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Alt  27.03.2013, 13:17   # 1
inserter
 
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Post Frührentner soll Mädchen versklavt haben - Polizei forscht nun auch die Freier aus

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Tulln - kennt den Laden jemand?

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Geheimes Bordell war im Ort allgemein bekannt

Polizei forscht nun auch die Freier aus.

Am dritten Tag nach Bekanntwerden des Dramas um eine slowakische Pflegehelferin, die in einem Keller im Bezirk Tulln zur Prostitution gezwungen worden sein soll, kommen immer mehr Details über den Beschuldigten Andreas W. – er sitzt in Untersuchungshaft – ans Tageslicht.

Dass der Mann in seinem Haus Prostituierte für sich arbeiten ließ, gilt im Ort als offenes Geheimnis: „Jeder hat gewusst, dass er die Mädchen hat. Da sind bis zu 15 Männer pro Tag gekommen“, sagt eine Nachbarin. Man habe gedacht, es handle sich um ein legales Bordell. Was zumindest einige Jahre lang stimmte: „Bis 2009 war an der Adresse eine Prostituierte legal gemeldet. Sie ist zu den vorgeschriebenen Gesundheitskontrollen gekommen“, sagt Bezirkshauptmann Andreas Riemer. Ehemalige Freier der Prostituierten müssen nun mit Befragungen durch die Polizei rechnen: Die Ermittler haben die Rufdaten der Handys mehrerer Mädchen ausgeforscht.

Drei Opfer sind den Ermittlern des Landeskriminalamtes bislang bekannt, die Dunkelziffer könnte höher sein. Die Kriminalisten konzentrieren sich derzeit auf zwei Slowakinnen und eine Litauerin, die vermutlich auch bei einem Prozess aussagen müssen.

Für Kopfschütteln sorgt die „Krankheit“ von W., die ihn zum Invalidenrentner machte. „Er gab an, dass er Angst vor der Polizei hatte und dadurch psychische Probleme bekam“, sagt ein Fahnder. Dem Beschuldigten, für ihn gilt die Unschuldsvermutung, werde neben Zuhälterei und Menschenhandel auch schwere Körperverletzung, Nötigung sowie Betrug zur Last gelegt.
Der Bürgermeister des Orts kennt W. seit seiner Kindheit. „Er hat sein Geschäft über Jahre hinweg auf einer Homepage beworben“, erzählt der Ortschef. Auch Anzeigen bei der Bezirksbehörde hätten das illegale Treiben nicht stoppen können.

"Treppensturz"
Der Bürgermeister bekam im Zuge behördlicher Erhebungen auch offensichtlich misshandelte Frauen zu Gesicht. Dabei sei der Beschuldigte stets von seiner Mutter gedeckt worden, der auch das Haus gehöre: „Die Mutter sagte, die Mädchen seien über die Treppe gestürzt.“

So brutal der Fall auch klinge, er sei „gar nicht so ungewöhnlich“, sagt Oberst Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt. Die Ermittler registrieren eine Zunahme erzwungener Sexarbeit in illegalen Etablissements. Die Opfer werden mit Gewalt oder Drohungen gegen ihre Familie gefügig gemacht. Die fast ausnahmslos männlichen Täter sind von 18 bis über 60 Jahre alt und haben meist gute Beziehungen zum Herkunftsland der Frauen.

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