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Alt  10.04.2018, 14:21   # 718
Bava Ria
Weggezimmert!
 
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West of Eden


 
"Haben Sie’s mal mit ’ner Kellnerin getrieben? "
"Bitte was? "
"Mit ’ner Kellnerin. ’Ner großen, fetten Kellnerin. Ich weiß nicht, wie die feinen Damen im Bett sind, aber wenn Sie’s noch nie mit ’ner blonden, fetten Kellnerin getrieben haben, haben Sie umsonst gelebt."

Peter Falk als Detektiv Sam Diamond in „Eine Leiche zum Dessert“ (1975)

 

Nach meinen eher durchwachsenen Erfahrungen am Wochenende in Ingolstadt sehne ich mich nach Kontrastprogramm, nichts besonders Anspruchsvolles, einfach ein paar fröhliche Mädchen, laute Popmusik und ausgelassene Stimmung. Dazu fällt mir in Bayern spontan erstmal das Safari in Neu-Ulm ein, irgendwie schaffen es die Mädels dort oft, so etwas wie Partylaune zu verbreiten, besonders später in der Nacht. Also auf nach Westen!

Trotz Montag nach dem orthodoxen Osterfest ist der Club gut gefüllt. Gleich beim Einchecken winkt mir Stefanie zu, ich sehe Anka mit ihrer unbändigen Wallemähne, Amalia kommt gerade aus dem Barraum und lacht mich an, und Isabella geht eine rauchen. Perfekt, vier großartige Optionen, dabei war ich noch gar nicht an der Bar. Die Wünschelrute schlägt bei Isabellas sportlich-schlankem Anblick am heftigsten aus, auf ein neues Date mir ihr freue ich mich schon länger.

Schick in (Eier-)Schale geworfen und an der Bar angekommen, lande ich stattdessen in Stefanies Armen. Es ist Dessoustag, und ihr ohnehin üppiger Busen wird durch das schwarze, geschnürte Bustier noch praller und runder als sonst. Safaritypische Begrüßung mit lieben Küsschen und viel Kuschelei, kurzer Anacondacheck unterm Tuch, das gefällt mir hier, es ist alles etwas lockerer und auch ein bißchen frivoler als in den anderen bayerischen Clubs, die ich kenne. Ich mag Steffie sehr und war schon oft mit ihr zusammen, obwohl sie eigentlich gar nicht meinem Typ entspricht. Sie wirkt auf mich immer eher türkisch als rumänisch, mit ihrer etwas festeren Figur, den sehr dunkel geschminkten Augen und dem Goldschmuck. Der Schlafzimmerblick strahlt eine gewisse Sinnlichkeit aus, die vielen ihrer jungen schlanken Konkurrentinnen abgeht. Das wirkt bei ihr nicht aufgesetzt, sie hat eine natürliche Aura, so etwas träge-laszives, wie eine Löwin, die sich schon darauf freut mich zu verspeisen. Ich habe Bilder bauchtanzender Haremsdamen vor Augen, wenn ich sie sehe. Außerdem riecht sie gut. Muß kurz mit Wünschelrute Rücksprache halten, zwecks Umrouting. Bekomme grünes Licht.

Mit Steffie kann ich mich merkwürdigerweise auch besser gehen lassen als mit vielen optischen Favoritinnen. Vielleicht liegt es gerade daran, dass sie meinem mädchenhaften Frauenideal etwas ferner ist. Ich traue mich bei ihr auch, mich mal mitreissen zu lassen und den Kopf abzuschalten, wenn sie mich dankenswerter Weise anfeuert, lobt, umschlingt, manchmal auch ein wenig kratzt oder beisst, was halt gerade so passt. Dazu vermittelt sie glaubhaft den Eindruck, auch selbst gerade richtig scharf zu sein, was immer gut ankommt. Männer brauchen einfach sehr viel Bestätigung, das wird gern unterschätzt. Weil es so gut läuft und mich das Testosteron flutet, steht die Uhr plötzlich bei 90 Minuten. Steffie bleibt perfekt in der Rolle und bescheinigt mir, ich Megahengst hätte es ihr aber jetzt so richtig besorgt. Fadenscheinig wie die Zusicherungen rumänischer Politiker, und trotzdem tut es gut. Das ersetzt mehrere Sitzungen beim Psychotherapeuten und kostet dabei nur 150 Euro. Problematisch allerdings für die weitere Abendgestaltung, denn von so einer Nummer muß ich mich stundenlang erholen, oder vielleicht auch besser gleich ganz aufgeben und weitere Pläne vertagen?

