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Alt  10.02.2011, 12:14   # 32
kegelbua
...stellt nix mehr auf
 
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kegelbua ist offline
Éljen a Magyar!

Zeigen sich da Anzeichen einer Oliviabhängigkeit? Aus einer Reihe von Gründen konnte ich mein Auftauchen in der Otto-Hahn-Straße nicht vorher androhen, aber um einer Enttäuschung vorzubeugen, klingelte ich um 3 Minuten vor 10. Petra schien gar nicht verwundert (na, sie kennt ja meine Schwäche für die rote Dame), huschelte mich ins große Zimmer (Küche schon besetzt, und das um diese Zeit?), und schickte mir das Objekt meiner Begierde. Dieses brachte außer sich selbst auch noch einen Espresso mit Schuß (aber nicht mit meiner gewohnten Kleinkaliberdosis, sondern beinahe halbe-halbe. Macht müde Männer morgens munter). Mit den natürlich zu hohen Absätzen und der Tür und dem Tablett geriet sie etwas ins Wackeln, ich - ganz Kavalier - eilte hinzu und nahm ihr das Tablett ab. Dafür bekam ich einen dankbaren Blick, und der erste Punkt landete auf meinem Konto.

Keine schnöden Verhandlungen, Absichts- oder Ausschlußerklärungen, wir glitten einander einfach in die Arme, murmelten so kleine Nichtigkeiten wie "Schön, daß Du da bist" und "Du riechst so gut", kleine Unterbrechung zum Lohn wegbringen, und dann begann das Spiel (Die schwarzen Gummihandschuhe hatte sie wieder vergessen - dann machen wir's eben ohne).

Als wir einander genußvoll entblättert hatten, gab sie mir keine Gelegenheit, die Muskeln mädchenstemmenderweise spielen zu lassen, wir sanken während des Knutschens ganz selbstverständlich aufs Bett, und dort vollzog sich ein ganz und gar bürgerlicher Geschlechtsakt mit den vier klassischen Szenen Küssen, Lecken, Blasen, Ficken. Nicht das "Was", sondern das "Wie" zeichnet Olivia aus, sie geht so gut auf mich ein, daß ich zwischendurch blitzartig das - absurde - Gefühl hatte, mich selbst zu vögeln. Einziges Indiz ihrer Professionalität war der nach dem Leckorgasmus verstohlen gefühlte Puls, der so gar nicht beschleunigt war...

Nach getanem Vergnügen tastete ich nach dem Gummi, ob der noch ordentlich saß (hätt ja sei kenna), da legte sie mir den Arm um den Nacken und mahnte: "Runterrollen darfst Du, aber nicht aufspringen!" - Wer, bitte, macht denn so was?

Ein winziger Wermutstropfen mischte sich in die süße Zweisamkeit - sie hatte sich gestern die Hand mit heißem Tee verbrüht, und hatte wohl Schmerzen, meldete sich beim Nachglühen mal kurz ab, um das wehe Pfötchen zu salben. Wat mutt, dat mutt.
Beim Verabschieden sehe ich plötzlich auf ihrer linken Brust einen Bluterguß - erschrocken frage ich: "War ich das?" - "Nein, ich bin ja selber schuld, ich hab einem Kunden gesagt, er soll mich hart anfassen, und er hat's zu gut gemeint..."

Ich muß wohl ziemlich verträumt ausgesehen haben, denn ich bekam noch die Ermahnung mit, ich solle am Nachmittag in der Arbeit vorsichtig sein.
Ja, und danach schmiß mich Petra ganz prosaisch wieder hinaus, der Laden brummt heute anscheinend ganz gut.

27.10.2010
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Ein Mensch sollte können: Windeln wechseln, Invasionen planen, Schweine schlachten, Schiffe steuern, Gebäude entwerfen, Sonette schreiben, Bilanzen führen, Mauern bauen, Knochenbrüche richten, Sterbende trösten, Befehle ausführen, Befehle erteilen, im Team arbeiten, selbständig handeln, Gleichungen lösen, kreativ denken, Mist schaufeln, Computer programmieren, ein gutes Essen kochen, gut kämpfen, tapfer sterben.
Spezialisierung ist für Insekten. (R.A.Heinlein)
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