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Alt  06.12.2015, 14:33   # 34
Katsumoto
Samurai
 
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Katsumoto ist offline
Sicherlich ist der von Tom geschilderte Fall kein Einzelfall.

Grundsätzlich ist es ja legitim, in jedem geschäftlichen Vorgang (Kunde und selbständige Dienstleisterin) zu verhandeln, ein Angebot zu unterbreiten usw. und es liegt im Ermessensspielraum der Dienstleisterin, abweichend vom "Standardmodell" dann eine Einigung zu erzielen.

Natürlich ist es, zumindest nach meinem Empfinden, moralisch recht verwerflich, in dem Business der Sexdienstleisterinnen das grosse Feilschen anzufangen, da die erbrachte Leistung doch keine Handelsware oder eine allgemein verfügbare Dienstleistung ist, sondern sehr intim und persönlich ist. Ich für mich akzeptiere deshalb angesagte Preise und käme gar nicht auf die Idee "ob das auch günstiger geht".

Verwerflich ist der Druck, der in diesem Beispiel in Verbindung mit der Anfrage aufgebaut wird. Auf den ersten Blick ist es ein simples Angebot "guter Bericht als Gegenleistung" (also kein simpler Preisnachlass), aber bringt zwei Probleme mit sich:
1) Das LH selbst wird inhaltlich obsolet, wenn gute "Berichte" gekauft bzw. als Gegenleistung verfasst werden
2) der Dienstleisterin wird zwischen den Zeilen gesagt "wenn du nicht machst, was ich will, kann ich auch einen schlechten Bericht schreiben"

Zum ersten Punkt:
Das passiert natürlich immer immer wieder. Die SDL fordert "nette Gäste" auf, positiv über sie selbst oder schlecht über Konkurrentinnen zu schreiben, was die Qualität der Berichte deutlich verzerrt (wobei für den erfahrenen Kunde sowieso gilt: alles subjektiv, insofern selbst ein Bild machen).

Zum zweiten Punkt:
Dies erfolgt, gerade mit der Variante "wenn du nicht ... dann schreibe ich schlecht über dich", überall recht häufig. Ich kenne hier einige Aussagen von Frauen, egal ob Terminwohnungen oder Saunaclubs, die sagen, es gibt LH-Gäste, die dies stets im Vorgespräch auf den Tisch bringen und damit "gute Leistung" einfordern, mit dem Druckmittel "ich werde danach im Internet über dich schreiben".
Viele sind dann total nervös und verunsichert, hat das doch (theoretisch) direkten Einfluss aus ihr Geschäft. Ebenso viele sagen mittlerweile "wenn ich weiss, einer ist ein LHler, dann vermeide ich, mit ihm aufs Zimmer zu gehen", was ich absolut nachvollziehen kann.
Ich will hier jetzt keine LH-User benennen, von denen ich weiss, dass sie so agieren, das würde zu weit führen und wieder zur forentypischen Eskalation mit unsachlichen Beschimpfungen, deshalb klemme ich mir das an dieser Stelle für den Moment.

@Tim:
Eigentlich müsste man den Frauen die Möglichkeit geben, LH-Member zu "melden", welche so handeln, damit diese nach X Meldungen von nachweislichen SDLs hier eine Markierung im Profil bekommen, womit die "Berichte" dann entsprechend für alle erkennbar wertlos sind.


Jedem der LH-User sollte klar sein, dass man seine Mitgliedschaft hier besser für sich behält und niemals erwähnt, sondern abstreitet. Nur dann gibt es ehrliche Leistung und bei vielen überhaupt einen Zimmergang.
Die Frauen untereinander sagen grösstenteils, dass sie mit "den Schreibern im Internet" gar nicht ins Geschäft kommen wollen, weil hier mit Druck wie oben genannt gearbeitet wird und sowieso immer die Gefahr besteht, bei subjektiv schlechter Leistung ("sie hat mich zu wenig geküsst" oder sowas) negative Werbung im öffentlichen Internet verpasst zu bekommen.
LH-Stammtische in den Clubs beispielsweise sind da eher kontraproduktiv, wenn man daran teilnimmt und damit klar zeigt "ich bin Schreiber", einer der Gründe, warum ich persönlich diese Veranstaltungen meide.


Eine Anmerkungen an dieser Stelle aber noch:
Hier spielt noch ein anderer Aspekt in die Sachlage, da einige Terminwohnungsbetreiber prozentual an den Umsätzen der Damen beteiligt sind. Diese sind natürlich über solche Preisverhandlungen not amused, da es hier im Endeffekt auch um ihren Gewinn geht, sofern die SDL den finanziellen Ausgleich nicht komplett aus eigener Tasche realisiert oder realisieren muss.
Insofern verstehe ich, dass man als Betreiber mit einem solchen Preismodell ("Handtuchgeld" je Zimmer oder grundsätzliche prozentuale Beteiligung je Gast) gegen diese Vorgehensweise der LH-User vorgeht, auch wenn im Gesamtbild der LH-User natürlich ein gerngesehener Gast ist - solange er Vollzahler ist
Insofern spannend, dass hier das Penthouse gegen Preisverhandlungen vorgeht, aber auch verständlich und insgesamt selbstverständlich richtig, aber halt auch nicht ganz uneigennützig


Abschliessend meine ganz persönliche Einstellung:
Wer sich einen aufgerufenen Preis für eine angebotene Sexdienstleistung nicht leisten kann oder will, sollte dies akzeptieren und seinen Druck woanders loswerden, statt in "Verhandlung" zu gehen. Man kauft hier keine nachgemachte Handtasche auf dem Bazar, sondern etwas intimes, und sollte die Preisgestaltung akzeptieren. Jeder Handwerker, jeder Selbständige will seine wertige Dienstleistung auch nicht "unter Preis" verkaufen.
Ich überlege gerade, ob es beispielsweise bei den Handwerkern auf myhammer.de auch solche Anfragen gibt "verlegst du mir die Fliesen für 5€ günstiger je Stunde, dann bekommst du eine positive Rezension und Empfehlung"...?
Reine Preisverhandlung "bekomme ich X für Y statt Z" sind ja ok, aber ohne "wenn...dann". Im Bereich des Rotlichts finde ich es aber grundsätzlich unangebracht, meine Meinung. Wenn ich mir das 28€-Steak nicht leisten kann, gehe ich eben zum Imbiss und es muss auch ein Schnitzel mit Pommes genügen........


Schönen sonnigen Sonntag noch für alle
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