen" Fakten voranstellt.

Unter harten Fakten verstehe ich hierbei, das was nachvollziehbar beweisbar und eindeutig ist. In diesem Fall wäre das der britische Paß des Attentäters. Diese Tatsache ist schnell eindeutig recherchierbar und hält einer kritischen Überprüfung stand. Inwieweit der Täter durch "islamistische Paralellgesellschaften" beeinflusst war, ist was die Faktenlage angeht, zunächst ein "weiches" Kriterium, welches zumindest einer wesentlich gründlicheren Recherche bedarf, die das direkte soziale Umfeld des Täters, lokale Ermittlungsakten usw. miteinschließt. Außerdem gibt es für "Beeinflussung" keine verlässlichen meßbaren Größen, wie z.B. Temparaturanzeigen usw.

Unstrittig dürfte auch sein, dass lokale britische Medien an solche Informationen schneller herankommen als Auslandsmedien.

Aber dieses wiederum "harte" Kriterium, eignet sich wieder prächtig für Verschwörungstheorien, wie "Lügenpresse" und den Vorwurf des bewußten Zurückhaltens relevanter Informationen.

Interessanterweise ist es deshalb bei einigen, auch hier mitdiskutierenden Foristen, "Mode" geworden, alle deutschen Medienveröffentlichungen, die dem Leser differenziertes Denken abverlangen, weil sie nur die weitgehend gesicherte Faktenlage beinhalten und keine emotionalen Vorurteile bedienen, als manipulativ und "unseriös" abzukanzeln (Stichwort: "Lügenpresse").

Und jetzt sind wir genau beim Thema meines vorangegangenen Beitrags zu Art und Wesen von Propaganda.

Ich wiederhole: Propaganda darf nicht differenzieren. Propaganda muss die Emotionen ansprechen (nicht den Verstand). Propaganda muss Schlagwörter ("Lügenpresse") verwenden usw., usw.

Irgendwann sind dann, wenn es gut gemacht ist, die Inhalte, die die Propaganda verwendet, für weite Teile der Bevölkerung, die einzig gültige Wahrheit und Alles andere "Lüge", obwohl es tatsächlich genau umgekehrt ist. Wenn dieser Zustand eingetreten ist, haben wir, gesellschaftlich gesehen, was ?

Richtig, eine Diktatur.

Nicht umsonst sind die von mir, im diesbezüglichen Beitrag zitierten Aussagen, zu Art und Wesen von Propaganda, aus einer bemerkenswerten Quelle, nämlich aus dem Buch "Mein Kampf", des offensichtlich mittlerweile weitgehend vergessenen, "Mitbürgers" Adolf H. .

Aber das hat mindestens Kollege Aligator ja sowieso gewußt.
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"Sex, Fußball und Saufen", wobei im höheren Lebensalter die "Kardinaltugenden" zwei und drei, im Leben eines Mannes immer mehr an Bedeutung gewinnen.

"Man sieht den Splitter im Auge des Anderen, aber nicht den Balken im Eigenen."

Dieses Zitat widme ich meinen besonderen "virtuellen Freunden" hier.

Danke von