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Alt  15.05.2016, 23:51   # 218
Moloko82
 
Mitglied seit 15.05.2016

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Moloko82 ist offline
Was tut man nicht alles für Euch...

„Ich Idiot. Ich Arsch. Ich ARSCH!“ – Otto Waalkes, 1984

Vorwort: Wenn mich etwas so ärgert, dass ich mich registriere und eine Stunde für einen Bericht vergustele, dann muss schon einiges passiert sein. Ich hoffe, Ihr nehmt es mir nicht krumm, dass das hier also mein erster Beitrag ist.

Jetzt habe ich mich über viele Wochen darauf gefreut, endlich mal einen Tag für mich alleine zu sein, um nach drei Jahren Abwesenheit mal wieder ein paar erotische Erlebnisse zu tanken, von denen man ja früher gerne mal Monate gezehrt hat. Ich habe dieses Forum durchgelesen, die Webseite angesehen und es heute vergessen, zu schauen, ob es neue Einträge gibt. Dann hätte ich lesen können, was hier gestern und heute geschrieben wurde und mir wäre einiges erspart geblieben.

Ich Idiot. Ich Arsch.

Weil ich in den letzten Wochen so neugierig war und auch ein bisschen verzweifelt, dass niemand schreibt, wie es in der neuen Wohnung ist, hole ich das jetzt gleich nach. Schließlich ist die Erinnerung ja erst vier Stunden alt und ich finde es auch wichtig, dass andere einen Eindruck bekommen, wie es für mich war. Los geht’s:

Der Ort ist tatsächlich ein wenig abgelegen, das wäre aber überhaupt nicht weiter schlimm. Die Räumlichkeiten an sich sind fast schon fantastisch. Es ist eigentlich keine Wohnung mehr, ich glaube, es handelt sich um eine ehemalige Praxis oder ähnliches. Jedenfalls ist genug Platz, und man denkt zuerst, dass Mustafa endlich einmal alles so gemacht hat, wie er es sich schon immer wünschte. Glückwunsch!

Es ist wirklich prima, dass es jetzt auch diese Schließfächer gibt. Man gibt zwar seinen Schlüssel einem sehr freundlichen Herren ab, allerdings müssen hysterische Menschen wie ich nicht mehr nur mit Bargeld in der Tasche und ohne Portmonee dort einreiten. Sicher waren die Sachen damals auch gut verwahrt, aber irgendwie war mir das immer nichts. Das fühlt sich jetzt besser an.

Die neuen Duschen sind alles andere als vom billigsten, tatsächlich sind in jedem Spielzimmer jetzt auch große Fernseher und alles ist wirklich cooler als damals. Außerdem wartet in jedem Spind neben einem Handtuch ein paar Schlappen - auch prima.

Und das war‘s auch schon. Ernsthaft. Alles andere ist Katastrophe.

Wie hieß es gleich auf der Webseite? Die größte Sexparty zu Pfingsten! 15 Girls. Anal!

Was für ein Glück! Da kann ich mir mal unauffällig einen Tag freimachen, und dann wird gleich das Paradies serviert. Wer wollte da spießig einen Gedanken an die 100 teilweise sauer verdienten Piepen verlieren? Schauen wir also!

Nun kann es wirklich in diesem Gewerbe mal vorkommen, dass die Organisation nicht ganz rund läuft. Da würde man sich nicht beschweren, wenn innerhalb von 8 Stunden nur 13 Mädchen da wären. Wenn es schlecht läuft, dann eben auch mal zehn. Meine Güte, das ist ja nicht so schlimm.

Bitte festhalten: Es waren fünf. Fünf Mädchen. Fünf Mädchen für 8 Stunden. Die bereits genannte Afrikanerin, die übrigens ein herzensguter Mensch ist (Unterhaltung beim Rauchen), aber ebenso erotisch wie die eigene Mathelehrerin. Ein anderes Mädchen, das man eher auf der Waldorfschule oder im Bioladen vermuten würde, verrichtete allen Ernstes später in Ringelsöckchen (!) Ihren Dienst.

Wer das geil findet, sollte einen Termin beim Arzt machen. Zügig.

Dieses angekündigte amerikanische Modell war tatsächlich da. Fürwahr eine sehr geile Frau, die absolut Spaß an dieser Veranstaltung hat. „Nicht in den Mund kommen, nicht in den Hintern, aber schön hart Ficken!“ Klare Ansage. Aber was dann? Alle 5 Minuten sollte irgendjemand (ich schwöre, dass ich mir das nicht ausgedacht habe) ihr ihre Flasche Bier reichen, damit sie einen kräftigen Schluck nehmen kann. Wem das nichts ausmacht, dem gönne ich das. Ich finde das einfach hardcore. Hardcore eklig.