Erst mal Abendessen. Das erfordert im Safari ja etwas Umstand, da man zum Spind muß, Geld holen und eine Verzehrkarte an der Rezi für 20 Euro kaufen, die dann anteilig vom Koch abgelocht wird. Für den ungelochten Rest gibts beim Checkout später Bargeld zurück. Könnte man das nicht eigentlich auch für die Zimmerei so anbieten? Wer ungelocht bleibt, bekommt anteilig Geld ausgezahlt?

Die meisten der ca. 15 Gerichte auf der Karte kosten entweder 5 oder 10 Euro. Weil sie erst bei Bestellung zubereitet werden, schmecken sie meist etwas frischer und leckerer als das, was woanders stundenlang im Wasserbad vor sich hinwärmt. Am tollsten aber ist es, den DL bei der Essensbestellung zuzusehen. Denn die Katzenklappe zur Küche befindet sich eher so auf Brustniveau, also beugen sich die durch ihre High Heels übergroßen Mädels immer vor und ein ganzes Stück hinunter, um dem Koch ihre Wünsche mitzuteilen, und strecken dabei ihren Arsch in die Höhe. Unbezahlbar. Könnte da stundenlang zusehen.

Da es nur zwei recht große Tische gibt, an denen je 6-8 Leute Platz finden, sitzen Mädchen und Gäste beim Essen oft eng beieinander, und ich bekomme mal ein Gabelhäppchen zum probieren, eine mag ihr Fleisch mit etwas von meinem griechischen Hellas-Teller tauschen, eine andere mag mir ihre Pepperoni schenken. Wer schon mal als Student in einer gemischten WG gewohnt hat, kann sich das vielleicht ganz gut vorstellen, es ist eine nette und kommunikative Atmosphäre, natürlich veredelt durch die Tatsache, dass die weiblichen Tischgäste durchgängig fast nichts anhaben (das war damals in den WGs leider anders). Es gibt keine Sterneküche, aber es ist doch alles ganz essbar, und der Koch scheint auf rumänische Geschmäcker Rücksicht zu nehmen, was wohl auch der Stimmung guttut.

Die kleine, kugelrunde Melissa hüpft herum und verteilt süße türkische Gebäckstangen aus einer Dose, irgendwas rosa-gelb Gestreiftes, Knuspriges mit süßer Cremefüllung. An der Bar sitzen Marianna und Isabella nebeneinander und machen Quatsch. Marianna hat ihre Füße auf Isabellas Beinen geparkt und Isabella meint, die stinken. Tun sie natürlich nicht, die Mädels sind einfach albern. Ich krieg die Füße zum Proberiechen unter die Nase gehalten, alles lacht. Melissa verteidigt das Blümchendesign ihrer Handtasche, das von den anderen einhellig für geschmacklos häßlich befunden wird. Was denn da überhaupt drin sei. Ihr batteriebetriebener Ersatzpula. Eben nicht, sie hat keinen. Marianna holt dafür ihren raus, der ist leuchtend lila und glänzt. Sie wirft ihn Melissa zu, schaltet ihn aber vorher noch ein, so daß er heftig vibrierend ankommt. Alles schreit vor Lachen. Melissa schiebt den vibrierenden Dildo einem neben ihr sitzenden älteren Herrn unters Handtuch, der sich ordentlich erschreckt. Die Damen lachen Tränen.

