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Alt  10.04.2013, 12:05   # 185
Marquez
Don Juan Francisco
 
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Marquez ist offline
Angespornt von den letzthin überraschend vielen Berichten zum Walser Babylon zwang ich mich unter äußerster Anstrengung ebenfalls den dargestellten Fakten mutigst ins Auge zu blicken.
Nach der wie üblich beschwerlichen Anreise wurde mir trotz meines putzigen Aussehens ohne größere Probleme Zutritt zu dem Etablissement gewährt. Nicht ohne in der Folge entschuldigend darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, dass sich wohl zwei selbst ernannte Größen von was auch immer angemeldet hatten und die Damen deshalb unter Umständen durchaus teils angeregt grazil, teils nervös gestikulierend auftreten könnten. Mir war dies einerlei.

Die Bar war erfreulich männerleer wodurch ich den ungestörten Blick auf die anwesenden Damen genießen konnte. Deren äußere Qualitäten schienen mir durchwegs ansprechend zu sein, wenngleich die eine oder andere sich sicher noch eine elegantere, selbstsicherere und daher aufregendere Art beim Gang auf höheren Schuhen aneignen sollte.
Gerade als ich die von den wohl niemals erreichbaren Kennern des Etablissements (allen voran der enorme Eyeslover) empfohlenen Damen ausfindig machen wollte, traten zwei Herren in die Bar vor, die jegliche Aufmerksamkeit der Damen von mir weg und hin zu sich zogen, sodass mir ward, als sei ich im richtigen Leben angekommen.

Bei dem einen, smart und mit einem, wie mir später zugeflüstert wurde, unwiderstehlichen Charme ausgestatteten Herrn schien es sich um den in keiner mir bekannten Disziplin erreichbaren Derwisch zu handeln. Der andere Typ trug sogar ein gülden Krönchen und bestach mit einem derart impertinenten Auftreten, sodass mir heute, in der klareren Retrospektive, sogar ehemalige Loungegrößen wie Buffalo Bill oder Dean Martin als brave Klosterschüler erscheinen müssen. Angesprochen wurde dieser Herr jedenfalls mit Presidente und von den spanisch sprechenden Damen offenbar auch mit hijo mas guapo del mundo. Das war mir jedoch einerlei.

Wesentlich mehr störte es mich, dass die beiden sämtliche Damen um sich scharten, die an diesem Abend in meine engere (sic!) Auswahl gefallen waren. Zudem handelte es sich bei selbigen um alte Bekannte. Giselle, in einem atemberaubend weißen Kleid, das ihre Solariumbräune sehr zum Vorteil gediehen ließ, die wieder zurückgekehrte Nicole, schön wie eh und je und ebenfalls in elegantem weiß, und die ebenso nach zweijähriger Abwesenheit zurückgekehrte und mit einem wesentlich schlankeren Körper (bei unverändert imposantem Busen) ausgestattete Paris, deren luderhafte Erscheinung in ihrer Abwesenheit keinerlei Abstriche erfahren hat. Auffallend waren zudem die stolze und sehr rassige Melissa, die bereits von Danner nicht zähmbare Lorena sowie die famose Charlotte, die allerdings nur kulinarisch zu Diensten stehen wollte.

Nach einiger Zeit überraschte der Typ mit der Krone die Anwesenden mit einem nicht für möglich gehaltenen und sehr scharf formulierten vatikanischen „extra omnes!“, dem nur der gewaltige Derwisch zu widerstehen vermochte. Dieser hatte sich eine überaus schwarzhaarige Rumänin zuführen lassen, die unverzüglich in ihn verliebt zu sein schien. Wie die Typen das nur immer wieder machen? Nun, das war mir einerlei.

Glücklicherweise war dieser Presidente an diesem Abend nicht in der Lage, mit mehr als 4 Damen gleichzeitig zu sprechen, sodass Giselle für ein paar Sekunden seiner Aufmerksamkeit entglitt. Dies war mein Moment und mit einem Auftreten, das ich ob seiner Wirkung bislang für unmöglich hielt und schon gefährlich nahe an jenes des grandiosen Eyeslover heranreichen dürfte, gelang es mir, sie für mich zu gewinnen. Freilich war auch sie einigermaßen not amused, dass der Presidente sie nicht gemäß ihrer Erwartungen berücksichtigte, doch ließ ich sie wissen, dass ich mich im Geheimen sehr gut vorbereitet hatte um ähnliche Dinge zu vollbringen, die Presidenti wohl gemeinhin verbringen würden.

Kurzum, es wurden dreieinhalb Stunden orgiastischen Sex‘ daraus, wie es ihn für mein geschundenes zartes Körperchen wohl schon lange nicht mehr im bezahlten Umfeld gegeben hatte. Wenngleich sie zweifellos der sogenannten GFE Sektion zuzurechnen ist, so beherrscht sie diese Spielart doch geradezu zur Perfektion und mit einer Intensität, die als außergewöhnlich zu bezeichnen sein wird.

Als ich gegen Mitternacht wieder zur Rezeption herab sank, wurde der Presidente gerade von 4 Damen auf einer Sänfte in die oberen Gemächer verbracht und ward wohl bis auf weiteres nicht gesehen. Das Krönchen jedoch, das unvorsichtigerweise von seinem Haupt zu Boden gefallen war, setzte ich mir nun selber aufs Köpfchen und fühlte mich für wenige Sekunden wie er. Wie ein Presidente mas guapo del mundo. Nicht sehr lange jedoch, da der große Derwisch, der ebenso gerade von einschlägigen Handlungen retour gekommen sein musste, mich mit einer Pragmatik, die mich bis ins Innerste berührte, meinte: „Jungchen, lass gut sein. Die Unerreichbaren sind so, weil es jetzt reicht.“
Doch das war mir nun einerlei.

Marquez
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