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Alt  07.06.2018, 14:55   # 43
MissSolitaire
reisende SDL (Terminfrau)
 
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MissSolitaire ist offline
Terminwohnungen

Jetzt melde ich mich - eine reisende SDL - auch einmal zu Wort.
Da es hier erst nur um das Oasex in Österreich ging, hielt ich mich zurück, da es für mich einfach fremd ist/war.

Da ich durch die Republik reise, bin ich auf sogenannte Terminwohnungen angewiesen. In Hotels/Ferienwohnungen traue ich mich nicht - aus Angst erwischt zu werden und rauszufliegen. Auch liegt mir ein steriles Hotelzimmer so gar nicht.

In diesen Terminwohnungen richte ich mich immer, soweit es eben möglich ist, häuslich ein - mein Auto ist dahingehend bis oben bepackt, alles Wichtige (Decken, Bettzeug, Hand- Bade- Gästetücher, Spannlaken, Verlängerungsschnüre, Mehrfachstecker, Lampen, Glühbirnen, Dessoustaschen, Rollen, Klopapier, Hygiene- Pflegeartikel, Pfanne, Soda Stream etc.) muss mit - man weiß nie so genau wie die gebuchte Location ist.

Es ist oft wie ein Lotteriespiel - vom stinkenden, verschimmelten Kellerappartement mit zerfetztem Sperrmüll drin, zweckdienlicher, einfach ausgestatten Verrichtestätte (die man sich noch "aufhübschen" kann - wichtig daß sie sauber ist) bis hin zum wunderschönen Einfamilienhaus mitten im Grünen war wirklich alles dabei.

Das Ekligste erlebte ich zu Anfang meiner Reisekarriere: Fuhr Mitte 2016 quer durch die Republik gen Rüsselsheim, dort hatte ich - den Bildern nach - ein frisch renoviertes Appartement zur Alleinnutzung gebucht. In weiser Voraussicht des Vermieters wurde ich bei Ankunft von dessen Freundin direkt abgefangen, die Wochenmiete von EUR 500,00 abkassiert (heute bin ich schlauer und gucke das Objekt vorher von innen an) und der Schlüssel in die Hand gedrückt. Bei Betreten des Hauses schlug mir der Geruch einer abgestandenen Kneipe entgegen. Treppe runter ins Soutterrain - das abgeranzteste Appartement meines Lebens grinste mich an: total vermüllt und schmutzig, Sofa zerfetzt, Schränke fielen auseinander, Schimmel im Bad und in der Küche, einfach nur widerwärtig. Damals putzte ich heulend diesen Schweinestall, um ihn wenigstens etwas herzurichten. Als ich mir abends das Bett machen wollte und die darauf liegende Tagesdecke abzog dann der Schock meines Lebens - es war nur eine Holzpaneele aus dem Baumarkt mit einer darauf liegender Sprungfedermatratze aus den 50er Jahren - Rückenschmerzen vorprogrammiert!
Nach Beziehen des Bettzeugs dort mit meinen mitgebrachten Bezügen heulte ich mich in den Schlaf.
Die netten Gäste anderntags versuchten mich zu beruhigen "wir kennen das, aber wir sind ja extra für Dich gekommen" ..... nur sie blieben auch nur eine halbe bis ganze Stunde - ich musste dort leben!
Jedenfalls suchte ich mir für die 2. gebuchte Woche einen Ausweichtermin, so daß dieser abgewichste Vermieter auf seinen zweiten 500,00 sitzen blieb.
Angeblich ist dort jetzt alles wieder frisch renoviert - trotzdem traue ich mich nicht mehr dahin.

Ganz schlimm wäre auch eine Wohnung für mich, wo ein geldgeiler Vermieter nur Zimmer vermietet, wo 2 bis 5 (untereinander unbekannte) Frauen zusammengepfercht werden, mit nur einem Bad und einer Küche. 24 Stunden! in einer Wohnung mit fremden Menschen, dazu deren Gäste und alles gemeinsam benutzen müssen, null Intimsphäre.
Leider sind diese Zwangs-Wohn-Gemeinschaften, dank dem neuen Drecksgesetz, immer mehr auf dem Vormarsch. Die Individualität des Einzelnen soll im Keim erstickt werden, da nicht so gut kontrollierbar (Terminwohnungen/Appartements in normalen Wohnhäusern - die vor diesem Gesetz teilweise als Monteurwohnungen oder möblierte Appartements auf Zeit an uns vermietet wurden. Jetzt bedarf es einer behördlichen Erlaubnispflicht zur Ausübung zur Prostitution).

Das getrennt Arbeiten und Wohnen nach dem Drecksgesetz von 17 ist auch ein schlechter Witz - bei Wochenmieten von 400,00 bis 700,00 EUR (plus Werbekosten) soll man sich zum Schlafen zusätzlich in eine Pension/Hotel einmieten, total weltfremd das Ganze.

Objekte ohne Waschmaschine oder funktionierenden Waschservice sind ebenso tabu.
Seit dem Reisen bin ich regelrecht zur Waschfanatikerin geworden - Hygiene sollte das A und O sein!

Schwarz verklebte Fenster, kein Tageslicht sind auch der Horror - wir sind doch keine Kellerasseln!

Miniappartements sind auch eine Zumutung - selbst einen Hund sperrt man nicht in eine Hütte, da meldet sich der Tierschutz (uns dagegen schützt niemand).

Gerade jetzt, zu Zeiten des neuen Gesetzes, ist es von den Behörden einfach willkürlich, welche "Prostitutionsstätten" noch erlaubt sind und welche nicht. Wenn einer Stadt/Kommune etwas nicht passt haben sie jetzt das Gesetz auf ihrer Seite. So werden Wohnungen mit 5 Zimmern mit einem Bad/Küche oder Minihundehütten erlaubt und ordentliche Wohnungen für ein bis zwei Frauen (Freundinnen) geschlossen/verboten.

Wir hofften, daß illegale Drecksbuden endlich geschlossen werden (z.B. Wohnungen, wo das Mitreisen des Zuhälters/Mannes erlaubt ist, man keine Mietquittung für die Buchhaltung bekommt). Das Gegenteil ist oftmals der Fall - es hat die korrekten ordentlichen Vermieter getroffen. Die Schmödel finden immer wieder einen Weg, leider!

Nette Herren gibt es überall (wie viele von Euch rufen an und fragen nach "Kommst Du mal dahin..... kommst Du mal dahin". Tja, ich (und manch andere Koleginnen auch) würde sooooooo gerne - aber mangels geeigneter Mietobjekte scheitert es.

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Danke von