Inzwischen sind zweieinhalb Stunden vergangen seit meinem ersten Zimmer und ich könnte mir vorstellen, dass wieder was geht. Ganz sicher bin ich nicht. Trotzdem mit Isabella? Sie ist ja mitunter auch recht fordernd, vielleicht reichts bei mir nicht mehr ganz für sie. Da sie mich aber schon seit 10 Minuten umgarnt und bereits mein Ohr anknabbert, ist die Entscheidung eh gefallen. Völlig überraschend teilt sie mir mit, das Melissa mitkommt, und lacht sich dabei fast kaputt.

Dazu muß ich erklären, dass Melissa eine wirklich lustige und liebe Maus ist, die mich oft zum Grinsen bringt, doch so weit entfernt von meinem Beuteschema, wie es überhaupt nur geht, absolut jenseits von Eden, so dass ich bislang nie an ein Zimmer mit ihr gedacht habe. Natürlich kennen wir uns vom Rumalbern an der Bar seit 2 Jahren, und begrüßen uns immer herzlich, aber sie weiß, dass sie nicht mein Typ ist und hat nie gedrängt. Sie ist klein und hat ein hübsches Gesicht, ist aber auch richtig mollig mit genug Material auf den Rippen für Zwei, speziell an einigen weniger vorteilhaften Stellen. Sie ißt halt einfach gern Süßes.

Natürlich kann ich ablehnen und mit Isabella allein gehen, ich glaube damit rechnen die beiden ohnehin, sie ziehen mich ja nur auf. Aber irgendwas reizt mich jetzt an der Situation. Das hat was von Icebucket Challenge. I dare you! Traut er sich? Isabella hakt sich unter und strebt gen Zimmer. Wohl um mich weiter zu foppen, fordert sie mich ein letztes Mal zum Trio auf und zu meiner eigenen Überraschung höre ich mich sagen, klar, haide, gehen wir. Die beiden schauen kurz etwas ungläubig drein, jetzt ist es tatsächlich abgemacht. Was habe ich getan?

Es wird wirklich lustig. Die beiden kümmern sich so intensiv um mich, dass mir gar nicht mehr auffällt, welche gerade was macht. Und die Speckröllchen fühlen sich besser an, als sie aussehen. Isabella ist ja ohnehin eine Augenweide. Außerdem macht Melissa ein paar Sachen, die ich so noch nicht kannte. Jedenfalls hat sie nicht vor, nur zuzusehen, wenn ich mit Isabella vögele. Und umgekehrt. Es wird viel gekichert und gelacht, aber es ist auch sehr geil. Beim gemeinsamen Blasen fängt Melissa an zu lachen und meint, Isabella hätte ihr gerade die Nase abgeleckt. Die beiden haben keine Probleme mit gelegentlichen Berührungen, sie legen sich übereinander und untereinander, es ist eine Freude. Natürlich kommt irgendwann auch die Frage nach möglichen Zusatzoptionen auf. Ich bin mittlerweile unzurechnungsfähig und erteile Generalerlaubnis für jede Art von Ferkelei.

Meine zwei Schätzchen nehmen das wohlwollend zur Kenntnis und kündigen an, dann würde ich nun von ihnen so fertiggemacht wie in einem Porno. Ach du meine Güte. Meinen die das ernst? Ich kürze mal ab: Ja, war ernst gemeint. Obwohl sie dabei die ganze Zeit gegrinst haben.

Stunden später sinniere ich über dieses denkwürdige Erlebnis nach. Ich habe noch nie so weit von meinem Beuteschema entfernt gevögelt, und es war trotzdem überraschend geil. Oder sogar gerade deswegen? Natürlich weiß ich, dass ich schlanke und ranke Frauenkörper attraktiver finde. Aber vorhin war plötzlich die hemmungslose Stimmung viel wichtiger als die Optik und aus der albernen Challenge wurde ein völlig unerwartetes Highlight.

Spannend, was man so alles im Wald findet, wenn man die sichere Brotkrümelspur mal aus den Augen verliert.


 

„Wenn jemand sagt, er wolle über etwas nicht sprechen, so bedeutet das in der Regel, dass er an nichts anderes denken kann.“
John Steinbeck, Jenseits von Eden (1952)



 

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