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Alt  01.10.2015, 17:19   # 930
hgw777
variatio delectat
 
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Beiträge: 73


hgw777 ist offline
Tragisch?

Nichts gegen Helvetismen, aber so wie hier das Wort "tragisch" missbraucht wird, ist nicht auszuhalten.

Wikipedia hilft: "Tragisch (griechisch τραγικός) heißt nach Aristoteles ein Ereignis, das zugleich Mitleid (mit dem Betroffenen), eleos, und Furcht (um uns selbst), phobos, erweckt. [...] Ein tragisches Ereignis muss einerseits ein Leiden sein, weil es sonst nicht selbst Leid wecken könnte; aber es darf nicht die gerechte Strafe eines wirklichen Verbrechens sein, denn dies würden wir zwar bedauern, aber nicht bemitleiden. Anderseits muss es furchtbar sein, weil wir es sonst nicht fürchten würden, und es muss willkürlich verhängt sein. Nur das unverdiente Leiden ist wirklich tragisch, einen „Schicksalsschlag des Lebens gegen den Menschen“."

Kurz mal abhaken:

1. Mitleid mit dem Betroffenen: Ja, das haben wir.
2. Furcht um uns selbst: Schon, es ist hier ja wie bei einem grausigen Unfall; nicht auszuhalten, aber man muss immer wieder hinsehen.
3. Leiden: Ja.
4. Gerechte Strafe: Fraglich. Aber denkbar.
5. Furchtbar: Schon. Sehr.
6. Unverdientes Leiden: Nein. Ganz und gar nicht. Wenn ich mir eine Bratpfanne ans Hirn haue, dann leide ich, aber nicht unverdient.

Fazit: Der Begriff "tragisch" hat in diesem Thread nicht zu suchen.
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