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Alt  08.04.2006, 11:26   # 52
Felix Krull
Hochstapler
 
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Mitglied seit 01.09.2004

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Felix Krull ist offline
mon dieu!

nach der lektüre der beiträge von NailLover (hier) und danner (if you can’t fix it..) überhaupt noch etwas schreiben und veröffentlichen zu wollen, grenzt wohl an jene selbstverliebte anmaßung und vorgegaukelte gleichgültigkeit, die mein (nick)namensgeber zu tage legte, als er seine erste anstellung in einem noblen pariser hotel anzutreten gedachte und nach dem ersten colloquium mit dem concierge zugerufen bekam: Idiot! und dennoch:

bisweilen bedient sich die sorgfältig betriebene hochstapelei der wesenselemente des transportgewerbes im allgemeinen und des taxi-betriebes im speziellen. denn wie der taxi-fahrer persönlichkeiten verschiedenster herkunft und absichten von einem orte (üblicherweise mäßigen interesses) zum nächsten auf der liste der geographischen und sonstigen begehrlichkeiten befördert, so ist der mitunter häufige wechsel der tatorte ein durchaus geeignetes mittel zur angemessenen präsentation und wirkung jener verschiedenen persönlichkeiten, die dem hochstapler quasi definitorisch innezuwohnen scheinen.

der besuch des splendiden schlosses zu freyenthurn erforderte, zum zwecke der verwirklichung der soeben beschriebenen absicht, zunächst jedoch die antizipativ vorzunehmende wahl der für das weitere vorhaben geeigneten kleidung, bei der es vor allem galt, sowohl dem luxuriös eleganten ambiente der noblen stätte als auch der zur schau zu stellenden singularität des eitlen trägers mit dem für den anlass gebotenen respekt, aber auch mit der notwendigen stilistischen präpotenz, gleichwertig rechnung zu tragen.

die erste, überaus wichtige prüfung, die der solcherart gewählten bekleidung, aber auch dem (leider!) weniger manipulierbaren antlitz ihres trägers, an diesem abend zu teil wurde, erfolgte durch das perfekte zusammenspiel des gefährlich funkelnden augenpaares mit den schmeichelnden worten aus dem zutiefst sinnlichen munde jener schlossdame, deren name nur in seinem zweiten teile eine (allerdings vollkommen ungenügende) ahnung ihrer zauberhaften schönheit und kühlen erotik zu vermitteln im stande ist. isabella! mon dieu!

lob und lebenslange bewunderung werde jenem (wahren) meister zuteil, dem es je gelingen sollte, dieser betörenden, fleisch gewordenen unverfügbarkeit in jener form (und an diesem orte) habhaft zu werden, die die wahre überwindung des an anderer stätte - und aus weit berufenerem munde - bereits hinreichend theoretisierten paradoxons bedeuten würde; freilich in einer bislang so noch nicht diskutierten weise, wie mir scheint!

unterfertigter wird sich allerdings (zähneknirschend) damit abfinden müssen, sein weiteres leben ohne solcherlei lob und bewunderung beschreiten zu müssen. allerdings, und dies führte anlässlich meines aufenthalts im schlosse zu meinem freudigsten entzücken, konnte diesem bedauernswerten umstand, zumindest temporär, durch angemessene und sehr willkommene beschäftigung mit der, offensichtlich auch zum zwecke der enttarnung meiner absichten erschienenen, damenschar, adäquatest begegnet werden.

erst das grünlich gelbe öl, welches ich mit sichtlichem, ihr jedoch verborgen gebliebenen, vergnügen auf ihrem wunderschönen rücken und den schlanken, eleganten beinen, aus einer für das gemeinhin übliche auftragen überzogen gewählten höhe, lüstern verspritzte, ließ die zeichen einer seltsamen anspannung aus ihrem markant anmutenden, doch in wahrheit wohlproportionierten, überaus weiblichen gesicht entweichen. binnen weniger augenblicke zogen die frech und ungestüm auf die gebräunte haut prallenden tropfen feinste fäden und transparente bahnen über den makellosen körper, der nun, lasziv ausgestreckt und augenscheinlich vollkommen entspannt, vor mir auf dem bette lag und dessen leichtes, kaum vernehmbares zucken durchaus auf die ungewohnte, ölige reizung zurückzuführen zu sein schien, wie wohl es aber auch das ungeduldige, unkontrolliert aufkommende verlangen nach meinen händen hätte ausdrücken können. ich beschloss, dass wohl nur letzteres als meinen weiteren absichten ausschließlich dienliche begründung herangezogen werden sollte.

mit äußerster langsamkeit glitten die mit hauchdünnem, öligem film bedeckten flächen meiner hände über die von typisch weiblicher kälte durchzogenen füße, weiter auf ihre schenkel, von wo sie zunächst nicht zur liebkosung jener prallen backen, die das ende der bereits beschriebenen, schlanken beine markierten, sondern, diese scheinbar versehentlich und sträflich ignorierend, auf direktem wege zur schlanken taille drängten, deren teils sanfte, teils energischere umfassung jene wohlige behaglichkeit in ihr zu erwecken schien, die in den momenten, in denen die kuppen meiner finger flüchtig über die nur im ansatz vorstehenden beckenknochen huschten, in einem leisen, doch durchaus vernehmbaren, lustvollen stöhnen ausdruck fand.

was ihr in der folge wie tausendfach erlebte routine erscheinen musste, nämlich die zentimeterweise erkundung ihres samtigen rückens - welche freilich dann und wann durch abwechselnde eskapaden an den filigranen armen und fingern unterbrochen werden musste - endete dort, wo öliges gemeinhin auf äußersten weiblichen widerstand trifft. zu meinem größten erstaunen jedoch, ließ sie ihren kopf samt dem blonden, langen haar genussvoll in meine hände gleiten und sann, so schien es mir zumindest, nichts wünscheswerteres herbei, als sanftes kraulen jener partien, die scheinbar schon seit einiger zeit einer solchen liebkosung vorenthalten wurden. geschmeidig wandte sie sich auf den rücken. dieser prachtvolle frauenkörper offenbarte sich nun in all seiner göttlichen schönheit. das eine oder andere, in bulgarischer sprache formulierte, wort entfuhr ihrem mund. nur allzu gerne hätte ich sie verstanden und so blieb dem ungebildeten nur jene form der kommunikation, die selbst im babylonischen sprachengewirr sicheres verständnis garantiert.

feinstes öl tropfte schon bald von ihrem busen herab…….


f. krull
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Man könnte den Marquis de Venosta durchaus als ambivalente Existenz ansehen! Wenn man nicht blind ist!
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