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Alt  29.04.2018, 09:33   # 3285
Bava Ria
Weggezimmert!
 
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Bava Ria ist offline
And the eagle flies with the dove …


 
… And if you can't be with the one you love, honey
Love the one you’re with.
- Crosby, Stills, Nash and Young: Love the one you're with

 
Wer meine Berichte liest, könnte der Eindruck erhalten, ich bekäme entweder ständig überdurchschnittlich guten Sex von Frauen, die anderen höchstens Mittelmaß liefern, oder ich fantasiere laufend Hochzeitsnächte herbei, wo gar keine waren. So z.B. das Kettcar, das nicht versteht, wie ich Ruby zum Superweib erklären kann. Oder meine schönen Nächte mit Saschka, die von anderen bisweilen als unberechenbar beschrieben wird.

Mache ich denn was anders? Oder nehme ich das alles nur anders wahr als andere? Bin ich mit so wenig zufrieden? Konsumiere ich halluzinogene Drogen? Denke ich mir das alles nur aus?

Wie vermutlich alle hier, versuche ich im Club rücksichtsvoll und höflich zu sein. Den Mädels auf Augenhöhe zu begegnen, nicht von oben herab, sondern respektvoll. Mir Zeit zu nehmen, sie auch ein wenig kennenzulernen, auch wenn die Zimmeruhr schon läuft. Dass ich ein paar Fremdsprachen kann, hilft dabei. Ich buche nie 30 Minuten, weil das für mich nicht funktioniert, so schnell komme ich nicht auf touren. Also werden es mindestens 2 CE, meist aber 3, irgendein Extra kommt doch immer dazu. Ich rasiere mich vor dem Clubgang nochmal frisch unter der Dusche, und trage etwas Duft auf. Auf der puffinternen Bewertungsskala der Mädels rangiere ich als Freier vermutlich irgendwo zwischen „stresst nicht“, „riecht sauber“ und „zahlt gut“. Ich plane meinen Clubgang gern akribisch vor, nur um den Plan nie auszuführen, denn ich lasse mich ständig zu irgendwas überreden, und ende meist in improvisierten Paarungen mit Überraschungseffekt.

Heute zum Beispiel. Auf der Begrüßungsrunde bleibe ich bei Marina und Rebecka hängen, die sich gerade malerisch auf dem Kunstledersofa räkeln. Vor allem Rebecka, die auf der Sofalehne wie dahingegossen liegt und ihren braungebrannten Prachtarsch in die Luft reckt, ist eine Augenweide. Da kann man auch mal ein Kompliment riskieren, für dass man auf der Straße oder am Strand eher eine gescheuert kriegen würde, also etwa „Ach, was hast du für einen geilen Arsch!“ Rebecka ist gut erzogen, und weiß daher, dass die höfliche Erwiderung nur „Ich glaube, du willst mich ficken“ lauten kann. Derart raffiniert ins Gespräch gekommen, werde ich von ihr umgehend zum Rauchen in den Garten eingeladen (ich bin Nichtraucher). Marina fällt auf, dass sie nun ganz allein auf dem Ledersofa sitzt, also kommt sie ein paar Minuten später nach, während mir Rebecka inzwischen, in der Sonne sitzend, bereits den möglichen Dreier in leuchtenden Farben ausmalt.

Da sitzen wir Drei nun, engumschlungen, links und rechts wird geraucht, in der Mitte gehustet. Ich hatte ja ganz andere Pläne. Aber wenn man, die wärmende Nachmittagssonne auf dem Bauch, von vier überaus vorzeigbaren Brüsten so nett bekuschelt wird, während man außerdem versucht, den Rauch wegzupusten, ist man doch chancenlos.

Und solche sich spontan ergebenden Zimmer sind eben oft gut, weil sie schon mit guter Stimmung anfangen, mit ein paar frivolen Komplimenten, Lachen, Genecke und einer noch gar nicht ausgesprochenen Übereinkunft. Jetzt könnte ich mich mit einer Entschuldigung wie „grad erst gekommen“, „erst mal was essen“, „ihr beiden seid schon toll, vielleicht später“ aus der Affäre ziehen, um auf eine meiner ursprünglich geplanten, anscheinend noch beschäftigten heutigen Favoritinnen zu warten. Nach längerer ergebnisloser Warterei würde ich dann feststellen, dass die beiden Kuschelraucherinnen auch nicht mehr gleichzeitig frei sind. Und zuletzt würde ich eine bislang namenlose Dritte buchen, die weder eingeplant war, noch sich selbst durch fröhlichen Smalltalk angeboten hat, und mit ihr eine halbwegs nette Nummer erleben, mit dem Gefühl, die besseren Optionen gerade irgendwie verpasst zu haben.

Oder ich lasse den Ereignissen einfach ihren Lauf, schalte Hirn und Planungsbüro ab und schaue, wohin das führt. Das Blut wird eh gleich woanders dringender gebraucht. Auf diese Weise lande ich zwar nie bei den Mädels, zu denen ich eigentlich wollte, aber es wird meistens gut oder zumindestens doch richtig lustig. Wie zum Beispiel damals, als ich spontan mit der zaundürren Roma Bianca gegangen bin, und ihr wegen fehlender Absprache beim Finale alles in die Haare ging. Boah, war die stinkig. Boah, war mir das peinlich. Dann haben wir losgeprustet und drüber gelacht, und am Schluß hat sie eine Reinigungserschwerniszulage für eine Runde Shampoo und Fönen erhalten. Finde ich heute noch lustig. Oder als ich mal eine kompletttätowierte Victoria in München für heißen Sex gebucht hatte, die mir dann eröffnete, dass sie nur massiert und höchstens noch etwas beim Rubbeln hilft. Wir haben dann eine wirklich gute Body-to-Body Massage draus gemacht und ich hatte meinen ersten erfolgreichen öligen Handjob. Was ich für mich gelernt habe: Scheiß auf den Plan, nimm den Moment einfach mit, improvisiere mit dem was grad geht, und bestehe nicht auf dem, was du eigentlich wolltest oder erwartet hast. Dazu noch etwas Humor, und es ergeben sich oft schöne, unerwartete Momente, an die ich noch monatelang gern zurückdenke.

Das ist für mich nicht davon abhängig, ob die erwarteten Leistungen auch alle erfüllt wurden (Küsse: check, Fummeln: check, Cabin Crew: please take seats for landing). Sondern nur davon, ob ich am Ende daliege und irgendwie geflasht bin, egal von was. Von ihrem Geruch, oder davon wie irre weich sich ihre Haut anfühlte. Von einer speziellen Küsstechnik oder davon, wohin sich ihre Finger verirrt haben. Wie sie mich angesehen oder mir „fick mich“ ins Ohr geflüstert hat. Das ist es, was mir in Erinnerung bleibt.

Vom Dreier mit Rebecka und Marina bleibt mir: Wie nett, dass sie spanische Popmusik mitgebracht hat. Wie geil Rebeckas Hintern von oben aussah, als sie vor mir kniete. Und wie liebevoll die beiden mich immer wieder abgeknutscht haben. Vor allem aber, wie Marina mich, nach dem Sex mit Rebecka, als ich dachte jetzt gehts zum Finale, ganz vorwurfsvoll angesehen hat und gesagt „Und, willst du mich etwa nicht ficken!?“ Recht hatte sie, wie unbedacht von mir. Das wäre wirklich unhöflich gewesen. Passiert mir halt auch mal. Scuza!

 
Liebe ist die Antwort. Aber während man auf sie wartet, stellt der Sex ein paar ganz gute Fragen.
- Woody Allen



 
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