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Alt  14.02.2011, 11:14   # 36
kegelbua
...stellt nix mehr auf
 
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kegelbua ist offline
Heiteres und Weiteres

Gelegentlich der Session mit der mittelmäßigen Mia hatten wir uns über den Küchentisch hinweg angecharmt, Schweinderl hat sie sowohl coram publico als auch privatim sehr gelobt, na, da ist doch diese Woche die Gelegenheit, sich mal im Geist der Weihnacht ("Fest der Liebe") näherzukommen. Noch am vergangenen Donnerstag hab ich das Date festgemacht, weil mir ein Vöglein gezwitschert hatte, daß die Düsseldorfer Klara uns die Ehre geben würde.

Gleich von der Tür weg wurde ich von einer gestreßten Petra ins große Zimmer gescheucht, und alsbald tauchte die Begehrte auf. Große Frau. Breiter Mund, lächelt viel, lacht auch gern. Ob sie sich an unser kurzes Gespräch in der Küche erinnern könne? Aber ja doch, sogar zwei mal (an das erste Mal konnte nun _ich_ mich nicht erinnern), und sie freut sich, daß es jetzt auch mal richtig klappt mit uns beiden. Na dann. Kurze Geschäftsbesprechung, und dann gehört diese große, schöne, weibliche Frau für eine Stunde mir. Ein gutes Gefühl. Es plaudert sich gut mit Klara, sie nennt die Dinge beim Namen, und sie ist eine Verschmuste, so wie ich auch. Beim Abstreifen der sparsamen Oberbekleidung fallen ihre sehr hübschen, männerhandgroßen Brüste in Auge und Hand, mit großen Spielnippeln, die zarte Aufmerksamkeiten mit Verhärtung und Hofrunzeln beantworten. Aufs Bett heben lassen will sie sich nicht, und ich bestehe nicht drauf, ein alter Mann hat schließlich auch so seine Sollbruchstellen...

Aber zum Knutschen und Fummeln kommen wir ja auch so. Halb zog sie ihn, halb sank er hin, und bevor ich mich's versehe, hat sie sich in mein Untergeschoß verzogen und beglückt mich mit einem einfühlsam intensiven Französisch. Hervorregend (sic). Da könnt ick mer dran jewöhn'. Aber ich hab auch so meine Taktik, und sich da einsam passiv beglücken zu lassen, würde ich nur als letzten Ausweg wollen. Also bitte ich nach einiger Zeit um einen Stellungswechsel nach 69, und gehe auch sogleich emsig zu Werke. Irgendwie bringt sie es zwar fertig, die interessanten Stellen etwas schwierig erreichbar zu präsentieren, aber davon lasse ich mich nicht entmutigen, mit langer Zunge und Genickakrobatik komm' ich ja doch hin. Es dauert ein bissel, ich bin auch von ihrer beeindruckenden Lippenarbeit immer wieder abgelenkt, aber nach einer recht langen, harmlos erscheinenden Plateauphase kündigt sich meine Belohnung an: "Uh, jetzt komm' ich gleich..." Und dann brechen die Deiche, sie wird überspült von einem unbändigen Prachtorgasmus, vergißt ihren Job an meiner Wenigkeit, jippt wie ein Welpe, mit Lach-Schluckauf, krampft wunderbar bei Fingerspitzenberührung, bestimmt eine Minute lang, und klammert sich windend an mir fest.

Ooooh. "Das... war... herrlich." Und ich wollte etwas antworten und merkte, daß ich mir (wohl wegen der schlechten Erreichbarkeit) eine Maulsperre angeleckt hatte. Na ja, eine Watsche wirkt da Wunder, ich verabreichte mir eine und gleich noch eine, sehr zum Erstaunen der so erfolgreich Beleckten. Dann erklärte ich die Maulsperre, und wir mußten derart lachen, daß man es in der ganzen Wohnung hören konnte. Wir haben uns be-pißt.

Was für ein Geschenk, dieses Lachen! Wie predigt der schein-heilige Schurke Jorge in "Il nome della rosa"*:
Zitat von Umberto Eco
"Il riso uccide la paura, e senza la paura non ci può essere la fede... Cosa succederebbe se gli uomini saggi andassero affermando che si può ridere di tutto? Possiamo ridere di Dio? Il mondo precipiterebbe nel caos."
Fertig gelacht, aber noch nicht fertig. Der krönende Verkehr nach Amazonensitte schenkt mir einen zwar deftigen, aber nicht außergewöhnlichen Höhepunkt, und ihr - ? Weiß nicht. Allerdings sagt sie: "Das entschädigt mich jetzt für die beschissene Bahnfahrt gestern abend." Na, das ist doch eine Aussage, zumal wenn man ins Kalkül zieht, daß sie wegen gesperrter Flughäfen eine neunstündige Fahrt mit der Deutschen Bahn über sich ergehen lassen mußte. Ich konnte mir dann die Bemerkung nicht verkneifen "Jetzt weißt Du wieder, wozu man so'n blöden Mann braucht". Es kam kein Widerspruch. Und weil wir immer noch so albern aufgelegt waren, ließ uns der banale Umstand, daß beim Schniedelputzen ausnahmsweise mal kein einziger Kleenex-Fussel unter der Vorhaut kleben blieb, noch einmal in wieherndes Gelächter ausbrechen.

Bleibt noch zu sagen, daß Klara auch als gescheite und humorvolle Gesprächspartnerin ihre Frau steht, und mein Gesamturteil ist: hochwertiger Zeit-Ersatz für meine immer noch geschätzte, aber leider unwillige Gattin.

20.12.2010

*Hier ist das Zitat aus "Der Name der Rose" übersetzt:
"Das Lachen tötet die Furcht, und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben... Was wäre, wenn die Menschen erführen, daß man über alles lachen darf? Daß man über Gott lachen darf? Die Welt würde ins Chaos stürzen."
Für mich ist der erste Satz der wichtigste: Das Lachen tötet die Furcht. Danke, Klara, für diese Augenblicke ohne jede Angst.
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Ein Mensch sollte können: Windeln wechseln, Invasionen planen, Schweine schlachten, Schiffe steuern, Gebäude entwerfen, Sonette schreiben, Bilanzen führen, Mauern bauen, Knochenbrüche richten, Sterbende trösten, Befehle ausführen, Befehle erteilen, im Team arbeiten, selbständig handeln, Gleichungen lösen, kreativ denken, Mist schaufeln, Computer programmieren, ein gutes Essen kochen, gut kämpfen, tapfer sterben.
Spezialisierung ist für Insekten. (R.A.Heinlein)
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