Da wunderte es auch nicht, dass später gegen 18:00 Uhr die ersten an den Betten standen, sich Blasen ließen, während sie einen kräftigen Zug aus ihrem Berliner Kindl nahmen. Auch hier gilt: Wem das nichts ausmacht, der kann diese Kritik gerne ignorieren. Ich finde das im Niveau noch unter Parkplatzsex.

Es kommt noch besser: Weil so wenig los ist, fangen Typen, an, auf ihrem Smartphone rumzudaddeln. Hallo? 4-K-Video oder was? Stichwort: Diskretion. Willst Du Deinen Riemen auf xhamster sehen, kannsrt Du auch zur EW gehen? Das absolute KO-Kriterium. Entscheidet selbst. Hab ich keinen Bock drauf.

Wer schon mal da war, weiß, wie es geht: Nachdem man das erste Mal Erleichterung erlangt hat, weiß man, dass man nun 30 Minuten angenehm füllen möchte, bis die Biologie sich wieder erholt. Also erst mal etwas essen.

Wir sind ja unter uns: Niemand von uns geht in die Erlebniswohnung, weil er endlich mal ordentlich tafeln will. Ganz klar. Damals wütete noch eine Truppe von Köchen (zumindest gefühlt) und brachte regelmäßig veritable Leckereien ans Buffet. Was aber heute hier ablief, empfinde ich als so unverschämt, dass es mir schwerfällt, das noch einen Witz zu nennen:

Es gab zunächst ein Buffet mit sehr ordentlichem Aufschnitt (Käse und Wurst). Dazu dann einen kleinen Korb mit Schwarzbrot. Schwarzbrot. Ihr denkt, ich lüge? Das kann ich gut verstehen. Ich dachte auch, dass das nicht wahr sein kann. Soll ich mir allen Ernstes im Puff noch eine Stulle schmieren? Oder anders: Habt ihr eigentlich den Verstand verloren?

Das ist wirklich schwer zu toppen, aber sie haben es geschafft, denn über einen Zeitraum von ungefähr 3 Stunden war dann auch noch das Schwarzbrot alle und wurde erst kurz vor dem Ende nachgefüllt. Sollte ich mir eine Scheibe Wurst und eine Scheibe Käse auf den Teller hieven und dann pur essen oder wie?

Aber nicht kleinlich sein: Es gab ja auch noch das silberne große Hotcar. Da dürfte es doch bestimmt etwas Deftiges geben, was den Mann wieder zu Kräften bringt. Kartoffelgratin? Nudelauflauf? Gulasch?

Bitte haltet mich nicht für verrückt. Die Antwort lautet: Hühnersuppe. Hühnersuppe mit Nudeln. Ich habe wirklich gedacht, dass jetzt gleich jemand um die Ecke kommt und sagt, dass das alles ein Scherz war. Habe ich Grippe? Im fucking Mai? Ist heute Kalorienspartag?

Also gut: Wenigstens die auf den Tischen verteilten Kartoffelchips sollten doch in der Not ein paar Kohlenhydrate übrighaben. Diese waren dummerweise um 16:30 Uhr leer und wurden nicht mehr aufgefüllt. Nicht um 18:00 Uhr. Nicht um 20:00 Uhr. Gar nicht mehr. Irgendwann gegen 20:30 Uhr wurde die Lidl-Imitation von Mini-Schokoriegeln nachgelegt. Danke dafür. Da weiß man, was man als Gast zählt.

Dazu kamen ein paar Salzstangen, die offensichtlich noch aus Zeiten aus der Karl-Marx-Straße stammen, so weich und pappig waren sie.

Dass wir uns richtig verstehen: Niemand hat ein vornehmes Essen gebucht und niemand erwartet eines. Das Problem bei der Geschichte ist, dass hier einfach nur noch hingerotzt wird. Man läuft für € 100 hungrig durch die Botanik oder gönnt sich ein Nudelsüppchen.

So wunderte es mich nicht mehr, dass gegen 20:00 Uhr dann auch vor dem Duschen mehrere dick durchnässte Handtücher lagen (ekliger, als man denkt!) und alle vier Flaschen Duschgel leer waren. Erbärmlich.

Noch ein Wort zu den Fernsehern in den Spielzimmern. Anfangs fand ich das durchaus ganz geil. Einen Porno zu schauen, während man einen geblasen bekommt, ist ja etwas, mit dem sich die Hausfrau im Alltag gern schwer tut. Doch wehe: Irgendwann ab 17:00 Uhr lief dort „Das Erste“ in HD. Du steckst in einer Frau und siehst Senta Berger. Eine Frau lutscht Deine Bällchen, während du die Titelmusik der Tagesschau hörst. Das amerikanische Modell hört auf, zu blasen und sagt: „Oh, da läuft der Tatort. Scheiße. Den verpass ich jetzt“. Pardon. Man wollte ja nicht stören.

