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Alt  08.02.2017, 10:27   # 20
Epikureer69
Hedonist
 
Mitglied seit 15.04.2014

Beiträge: 2.332


Epikureer69 ist offline
@Hodaddy

Ich wollte nichts übertrieben "rosa"-Malen. Ich kenne persönlich etliche Kranken - und Altenpfleger (da ich im Zivildienst im Pflegedienst tätig war).

Ich gebe Dir recht, dass in diesen Berufen die Bezahlung nicht exakt die erbrachte persönliche Leistung wiederspiegelt. Nur gerade in dieser Berufsgruppe höre ich sehr wenig diesbezügliches "Gejammere" und die meisten kommen, natürlich oft mit Nebenjob und als Doppelverdiener, dennoch recht gut zurecht.

Das liegt vielleicht auch daran, dass man in Pflegeberufen häufig mit Leid, Elend und Tod von Patienten konfrontiert ist, was den Blick auf's Wesentliche schärft und die Jammerei über nicht leistbare Luxusgüter eindämmt, da man weiß was man eigentlich an einem gesunden Leben hat.

Auch ein Wirtschaftsanwalt verdient in der Regel mehr als ein Arzt, auch wenn beide ein etwa gleich langes Hochschulstudium hinter sich haben. Dennoch haben die meisten in beiden Berufsgruppen wohl ein durchaus solides Einkommen.

Nur das Absolvieren eines Hochschulstudiums heißt für mich auch nicht zwangsläufig, dass damit der Nachweis einer entsprechenden Anstrengungsbereitschaft automatisch erbracht wurde. Wenn einer einfach an der Uni das Fach belegt, dass ihm am meisten Spaß macht, ohne sich um die diesbezüglichen späteren Berufsaussichten zu informieren oder zu interessieren, dann auch noch ein bequemes "Bummelstudium" hinlegt, braucht er sich nicht wundern, wenn er im Berufsleben erstmal "abgehängt" wird.

Dann kommt eben die Jammertirade "ich bin Vollakademiker"und trotzdem arbeitslos, wie ungerecht....."

Ich habe auch nicht gemeint, dass es keine persönlichen Härtefälle gibt und keinerlei Ungerechtikeiten bei der Bezahlung zwischen einzelnen Berufsgruppen. Nur glaube ich nicht, dass dieses ein grundsätzliches systemimmanentes Problem in Deutschland ist, welches durch Sozialromantikerphantasien zu beheben wäre.
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"Sex, Fußball und Saufen", wobei im höheren Lebensalter die "Kardinaltugenden" zwei und drei, im Leben eines Mannes immer mehr an Bedeutung gewinnen.

"Man sieht den Splitter im Auge des Anderen, aber nicht den Balken im Eigenen."

Dieses Zitat widme ich meinen besonderen "virtuellen Freunden" hier.