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Alt  10.03.2017, 14:19   # 20
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Wie versprochen hier die Eindrücke aus unserer Sicht der besagten Veranstaltung.

Die Veranstaltung fand in einem Tagungsraum des Mercure-Hotels in Berlin Spandau statt. In der Tat war das Seminar ausgebucht. Der Saal war voll und es waren schätzungsweise etwa 70 Personen anwesend.

Vorwiegend handelte es sich um Betreiber-/innen. Aber auch Vertreter einiger Internetplattformen waren anwesend.

Einige der Anwesenden wussten sehr genau Bescheid, worum es bei dem Gesetz geht. Andere wiederum hatten keinen "blassen Schimmer" und hofften auf "Erleuchtung"

Diese Erleuchtung sollte durch die anwesenden Referenten kommen:

Holger Rettig, UEDG

Marko Doerre, Rechtsanwalt

Howard Chance, Publizist

Stephanie Klee Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e.V.

Dr. Martin Theben.

Letzterer war in unseren Augen wohl der kompetenteste Ansprechpartner, befasst er sich doch mit Verwaltungs-und Arbeitsrecht etc.

Im Laufe der Veranstaltung wurden die einzelnen Paragraphen des Gesetzes besprochen bzw. vorgelesen.
Es bestand die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die nach Möglichkeit auch beantwortet wurden.

Fazit:

Gesetzestexte kann man auch selbst lesen. Ob man diese versteht, ist eine andere Sache.
Antworten zu detaillierten Fragen wurden nicht gegeben.
Dies ist aber nicht das Verschulden der anwesenden Referenten. Vielmehr ist es der Tatsache geschuldet, daß die entsprechenden Durchführungsverordnungen noch nicht vorliegen und somit hinter der Auslegung bzw. Umsetzung des Gesetzes noch ein großes Fragezeichen steht.

Fakt ist, daß auf die Betreiber-/innen einiges an organisatorischem und administrativem Aufwand zukommen wird. Der Aufwand für die Damen dürfte hier um einiges geringer sein.
Neu in diesem Zusammenhang dürfte sein, daß die bei der Anmeldung erfassten Daten dem zuständigen Finanzamt übermittelt werden. Mit der Folge, daß jeder Prostituierten eine Steuernummer zugeteilt werden wird. Damit will die Behörde nunmehr den Fluß von Abgaben sicherstellen. Und genau dies dürfte der Hintergrund dieses Gesetzes sein.

Wir fanden das Seminar dennoch fruchtbar................insbesondere deshalb, weil man "neue Leute" aus diesem Gewerbe kennengelernt hat und auch ein reger Meinungsaustausch angestossen wurde.

Aber auch kritische Töne möchte ich diesbezüglich noch kurz loswerden.
Ich fand es etwas befremdlich (zumindest wurde von uns dieser subjektive Eindruck gewonnen), daß zuweilen Ängste beim Publikum geschürt wurden (möglicherweise auch zu Recht).
Und man einen Lösungsansatz präsentierte...........nämlich der Gestalt, daß einige Anwälte empfohlen wurden, die sich um die Probleme gerne kümmern würden. Es muß nicht erwähnt werden, daß die Inanspruchnahme der empfohlenen Anwälte astronomische Summen kosten würde.

Ich persönlich denke, daß die "Suppe nicht so heiß gegessen werden wird, wie sie gekocht wurde".

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein entspanntes Wochenende

LG Loreni

PS: Wenn ich uns schreibe, dann meine ich damit, daß mein Mann Uwe in Berlin war und mich auf dem laufenden gehalten hat.

PPS: Fast hätte ich vergessen zu erwähnen, daß sich insbesondere ein Teilnehmer besonders positiv vom Rest abgehoben hat.
Rene Karber von der Firma "Uni Media Service". Diese Firma betreibt in Erfurt ein Internetportal. Vergleichbar etwa mit ladies.de oder in Bayern "Rote Laterne".
Dieser Mann wusste sehr genau Bescheid und er stellte sehr interessante Zwischenfragen.
Seine Firma hat kleine Broschüren , ich glaube in 7 Sprachen (auch in Thai) drucken lassen. Aus diesen Broschüren können die Damen des Gewerbes genau entnehmen, was auf sie zukommt.
Das finde ich wirklich bemerkenswert. Rene wird auch uns kostenfrei einen Karton dieser Broschüren zukommen lassen, auch wenn wir (regional bedingt) nicht zu seinem Kundenkreis gehören.

Eine wirklich tolle Initiative, wie ich meine, die auch an dieser Stelle hier nicht verschwiegen werden sollte.
Andere Plattformbetreiber sollten sich hier einmal ein Beispiel nehmen. Gehören doch die Damen und auch die Betreiber zu deren Kunden.

Danke Rene !

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