Formulierungen wie: „Geht‘s noch?“, „Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?“ und „Seid ihr noch zu retten?“ greifen ins Leere. „Habt Ihr Euch mit dem Hammer gekämmt?“ – schon besser. Aber reicht nicht.

Beim besten Willen, das alles sind keine kleinen Pannen mehr, keine liebenswerten Fehlerchen, über die man als Fan wohlwollend hinwegsehen kann. Hier ist alles total im Arsch (und nicht im guten Sinne, von anal war heute gar keine Rede mehr).

Es gibt jetzt drei Spielzimmer. Dazu muss man aber folgendes anmerken: Zum einen ist die „aufwendige Lichtinstallation“ eine rote LED-Leiste aus dem Baumarkt. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn es nicht dazu führen würde, dass die Räume eigentlich viel zu dunkel sind, um die geilen Spiele zu beobachten (wenn es sie gäbe). Gleichzeitig heißt das, dass immer nur eine Dame in einem Raum ist. Die tollen Orgien also, wo sich zwei Damen mit diversen Herren auf dem Bett räkeln, alles voll ist von Körpern und Genitalien, sind damit notgedrungen vorbei.

Fair bleiben: Das ist wirklich eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber für mich war es der Überfluss, das orgienhafte, was die Erlebniswohnung so einmalig gemacht hat. So viel Sex, wie du willst. Immer mit einer anderen Fremden. So viel essen, wie du willst. So viel trinken, wie du willst. So viel rauchen, wie du willst. Ein paar Stunden im Jahr ist überall alles da und es mangelt an nichts. Dekadenz. Fülle. Und hinterher eine einmalige Sattheit und ein Hochgefühl. Das war die Erlebniswohnung und sie war in dieser Form für mich einzigartig.

Jetzt tendiert das Ganze in Richtung John Thompson. Ein armes Mädel, was von Umstehenden fachgerecht zerlegt wird. Und hinterher suchst Du die nächste Pommesbude.

Apropos zerlegen: Die Räume wurden regelmäßig nach der Schicht einer Dame nicht mehr saubergemacht. Die dann nächste Dame hat sich immer den Raum ausgesucht, die am wenigsten versifft war (really!) und zumindest notdürftig die Folien der Kondome beiseite geräumt. Der absolute Absturz.

Zwischendurch musste eine Dame jemanden ins Nebenzimmer schicken, weil das Gleitgel alle war. Doch da war auch nichts mehr aufzutreiben. Kommt Leute, alle zusammen: "Meine Fresse, das gibt's doch nicht!". Oder?

Und was ist mit Mustafa? Natürlich. Er gibt den Kim Jong Tayyip Honecker: Wir sind alle Freunde, er hat uns alle lieb, die Erlebniswohnung ist wunderbar, sie braucht (wie der Sozialismus) nur noch ein bisschen Zeit und alles wird super, das mit den Mädels wird noch, er kann ja auch nichts dafür, wenn er sich auf seine Schlampen nicht verlassen kann.

Abschließend kann ich nur sagen: Wenn du in die Erlebniswohnung willst, hole dir einen runter, kauf dir ein Sixpack Bier und einen Döner und überlege dir, was für einen nutzlosen Dreck du mit weiteren 90 € anstellen willst. Ist egal, was. Kauf Dir "Timecop" als Blu-Ray. Oder ein Fitness-Buch von Chuck Norris. Lass Deine Winterreifen wechseln. Und danach gleich nochmals. Egal.

Es sei denn, Du willst am Ende gern dastehen und sagen: Ich Idiot. Ich Arsch. ICH ARSCH! Das geht aber auch billiger.

Schade: In der Erlebniswohnung wirst du schon belogen, bevor du überhaupt da bist. Die zwei tollen Frauen heute, die da waren, haben sich wirklich alle Mühe gegeben, das zu korrigieren, aber es kann einfach nicht reichen.

Ich bin also wirklich für hilfreiche Tipps dankbar, wo man in Zukunft hingehen kann. Mit der Erlebniswohnung ist es definitiv aus. Denn selbst, wenn diverse Frauen absagen, hätte man zumindest einen Service liefern können, der oberhalb von „unterirdisch und menschenverachtend“ anzusiedeln ist. Es soll hier keineswegs unter den Tisch fallen, dass der Herr am Empfang wirklich sehr nett ist. Aber was hilft das?

Schade um 100 €. Ich freue mich aber über jeden Euro, den ich Euch mit meinem Bericht sparen kann. Habe mir einige Mühe gegeben. Sowas macht man echt nicht wegen Kleinkram.

In diesem Sinne, liebe Grüße, wir behalten die alte EW in bester Erinnerung. So wie Michael Jackson oder "Two and a half men" mit Charlie Sheen. Aber alles hat eben mal ein Ende.

Moloko82

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