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Alt  02.08.2017, 20:47   # 68
Lake of Sorrow
 
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Mord im Rotlicht-Milieu: Prozess in Chemnitz startet
Acht Monate nach Mord an einer Prostituierten hat in Chemnitz der Prozess begonnen. Angeklagt ist ein 20-Jähriger. Er soll die Frau mit mehreren Dutzend Messerstichen getötet haben.
erschienen am 01.08.2017

Chemnitz (dpa/sn) - Der Tod der Prostituierten schreckte das Rotlicht-Milieu auf, nun steht der Tatverdächtige vor Gericht. Angeklagt ist ein 20-Jähriger vor dem Landgericht Chemnitz. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm zudem Raub mit Todesfolge vor. Der Ungar soll die Landsfrau am 29. Oktober 2016 in ihrer Studiowohnung in Chemnitz getötet haben. Darüber hinaus soll er 400 Euro und zwei Goldringe gestohlen haben.

Laut Anklage stach der Beschuldigte mindestens 81 Mal mit einem Messer auf das Opfer ein. 45 der Verletzungen haben sich den Angaben zufolge im Kopf- und Halsbereich befunden. Die Tatwaffe ist nicht gefunden worden.

Der Angeklagte äußerte sich am Dienstag zum Prozessauftakt nicht zu den Vorwürfen und machte nur Angaben zur Person. Danach ist er passionierter Thai-Boxer mit Wettkampferfahrung und hat seit etwa drei Jahren auf Frauen aufgepasst, die in Chemnitz als Prostituierte gearbeitet haben. Nach eigenen Angaben hat er so monatlich ein Einkommen zwischen 8000 und 15 000 Euro gehabt und besitzt drei Autos. Mit seiner Ex-Freundin, die ebenfalls als Prostituierte tätig war, wohnte er damals in der Nachbarwohnung des Opfers.

Dunkler Teint, kurze, akkurat geschnittene schwarze Haare mit Irokesen-Frisur und leise Stimme - vor Gericht versucht der Angeklagte einen zurückhaltenden Eindruck zu vermitteln. Dass er jedoch ganz anders sein kann, gibt er selbst zu. Insbesondere unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen verliere er die Beherrschung, sagte der Ungar. «Dann kommt es zu einer Katastrophe», übersetzte die Dolmetscherin seine Worte. Die Droge Crystal öffne Sachen in seinem Kopf, die sonst nicht da sind, erläuterte er auf Nachfrage des Richters.

Vor allem dem Alkohol will er häufig und exzessiv zusprechen, bis zu zwei Flaschen Schnaps am Tag. Dass er dann leicht die Kontrolle verliert, räumt der Angeklagte ein. Doch es interessiert ihn scheinbar nicht. «Meine Schläge sind viel schwerwiegender als die von anderen, weil ich Sportler bin», sagte er.

Schon als Schüler sei er wegen Prügeleien von der Schule geflogen. Seine Mutter sei dann mit ihm zum Arzt gegangen, der ihm Medikamente verschrieben hat. Diese aber, sagte der gelernte Schweißer, nehme er seit etwa vier Jahren nicht mehr. Seither sei er wieder aggressiver, gab er zu.

Laut Staatsanwaltschaft droht dem Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe. Sollte er als Heranwachsender nach Jugendstrafrecht verurteilt werden, ist eine Höchststrafe von 15 Jahren möglich. Fortgesetzt wird der Prozess am kommenden Montag. Bis zum 11. August sind bislang fünf Verhandlungstage geplant.

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