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Alt  05.12.2011, 18:01   # 1
basileos
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Director's Cut

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Wer kennt ihn nicht, den Don Juan, der bei Mozart italisiert als "Don Giovanni" in der gleichnamigen Oper seine Bassgesänge schmettern darf. Des erlauchten Schwerenöters Diener Leporello führt über die amourösen Aktivitäten seines Herrn ein zusammenfaltbares Sünden-Register, dessen platzsparendes Fassungsvermögen mit dem Begriff "Leporello-Heftung" sogar in die Umgangssprache Eingang gefunden hat.

Als "Registerarie" bekannt ist die grosse Arie Leporellos ("Madamina, il catalogo è questo") im ersten Akt besagter Oper, wo jener einen gefalteten Endlosausdruck hervorholt (daher hat ein solcher seinen Spitznamen "Leporello") und damit der Donna Elvira die Augen öffnet. Denn es handelt sich um das umfangreiche Register der Eroberungen seines Herrn und Meisters ("...und in Spanien 1003"). Don Giovanni selber hat dieses Hilfsmittel sehr geschätzt, was aus der "Champagner-Arie" hervorgeht. Darin gibt er seiner Zuversicht Ausdruck, am Morgen nach dem Fest erneut 10 Einträge in die Datenbank einfügen zu können. Wir verdanken also W. A. Mozart ein frühes Beispiel der Nützlichkeit geordneter Register als Sucheinstiege für Katalogdatenbanken.

Heutzutage nutzt man die Möglichkeiten der elektronischen Medien und der Vernetzung und speichert seine Aufzeichnungen nicht mehr auf dem wie auch immer gehefteten und gefalteten Notizblock, sondern im elektronischen Notiz-Blog. Leporello sänge dann in der Registerarie nur mehr die URL von Don Giovannis Sündenblog, was den Genuß des Opernbesuchers wahrscheinlich empfindlich schmälern würde. Keine Angst, gesungen wird bei mir nicht.

Noch einen weiteren Unterschied gibt es: Der singende Schürzenjäger Giovanni zahlte für seine Liebschaften nie in klingender Münze bzw. knisterndem Schein, sondern mit Gefährdung für Leib und Seele, wohingegen ich nach reiflicher Überlegung den Weg des Feiglings gewählt habe, um besser schlafen zu können. Zur Hölle fahren werd' ich freilich genauso wie der andere, das bleibt keinem erspart.

Bei Weitem nicht so zahlreich an Einträgen wie das Register des akribisch buchhaltenden Leporello, findet sich hier der bislang unveröffentlichte Rest meines Registers, den ich in den kommenden Wochen hier einstellen werde. Aber die einzelnen Einträge sind - wiederum anders als bei Don Giovannis treuem Diener - nicht zu einer dürftigen Zeile zusammengestrichen, sondern im Gegenteil meist sogar ausführlicher gestaltet als die entsprechenden Veröffentlichungen im Lusthaus-Forum, sozusagen ein "Director's Cut". Es soll ja im Publikum auch eine Fraktion geben, die ein Werk erst dann gelten läßt, wenn sie es in dieser ausführlichen Form kennengelernt hat.

Ich erwarte nicht, daß die vorliegenden Hexenbeichten geglaubt werden - man möge sie meinetwegen als poetisch verklärte Destillate aus wahren Begebenheiten betrachten - aber wer mich kennt, weiß, daß meine Berichte nicht übertrieben sind, daß ich höchstens verschweige, aber nie erfinde.

Sei's drum. Take it or leave it, wie wir Lateiner sagen.

basileos, im Dezember 2011

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