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Alt  05.11.2018, 16:38   # 645
carpe voluptatem
 
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carpe voluptatem ist offline
Die „Uberisation“ von Waltraud

Die beste Ehefrau von allen sagt neulich zu mir:
„Schatz, ich glaube ich komme in die Wechseljahre
„Das glaube ich auch“, sage ich zwar nicht direkt, aber denke ich mir halt so. Es wird wirklich Zeit für mich die Frau zu wechseln. Sie ist in die Jahre gekommen.

Naja komplett wechseln will ich sie eigentlich nicht. Ist ja erstens noch tadellos im Schuss und zweitens wäre es ja auch nicht fair oder von mir gewünscht. Also so ein vollständiger Wechsel. Man hat sich ja auch aneinander gewöhnt und es gibt doch viele Vorteile. Aber so ein bisschen Wechseln wäre doch irgendwie nett. Frauen, die einzelne Teile an sich gewechselt haben sind – zumindest ab einem gewissen Alter – nicht so mein Fall. Aber einen zeitlich eng beschränkten Wechsel einer ganzen Frau könnte ich mir schon vorstellen. Und mit zeitlich beschränkt meine ich Bruchteile oder (einstellige) vielfache von Stunden. Ich liege damit übrigens voll im sozioökonomischen Trend dieser Zeit. Man spricht von der Sharing Economy. Also weg vom Besitzen, hin zum Teilen. Der Begriff der Sharing Economy meint nämlich das systematische Ausleihen und gegenseitige Bereitstellen von Entitäten. Im Mittelpunkt steht die Collaborative Consumption, der Gemeinschaftskonsum. Uber, AirBnB und Konsorten haben dieses Geschäftsmodell auf ein globales Niveau gehoben. Meine Nichten und Neffen z.B. sind gar nicht mehr am Eigentum eines Gegenstandes interessiert, sondern vielmehr nur noch an deren Nutzung. Das Maximum an Comittment ist der Zwei-Jahresvertrag fürs Leihhandy.

Ganz in diesem Sinne habe ich mich also gestern auf die Socken gemacht und ins Sunshine begeben.
Die rumänische Wechselstube des Vertrauens.
Das moldawische Leihaus.
Die örtliche HoesBnB Filiale (Hoes Beer and Bitches).

Ich betrete das Sunshine, bezahle beim netten Herrn Irgendwasmitvic den Eintritt und fange meinen Schlüssel und das Handtuch. (Daher heißt es ja auch Empfang).

Zuerst stehen Fachgespräche mit dem Kollegen an. Der hat sein schmutziges Soll für heute schon erfüllt muss aber bald abreisen und wir nutzen die zeitliche Schnittmenge für einen – von Frauen ungestörten – Erfahrungsaustausch. Kurz vor Ende der Zeit setzt sich Denisa neben mich. Das Lineup ist heute für Sunshine Verhältnisse eher unterdurchschnittlich. Ein paar Top Girls sind nicht da und der Schnitt ist heute einfach nicht so überragend wie sonst. Macht aber nichts irgendwas geht schon. Und Denisa gehört definitiv in die „geht schon“ Kategorie. Ich vertröste sie deshalb auf ehrlich gemeinte „in 5 Minuten“, wenn der Kollege nicht mehr da ist.
Als ich dann 10 Minuten später durch die Räume streife, läuft mir die bis dahin dauergezimmerte Sabrina über den Weg. La Peliroja, wie sie von Connery genannt wird, hat ja nicht nur von selbigen, sondern auch von Ari sehr gute Bewertungen bekommen. Da sie auf meinen erfreuten Blick sofort reagiert und mich in ein Gespräch verwickelt, fällt es mir leicht sie für einen Zimmergang zu gewinnen. Wenn etwas so leicht ist, spricht man ja oft von „low hanging fruits“, aber das ist hier sicher nicht der passende Ausdruck. Da hängt nix low.
Logischerweise muss ich beim Warten auf Sabrina mit Schlüssel an den Treppen der implizit „verkorbten“ Denisa direkt in die zurecht vorwurfsvollen Augen blicken. Aber was geht mich mein Versprechen von vor 10 Minuten an. Ich nehme halt den nächst besten „Uber“ der vorbeifährt.

Sabrina ist eine tolle Frau. Man kann sich sehr gut mir ihr unterhalten, sie sieht mit ihren roten Haaren toll aus, hat sehr schöne Augen und sie ist auch angenehm amourös geschult. Einzig haptisch muss ich etwas Kritik äußern. Der rumänische Werkssilikonierer war schätzungsweise noch Azubi im ersten Lehrjahr. Optisch alles klar, aber so vong der Haptik her war das leider knapp am Pfusch vorbei. Tut aber dem Gesamterlebnis Sabrina keinen Abbruch. Top Mädel.

Da es schon spät ist breche ich nach diesem sehr schönen ZG zufrieden pfeifend („Wind of Change“ von den Scorpions) den Nachhause Weg an.


Palim Palim: Statt des Abspanns kommt jetzt noch ein gespielter Bonus-Witz:

Nicht nur meine Frau, sondern auch ich bin übrigens in die Jahre gekommen. Ich merke es an den morgentlichen Zipperleinen beim Aufstehen. Deswegen bin ich neulich zum Arzt gegangen, um ihm meine Leiden zu klagen. Nach Analyse der unterschiedlichen Ausscheidungen und Körperflüssigkeiten und Betrachtung diverser CTs und Ultraschallaufnahmen, nimmt er mich zur Seite und sagt: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für sie.“
„Oh, nennen sie mir zuerst die schlechte.“
„Die schlechte Nachricht: Sie sind schwer krank und haben nur noch 6 Wochen zu Leben“
„OMG. Und die gute Nachricht?“
„Sehen sie die super heiße Sprechstundenhilfe vorne am Empfang? Seit zwei Wochen bumse ich die!“

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Danke von