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Alt  10.02.2018, 23:49   # 1360
woland
Huren-Genießer
 
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woland ist offline
@ maexx

Der Koran bildet gewissermaßen die Tiefenschicht des Antisemitismus islamischer Prägung.
aber auch:
Die Bibel bildet gewissermaßen die Tiefenschicht des Antisemitismus christlicher Prägung.

Haben wir das überwunden? Die Kirchen schüren den Hass zwar nicht (mehr) offen, distanzieren sich aber auch nicht von judenfeindlichen Stellen der Bibel. Es ist wohl so wie im Koran auch: Man sollte nicht alles verinnerlichen, was in den "heiligen" Büchern steht. In der Tat scheinen mir die Christen in dieser Beziehung weiter zu sein als die Moslems, denen ein Hinterfragen oder gar Kritik am Koran zumindest öffentlich nicht möglich ist (Todesdrohungen!); insofern trifft es der Artikel in der Frankfurter Rundschau durchaus.

Ich vergleiche hier immer wieder die Vorwürfe gegen den Islam mit dem, was im christlichen Abendland gepredigt wurde, um bewusst zu machen, wie schmal der Grat ist und wie wenig Arroganz angebracht ist.
Ein weiterer Grund ist der, dass von höchster politischer Stelle einmal verkündet wurde, wir müssten mit christlichen Werten gegen islamische antreten. Der Grund für diese Aussage ist wohl u.a., dass Moslems Ungläubige noch mehr verachten als andere Gläubige. Aber der Aufruf ist mMn barer Unsinn, ja eine gefährliche Anbiederung: Ziel heutiger Politik muss sein, alle Religionen zu domestizieren (wie Nida-Rümelin schreibt) und zu einer humanen bzw. humanistischen und ratiionalen Weltsicht zu kommen, die dem demokratisch verfassten Staat absoluten Vorrang einräumt, also laizistisch ist ohne Kompromisse von der Art eines Konkordats.
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Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er es am Kragen hätte! (Mephistopheles in Goethes Faust)

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