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Alt  06.11.2015, 23:39   # 123
Goldbär
 
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Goldbär ist offline
Sitten und Gebräuche

@loreni

Hat der thailändische Mönch in der Tat, jedenfalls nach der klassischen Lehre! Wahrscheinlich war er noch Novize oder nur vorübergehend im Kloster, wie viele thailändische Jungen im Alter zwischen 17 und 23.

So, und wo schicken wir den in den Niederlanden geborenen Schlingel wegen des verweigerten Handschlages denn jetzt hin? Dorthin, wo er herkommt, geht in dem Fall ja irgendwie schlecht... Oder zahlt ihm sein niederländischer Fußballverein weiter ein gutes Gehalt und verlängert seinen Vertrag, weil er einfach gut Fußball spielt?

Auch ich verstehe ja den Reflex, bei einem verweigerten Handschlag gleich an Respektlosigkeit oder überkommenes Frauenverständnis zu denken. Ich finde es aber auch arrogant oder dumm, Anzeichen, dass es auch andere Gründe gibt, bewusst zu ignorieren.

Es soll ja auch eine Einwanderungskultur geben, die die Einwanderer nach ihrer Kultur weiterleben lässt und die dann entstehende Vielfalt als bunt und bereichernd empfindet. Übrigens, lieber Inder, nicht im Sinne einer devoten Unterordnung, sondern im Sinne eines gleichrangigen friedlich-fröhlichen Miteinander. Dies war z.B. lange Zeit in Kanada so, und warum sollten wir als relativ junges Einwanderungsland über einen solchen Weg nicht wenigstens nachdenken, statt sofort und ohne weiteres Nachdenken das Primat der deutschen Kultur als selbstverständlich einzufordern. Ich könnte mir dagegen vorstellen, dass mir ein integrierter originaler Moslem lieber wäre als ein Moslem, der durch verschiedene Deutschtum-Kurse gegangen ist und krampfhaft versucht, sich wie ein (guter) Deutscher zu benehmen. Von den schlechten Deutschen gar nicht erst zu reden!

Die Sitte des Handschlages liegt jedenfalls bei mir unterhalb der Grenze einer gewünschten Integration, und eine beginnende Islamisierung kann ich aus der Verweigerung auch nicht erkennen. Aber man kann auch aus Ameisen einen Elefanten machen wie die holländischen rechten Shitstormer im Netz oder es als unbedeutende Begebenheit ansehen wie die offenbar souverän-gelassene Reporterin selbst, ihr Sender oder sein Fußballverein.

Aber ich freue mich, wenn hier die Messlatte so hoch gehängt wird - das sollte dann nämlich auch beidseitig gelten.


@justus

Und damit wäre ich bei Dir und Deiner Frage, was "christlich" so alles implizieren könnte. Wenn ich so drüber nachdenke, gehört eher nicht dazu:
- zur Grenzsicherung nach Zäunen und Schießbefehl schreien, wenn ein Hilfsbedürftiger vor der Tür steht, der zum Glück nicht ersoffen ist,
- Menschen wegen ihrer Religion als "Arschloch" zu beleidigen oder als "Schimpansen" zu diskriminieren,
- die verbrecherischen syrischen Herrscher, den IS und andere Radikale mit allen Muslimen gleichzusetzen und dies auch auf die übertragen, die ohne Hab und Gut übers Mittelmeer oder durch den Balkan unterwegs waren, um - hier angekommen - sicher gleich die armen deutschen Mädels überfallen und das islamische Kalifat Bayern ausrufen
- selbstzufrieden vor dem eigenen Aktienpaket zu sitzen, sich dabei über die "Rentenscheisse" der anderen zu mokieren und den finanziellen Niedergang Deutschlands an die Wand zu malen, wenn noch einer mehr kommt,

(to be continued)
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Danke von