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Alt  04.03.2018, 10:33   # 3974
Epikureer69
Hedonist
 
Mitglied seit 15.04.2014

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Epikureer69 ist offline
Zitat: "Plato steht nicht für Demokratie und Individualismus."

Ich denke beides schließt sich, exzessiv gelebt, auch gegenseitig aus. Für extremen Individualismus sämtlicher Personen einer politischen Gemeinschaft gäbe es nur eine Staatsform, nämlich die Anarchie.

Das Bemerkenswerte an den Schriften Plato's ist, für mich, auch eher der deskriptiv-analytische Ansatz, beim "Verfassungskreislauf", in dem er Regelmäßigkeiten und Übergänge von verschiedenen Staatsformen beschreibt und als Grund für diesen Wechsel, die systemimmantenten Schwächen der einzelnen Verfassungsformen ausmacht, was mir im Grunde auch sehr plausibel erscheint.

Was er, als eigene Meinung dogmatisch daraus ableitet, mag kritikwürdig sein, ist aber für mich dabei eher nachrangig. Im Grunde ist es bei Karl Marx ja ganz ähnlich, in der sachlichen Analyse hervorragend, im daraus abgeleiteten dogmatischen Ansatz, mittlerweile geschichtlich überholt.

Zu Sokrates: von Sokrates selbst sind keinerlei Schriften überliefert. Unsere wesentlichen Informationen über ihn beziehen wir aus den Schriften seiner Schüler Plato und Aristoteles. Es gibt sogar Forscher, die der Ansicht sind er sei ähnlich wie Dr. Faustus keine reale Person, sondern ein Archetypus, der für den Wandel von der vorsokratischen zur nachsokratischen Philosophie und deren Paradigmenwechsel steht, nämlich die Phiosophie vom "Himmel auf die Erde" geholt zu haben.
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"Sex, Fußball und Saufen", wobei im höheren Lebensalter die "Kardinaltugenden" zwei und drei, im Leben eines Mannes immer mehr an Bedeutung gewinnen.

"Man sieht den Splitter im Auge des Anderen, aber nicht den Balken im Eigenen."

Dieses Zitat widme ich meinen besonderen "virtuellen Freunden" hier.
Danke von