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Alt  12.01.2018, 01:01   # 14
E.B.
Dipl. Eremit (erem.)
 
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E.B. ist offline
Beim Verleimen von Selbstbauboxen würde ich zur Sicherheit auf jeder Kante ein paar Holzschrauben reinsetzen.
"Zur Sicherheit" brauchst nur, wenn bei den Sägekanten usw geschludert wurde. Wenn du richtig verleimt hast, kollabiert so eine Box am Schnittpunkt der Diagonalen der größten ungestützten Platte, und nicht an einer Leimkante. (Woher ich das weiß? "Herbeiführung einer Gasexplosion auf einem abgeernteten Feld" ) Eine Box ist ab dem Moment keine mehr, wenn sich eine Naht aufmacht, und davor wird dich keine Schraube retten - die hält in der Plattenmitte schlicht nicht genug... - mach einen Ausziehversuch!

Geeigneter sind genug Leimfläche, ggf. Dreiecksleisten in Innenwinkel, weil bei Spanplatte und MDF ein Falz eher wenig bringt (wegen des Dichteunterschieds zwischen der Plattenoberfläche und der Plattenmitte).

Man sagt, Pressspan ist geeigneter als Vollholz.
Homogener auf jeden Fall. Schwerer auch => Resonanzen sind gedämpfter.

Zweiweg sind besser als Dreiweg.
Einfacher zu handhaben, sicher dauerfester (weil sich auch die Kondensatoren in Frequenzweichen langsam verduften).
Irgendwie musst du am Frequenzgang Anpassungen vornehmen, entweder elektrisch, oder wie beim Spiralhorn über die Gehäuseform. Letzteres ist komplizierter, aber dauerhafter.

Bei der Menge des Dämpfmaterials muss man experimentieren.
Gehäusewand abschrauben, mit Tesamoll gedichtet Plexiglas drauf, Kunstrauch rein, Signal auf die Box. Sehen wo der Knoten des ersten Modes ist und ab da bis hinten Watte rein - davor bringts nichts.



Bei Lautsprechern mit Bassreflex wäre ich vorsichtig. Lieber ein grüßeres, gut gedämpftes geschlossenes Gehäuse oder eine Passivmembran.
Geht aber nicht immer. Wohnungen sind endlich groß, an einer Fluchtwegverordnung kommst auch nicht immer vorbei => Box muss kleiner werden.
Dein erstes Bassreflexrohr baust aus zwei ineinander verschiebbaren Plexiglasröhren, gleiche Versuchsaufbau wie oben, und du machst das Rohr so lange, dass der erste Knoten *IMMER* im Rohr bleibt.
Das innere Ende des Rohrs 45° innen anfasen, ein kompaktes Paket Watte davor, fertig ist der Lack.

Lautsprecher nie auf den Boden stellen. Höher ist immer besser. Und weg von der Wand.
Auch hier kommts drauf an. Man muss halt wissen, dass Raumecken Bass verstärken, bzw. dass manche Räume schlicht zu klein sind, um in ihnen eine tiefe Frequenz abzuspielen. Und sobald ein Sofa, Vorhänge oder dicke Menschen drin sind, war das eh alles für den Allerwertesten, das alles dämpft nämlich, und nicht wenig.

Hat jemand Erfahrungen mit den Phönix-Rundstrahlern?
Leider nein, interessiert mich aber sehr!
Diese Art der Wiedergabe ist ja eigentlich die Umkehrung des Kunstkopf-Aufnahmeverfahrens.

Da hätte ich jetzt aber fast zugelangt, wenn sie nicht so arg ausschauen würden.

Bild in groß

Also das Furnier ist nicht meines, die Füße schlimmer wie der von Göbbels, aber die scheinen auch schon ein bisschen hinüber zu sein. Die rechte Box ist sicher mal umgekippt, der Dom des Tweeters und die obere Spitze des Doppelkonusses sind nicht mehr konzentrisch, damit ist die radiale Abstrahlung auch schon wieder Geschichte.
Wahrscheinlicher Grund: die Streben halte ich für zu windig (die Bohrung für die Schraube am Doppelkonus samt Senkung halbiert deren Querschnitt!) und den Doppelkonus hätte ich lieber in glanzgedreht, eloxiert, aber mindestens metallisch blank.
Hier schaut er pulverbeschichtet aus, das wirkt wie ein Bandpass und dämpft Frequenzen mit Wellenlängen von geradzahligen Vielfachen der Pulverschichtdicke.
(aus dem gleichen Grund sind ja sovietische U-Boote mit bis zu 60cm Gummi tapeziert).
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Things fall apart, the centre cannot hold, mere anarchy is loosed upon the world.
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Danke von