Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt  05.01.2008, 23:45   # 87
Wayne
Lounge-Türsteher
 
Benutzerbild von Wayne
 
Mitglied seit 02.10.2004

Beiträge: 632


Wayne ist offline
Auf nach Salt City, das die dortigen Siedler Hallein nennen. Das weiße Haus ist das Ziel, raunte ich meinem Gaul ins Ohr. Angesichts der Kälte trug mich mein treuer Gefährte wie ein Blizzard über die angezuckerte Landschaft. Ich wollte was erleben. Ohne wenn und aber. Ohne Aufstand in Santa Fe. Einfach nur das El Dorado. In der Stadt des weißen Goldes. Für einen Pistolero wie mich kein ungefährliches Unterfangen. Da ist es immer gut, den Comanchero an der Seite zu haben. Von jenseits der großen Grenze, aus der reichen Stadt des Salzes. Auch er auf der Suche nach dem dreckigen Gold.

Die riesige Treppe des Saloons „White House“ ist wie geschaffen für einen Auftritt der Gunmen. Stattdessen erscheint hinter der Schwingtür ein blonder Engel. Leider keine Lady for a night. Sondern der Sheriff des Ladens, Daniela. Mein Colt fühlt sich sofort hart an. Diese Frau ist schärfer als San Francisco-Lilly. Mancher Schuss wird wohl abgefeuert werden, in einsamen Nächten in der Praerie, wenn die lonesome cowboys an sie denken.

Der Saloon selbst ist ein Schmuckstück. Was ist die Hafenkneipe von Tahiti gegen dieses Haus der sieben Sünden! Von anderen Cwboys eher spärlich besucht. An der Bar hängen ein paar Typen ab. Es sind nicht einmal die vier Söhne der Katie Elder. Die Girlies sind ein paar mehr an der Zahl. Mein Luchsohr hört fremdartige Dialekte. Ich denke dabei an das Land der 1000 Abenteuer. Sie sind ganz ansehnlich, die Rosen aus dem wilden Osten. Mein Comanchero ist bald eingefangen. Ihr Lasso hat sie gut geworfen, die Kleine mit der kecken Frisur. Mit ihr kann man sicher Pferde stehlen, denke ich mir und lasse meine Blicke schweifen, während ich an meinem Whisky nippe. Heute bin ich der Shootist. Im Bann der roten Hexe. Sie ist eine classy Lady. Wie es sich für eine Lady gehört, mit zarter heller Haut. Ihr Haar ist (noch, sie wollte am nächsten Tag in den Barber Shop) fast karottenrot. Entzückend, das Babe. Hatari, denke ich und fange sie mir ein. Sie kommt aus dem Mittelosten. Von den Weizenfeldern der Ukraine. Bei ihr braucht man kein Dynamit und fromme Sprüche. Yvonne, haucht sie, wäre ihr Name. Sie ist noch nicht lange im Haus der Sünden. Ich schmelze dahin. Bei ihr würde sogar der Mann, der Liberty Valance erschoss, weich. Und gleichzeitig hart. Diese Frau (kein Girl) strahlt eine Sinnlichkeit aus. Nicht vordergründig, aber hinter der Fassade ihrer Fraulichkeit zu erahnen. Unter dem stilvollen Kleid ist ein schöner Körper zu erahnen. Schmale Taille. Schöne Beine. Große Augen. Und sie spricht meine Sprache. Im doppelten Sinne. Wir verstehen uns. Für sie ginge ich sogar über den Rio Grande.

Dem Adler gleich eilen wir in das Schlafgemach. Wir sind der Barbar und die Geisha. Ich lege den Stetson ab, während sie mich mit Küssen übersät. Ihr Körper ist schön. Sie verwöhnt meinen Colt nach allen Regeln der Kunst, sodass ich Mühe habe, die Patronen zu halten. Und auch diese leckt sie. Sie ist eine perfekte Geliebte auf Zeit. Zärtlich und professionell zugleich. Erstaunlich eng. Sie reitet durch die Prairie. Yippijeeeeeeeh, tönt es es durchs Zimmer. Ach, wäre es nur der längste Tag. Aber jeder schöne Moment vergeht. Ich war dem Adler gleich. Sie streichelt und massiert mich zärtlich. Auch das kann sie.

Ich wanke breitbeinig in den Saloon. Sie haben ein Lamm geschlachtet. Jetzt brauch ich Fleisch. Der Comanchero kommt. Auch er war Brannigan, ein Mann aus Stahl. Wir grinsen uns an, wie es nur Cowboys können. Oder Flieger. Der weibliche Sheriff Daniele umsorgt uns auch. Vorbildlich. Am Lagerfeuer erzählen wir uns noch Geschichten. Die Ladies lauschen unseren Abenteuern. Und erzählen eigene. Aus den weiten Steppen des Ostens. So vergeht der Abend. Bis ich aufbreche. Ein echter Cowboy braucht die Einsamkeit. Und manchmal einen geilen Fick an einem tollen Abend. Diesen Saloon werde ich wieder aufsuchen. Und vielleicht habe ich wieder Glück. Und finde eine Rose wie Yvonne. Bye, Bye, rufe ich ihr zu und reite in den Sonnenaufgang hinaus.

PS: nur für den Flieger, einen brother in mind alternder Cowboys. John galliano war an diesem Abend verhindert, auch jean paul gaultier lief mir nicht vor die Flinte. miuccia prada war wohl gerade am Zimmer, tom (oder john) ford drehte wahrscheinlich einen Western und frida giannini werkte in der Küche. Sehr wohl aber traf ich Clemens und August (C&A), in Form von Radlerhosen. Kann man mit diesen auch auf Gäulen reiten? Oder auf alten Cowboys?
__________________
Es ist so einsam im Sattel, wenn das Pferd tot ist.
Antwort erstellen