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Alt  01.09.2018, 23:15   # 105
Lucky Eddie
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Lucky Eddie ist offline
Der FC Köln ist Zweitligist, der Eddie war Kulturtourist.

Diesen Besuch im Samya verdanke ich einer Freikarte vom Freiercafe. Natürlich ist es dort absolut verpönt, darüber in einem anderen Forum zu berichten. Weil aber die Meuterei im Freiercafe noch nicht vorüber ist, stelle ich den Bericht hier ein.

Zwei Orte sollte ein Köln-Tourist aus kulturellen Gründen gesehen haben: den Dom und das Samya. Weil ich den Dom schon kannte, war nun das Samya dran. Ich kam am 27.08. gegen Mittag in Rodenkirchen an. Den Empfang machte Bianca. Anders als beim Dom, wo sie nicht nur jeden Zombie, sondern sogar Düsseldorfer reinlassen, gibt’s im Samya eine Gesichtskontrolle.

Nach dem Duschen machte ich erstmal einen Rundgang. Ein Turmbesteigung gab’s natürlich nicht, dafür boten sich allerhand Alternativen zum Besteigen an. Und anders als der 1. FC Köln waren die Mädels absolut erste Liga. Wackelpudding gab’s nur am Buffet! Hier ist die ganze Bande: Sunny, Elodia, Alexa, Isa, Isabella, Ane, Mona Lisa, Mathilda, Romania, Helen (geschrieben Helene) und Lydia. Elodia trat sehr selbstbewußt auf, Helen war die lebhafteste und unterhielt das ganze Haus mit ihren Sprüchen. Dirty talk auf Englisch konnte sie auch: come on, I wanna suck your dick!

Das Kennzeichen des Touristen ist die Kamera. Er knipst nach allen Seiten. Ich hatte meine alte, norwegischen Bakelit-Kamera von 1897 dabei. Sie arbeitet ohne Linse, also nach dem Prinzip der Lochkamera. Sie braucht auch keinen Film, denn der war damals noch gar nicht erfunden. Statt dessen schiebt man eine Scheibe norwegisches Flatbrød hinein und stellt auf Dauerbelichtung. An den belichteten Stellen schimmelt das Brot nun schneller, als an den unbelichteten. So entstehen die Negative. Für Abzüge legt man ein Blatt Schreibpapier darüber und schraffiert es mit einem Bleistift. Fertig!

Wegen der langen Belichtungszeit von 148 Minuten ist nur ein einziges Foto entstanden; vorne Ane, dahinter Elodia. Hier ist es:



Das weckte Anes Ehrgeiz: sie zeichnete ein Bild von zwei Mädels, wen es darstellt, kann man nur raten. Ich finde es durchaus gelungen. Ane hat übrigens in Rumänien Architektur studiert.



Ständig wuselten Mädels um mich herum. Das lag natürlich nicht nur an den leckeren Lindt-Schokokugeln, die ich verteilte: ciocolată albă cu căpsuni si ciocolată neagră cu portocale (Capsuni sind Erdbeeren und Portocale Orangen). Sie waren wohl auch auf ein Zimmer aus, ohne allerdings aufdringlich zu sein.

Obwohl mein Besuch eigentlich als reine Kultur- und Bildungsreise geplant war, kam es immer wieder zu Kontakten mit Helen: ich nahm sie auf den Arm und fuhr mit ihr Karussell, dann balgten wir uns auf den Sofas, und so weiter. Sie schaffte es schliesslich, mich auf ein Zimmer zu schleppen. Ich bestehe darauf, es war gegen meinen Willen! Ich hab sie dann ganz langsam ausgepackt; der Busen ist absolut mini, alles andere auch. Die Blasmusik erst im Stehen, dann im Liegen. Dann ließ ich sie reiten. Weil sie so ne süße Maus ist und außerdem knalleng, hab ich’s nicht lange durchgehalten. Ich hätte ihr ja lieber mit meinem Weihwasser den apostolischen Segen gegeben, direkt ins Gesicht. Aber so war’s auch OK. Wir lagen dann noch auf dem Bett und knutschten rum. Dass mache sie sonst nie, nur bei mir, versicherte sie mir. Na ja, das erzählt sie vermutlich jedem. Plötzlich stand sie auf, zog den kleinen Zeichenblock und den Bleistift aus meiner Bademanteltasche und begann zu zeichnen. Ein kleines Engelchen und eine Widmung für mich. Bine a-ti venit la Samya! Semnat Helene. Schön, das Du ins Samya gekommen bist! (Kann auch heissen: Willkommen im Samya!) Gezeichnet Helene. Nicht gerade eine Liebeserklärung, aber doch irgendwie nett. Hier ist das Blatt:



Anders als der Effzeh spielt das Samya durchaus in der ersten Liga. Es ist relativ viel Personal vorhanden, das Buffet ist reichhaltig und vielseitig, dazu gibt‘s Freibier, und die Zimmer sind schön gestaltet und mit Tageslicht. Die Mädels sind alle gut in Form, auffallend viele sprechen fließend Englisch. Und mit der neuen Werbestrategie: jeder fünfte Besuch ist gratis! ist der Eintritt durchaus moderat. Für mich hat der Laden nur ein Problem: meine Anreise dauert über drei Stunden!

Beim Rausgehen gab‘s noch eine akademische Diskussion mit Bianca: warum heissen Orangen Portocale auf Rumänisch? Das ungewöhnliche Wort ist eindeutig abgeleitet von Portugal. Bianca bestritt das, konnte aber keine andere Erklärung für das merkwürdige Wort geben. Mit dieser offenen Frage beendete ich dann mein Bildungsprogramm und verliess am frühen Abend das Haus.

Die Antwort ist übrigens recht einfach: Orangen wurden zuerst von portugiesischen Seefahrern von China in den Mittelmeerraum gebracht. Griechen, Bulgaren und Rumänen benennen sie deshalb danach.

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