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Alt  08.04.2018, 13:19   # 3271
Bava Ria
Weggezimmert!
 
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Bava Ria ist offline
Late Nite

Dämliche Franzosen. Dank Fluglotsenstreik in Frankreich lande ich erst gegen Mitternacht in Nürnberg. Bis ich im Auto sitze, ist es fast Eins. Auf der Heimfahrt nach München komme ich an Ingolstadt Süd vorbei und kann nicht wiederstehen. Nach 2 Wochen Enthaltsamkeit wegen Osterferien mit Kind drängt es mich zum Beischlaf. Das Hawaii hat ja bis 4 auf, da geht noch was. Zumal ich freie Auswahl habe, denn meine Gretel* ist nicht da.

 
* Das Liebeskaspersyndrom ist ja nun hinreichend beschrieben. Wird es chronisch, so leidet der Freier am Erweiterten Kaspersyndrom, gekennzeichnet durch eine Gretel per Kasper-Stammclub. Das äussert sich dann so, dass der arme Herr Kasper in jedem Club sofort von seiner persönlichen Gretel einkassiert und zum Zimmergang genötigt wird, ohne jede Möglichkeit eines Opt-Out. Eine freie Auswahl aus dem übrigen attraktiven Angebot ist dem armen Herrn K. damit unmöglich. An diesem Syndrom leide ich persönlich besonders intensiv, und muß ständig neue Clubs besuchen, da in den mir bekannten jeweils eine Ms. Gretel auf den armen Kasper wartet, um ihn fremdzubestimmen. Keine Ahnung, wie man da wieder rauskommt. Vermutlich öffentliches Gegenficken vor den Augen der Gretel, was aber irgendwie wirklich herzlos ist.

("Keine Ahnung, wie man da wieder rauskommt" hatte ich übrigens letztens auch mal als lustigen Beischlaf-Spruch auf dem Zimmer versucht, kam nicht so gut an).
 
Ja Pustekuchen mit der freien Auswahl. Auf einem Sofa sitzen drei hübsche nackte Grazien um halb Zwei morgens, mit allen war ich schon öfters sehr schön Zimmern … und schicken mich der Reihe nach in die Wüste. Das ist mir im Hawaii noch nie passiert. Eigentlich überhaupt noch nie, in keinem Club. Ich kann es gar nicht glauben. Sie seien müde und würden nur noch warten bis sie ihre Stunden voll haben, um ins Bett zu gehen. Äh? Es ist absolut nichts los, ich sehe 3-4 versprengt sitzende Männer und 5 versteinerte Damen. Ich biete mich an wie sauer Bier und stelle 2 Stunden bis Feierabend plus möglicher Extras in Aussicht. Könnte mich auch mit 50-Euro-Scheinen bekleben. Kein Interesse. Ein andermal. Die meinen das ernst. Animation mal andersherum, ich pfaue hier herum und die Damen winken ab. Skurrile Szene. Drei Nuttenkörbe auf einmal zu bekommen, noch dazu im untervögelten Zustand und von Favs, ist um halb zwei morgens nicht ganz leicht zu nehmen. Mein normalerweise unerschütterliches Selbstvertrauen ist leicht angeschlagen und ich komme mir vor wie mit 16 in der Disko. Dann gehen sie rauchen. Das war in der Disko auch immer so.

Ich schaue mich um nach möglichen Alternativen. Es sind mehr Palmen als Menschen zu sehen. An der verwaisten Bar stehe ich allein, ja was ist denn hier los? Samstag nacht steppt um diese Uhrzeit in Kaarst, Darmstadt und sonstwo der Bär, und im Hawaii herrscht gähnende Leere?

Von Backstage kommend schlendert ein zarter Lichtblick an die Bar. Melissa habe ich von unserem bisher einzigen Date vor etwa einem Jahr als ruhiges, etwas unbeteiligtes aber durchaus liebevolles 19jähriges Mädel und tolle Küsserin in Erinnerung. Ihr Teenykörper ist umwerfend, sehr schlank und fest, ich bekomme von ihr sogar ein kleines Lächeln. Ob sie denn auch gleich Feierabend machen will, frage ich sicherheitshalber, was sie etwas irritiert. Nein, sie ist schon zum Arbeiten hier. Das freut mich, ich doch auch. Wie beim ersten Mal, ich erinnere mich jetzt, läuft die Anbahnung mit ihr zwar nett, doch auch etwas distanziert und unverbindlich ab. Keine Gefahr, den Zimmergang mit einem heißen Liebesdate zu verwechseln: Ich hätte auch 350g Mortadella bestellen können, und wäre vermutlich genau so freundlich bedient worden.

Dabei ist es schön mit ihr, sie küsst immer noch tief und viel, und ist auf ihre ruhige, distanzierte Art durchaus attraktiv und für vieles zu haben. Melissa bewegt sich langsam und sexy, sieht dabei gut aus, fühlt sich toll an, und bleibt dabei halt Profi. Illusion kommt da wenig auf. Muß ja auch nicht sein. Diesen perfekten jungen Mädchenkörper ansehen, anfassen und bespielen zu dürfen ist vielleicht schon Privileg genug, man darf auch nicht immer die totale Hingabe erwarten. Ihre Brüste sind fantastisch. Ich erinnere mich, dass alle Bemühungen, sie zu stimulieren, egal an welcher Körperstelle, beim letzten Mal vollkommen wirkungslos verpufft (sic!) sind, und verzichte diesmal gleich auf den Versuch. Ist ihr vermutlich auch lieber so. Ich lasse sie einfach machen, und sie macht das auf ihre Art wirklich gut. Könnte jederzeit kommen, halte mich aber zurück, um den Anblick noch etwas länger geniessen zu können. Nach einer Stunde geht das nicht mehr, im Doggy werde ich von der gebotenen Optik überwältigt, noch dazu parallel im großen Spiegel zu bewundern, und ergebe mich. Melissa ist genau so freundlich unverbindlich wie zu Beginn, als hätten wir eben eine Partie Halma gespielt. Wir liegen noch kurz da, Eile oder Hektik kommt keine auf, ich erfreue mich an der Aussicht, dann gehts zur Kasse. Die 2 CE war das definitiv wert; kopflose Liebeskaspereien sind mit ihr, trotz ihres perfekten Körpers, nicht zu befürchten.

Unter der Dusche halte ich kurz Zwiesprache mit meiner Libido, die mir glaubhaft versichert, da ginge noch mehr. Also zurück in den gespenstisch leeren Saal, wo nun um kurz vor drei noch genau zwei Damen zu sehen sind. Die eine ist groß, blond, tätowiert und mir vollkommen unbekannt, zu viel Risiko nach der schweren Abfuhr von vorhin. Die andere ist Dominika. La Lopez geht immer.

Wie üblich verzichte ich auf den Hauptgang mit ihr und verlängere dafür die Hors d’Oevre stundenfüllend. Das macht sie wirklich gut. In den letzten zwei Jahren hat sich Klein-BavaRia kumuliert vermutlich mehrere Stunden zu seiner höchsten Zufriedenheit in ihrem Mund aufgehalten.

60 Minuten später sind wir die beiden letzten im Hawaii, und wieder ist es wie damals in der Disko: Zum Rausschmiß wird erst die Musik abgeschaltet, dann das Licht taghell gestellt, so daß der verbliebene Rest ungesund und übernächtigt aussehend halbblind herumstolpert, und seine Siebensachen sucht.

Ich mag das Hawaii eigentlich, wirklich, doch nach Mitternacht werde ich wohl erstmal nicht mehr hinfahren.
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Danke von