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Alt  11.04.2016, 00:19   # 191
francoise
 
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francoise ist offline
Lieber @Jan Sommer,

leider setzt sich das ProstSchG fröhlich über die Grundrechte hinweg, auf die klassischen Vorstellungen von Privatheit und sexueller Selbstbestimmung kann man sich bei dieser Bundesregierung nicht verlassen.

Beispiel: in der Gesetzesbegründung wird zum "GangBang" ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es nicht darauf ankommt, ob die beteiligten Frauen vielleicht mit dem Geschäftsmodell einverstanden sind. Dem Justizminister und der Familienministerin passt es nicht, und das reicht.

Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass man konforme Modelle findet. Ziel des Gesetzgebers ist es erklärtermaßen, der Prostituierten die Möglichkeit zum Nein, zur Ablehnung zu sichern. Oder eben, das Ja zur Voraussetzung zu machen. Fkk-Clubs haben manchmal das Modell, dass die Mädchen pro Gast Bonuspunkte bekommen, und die Gesamteinnahmen werden zum Schluss proportional aufgeteilt. Die Gäste haben dann ihre Flatrate, und die Mädchen entscheiden jeweils, ob sie die Bonuspunkte bekommen wollen.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich die Lektüre dieses Gesetzesentwurfs wirklich anekelt. Das ist echt widerliche Pornografie, was geht in einem Ministerialbeamten vor, der sich am Schreibtisch den Kopf über den Sex anderer Leute zerbricht und eine Gesetzesvorschrift (§ 24 (2))formuliert, nachdem ein lizensierter Betreiber einer Prostitutionsstätte ausreichend Gleitmittel bereitzustellen hat. Diese Regelungs- und Kontrollwut steht für die abartige Geisteshaltung der Initiatoren. Müssen wir für sowas teure Spitzenbeamte vorhalten und bezahlen? Was sagt so ein Ferkel, wenn er abends nach Hause kommt und seine Frau ihn fragt "Schatz, wie war dein Tag?"

@risk: kann es sein dass Du nicht die aktuellste Version hast? (wegen der Seitenzahlen)
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Danke von