Thema: Fideles Kuba
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Alt  10.01.2017, 09:50   # 9
el_coyote
 
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el_coyote ist offline
viel zu viele menschen...

... das ist mein resummee aus zwei wochen cuba um den jahreswechsel. mit allen hieraus resultierenden nachteilen. schlange stehen beim geldwechseln, beim mineralwasserkaufen, beim busticket reservieren: und dann oft trotzdem leer ausgehen. ich hab zwei tage limo und cola (ich mag beides nicht !) trinken müssen, weils in havanna kein mineralwasser zu kaufen gab. und das von meiner zimmerwirtin selbstgefilterte schmeckte nach chlor und weiteren undefinierbaren substanzen.

viel zu teuer: es ist schon eingetreten. wir vielen turisten verderben die preise. 12, 15, 18 € für ein abendessen waren vor zwei jahren noch undenkbar. der gegenwert ist oft erbärmlich. transfers mit dem taxi zehren den großteil des besucherbudgets auf. in havanna werden bruchbuden mit sperrmüll für 30€ das doppelzimmer vermietet. ich war geneigt, 150€ für eine hotelunterkunft zu zahlen, so hats mich teilweise gegraust. die hotels aber warn ausgebucht.

zu viel dreck und gestank: vor allem die blechdosen und plastikflaschen versauen gehsteige und landschaft. die alten amischlitten und SIL laster verpesten die luft mit russigem benzingestank. vergammelnde lebensmittelabfälle fügen bei 30° einen weiteren unangenehmen geruch hinzu. wer in den nahezu ungebremsten fortfall des zerbröselns ehemals prachtvoller bausubstanz morbiden charme hineininterpretieren will, muss viiiel mojitos konsumieren.

aufm land isses auszuhalten. die zwei unesco- weltkulturerbetäler, valle de viñales und valle de ingenios, mit pferd oder fahrrad zu erkunden, lässt nach wie vor das alexander von humboldt gefühl aufkommen. aber: ich war, wie vor einigen jahren, an einem wasserfall mit schönem naturabkühlbecken. damals warn vor der letzten passage, wo absteigen und laufen angesagt ist, etwa 20 pferde angepflockt. heuer warns 80.

ich traf ein pensioniertes niederländisches lehrersehepaar, die mit ihren rädern unterwegs waren. die sagten, im südwesten sei es noch schön, da sähe man nur wenig ausländer. auch sei dort das rad das ideale verkehrsmittel, viele brücken wären eingestürzt und anders käme man gar nicht dort hin. ich habs mir gemerkt, mal sehen...

wer zwecks hurerei nach cuba will: ich rate ab. verboten, kompliziert, teuer und ob die mädchen, die ich sah, alle schon 18 warn, da hab ich große zweifel.

fazit: ich habe erfahrung, spreche spanisch, bin körperlich immer noch robust und kann mit provisorien gut umgehen. aber wenn auch nur einer dieser bausteine fehlt, rate ich an, nur in die ressorts in varadero oder auf die cayos zu fahren. oder in ein anderes land. die jungen leute wollen nach wie vor weg: ich war auf einer hochzeit norwegerin/ cubaner, ein anderer, der cowboy, mit dem ich den reitausflug machte, wird im mai nach palermo heiraten. schade, aber das wird sich so fortsetzen.
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