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Alt  04.08.2017, 07:13   # 3157
yossarian
Pareidoliker & Oneironaut
 
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Mal wieder im Hawaii

Drei Jahre sind es mindestens, dass ich nicht mehr im Hawaii war, vielleicht sogar mehr. Es hatte sich einfach nicht ergeben, obwohl ich häufig in der Gegend war. Aber der letzte Zimmergang dort war nicht das Gelbe vom Ei gewesen. Die Frau ist auch nicht mehr dort. Beim geplanten Besuch des Sommerfestes letzte Woche kamen ein paar Dinge dazwischem, und so wurde es der Stammtisch, da ich sowieso was in der Gegend zu erledigen hatte.
Um die zehn Lusthäusler waren zum Stammtisch gekommen. Mehrere kannte ich, auch von anderen Lokalitäten. Das Haus war gut besucht, das Verhältnis Frauen/Männer ausgewogen. Viel im Club hatte sich nicht verändert, und wenn, dann zum Positiven. Das Personal war ausgesprochen freundlich und entgegenkommend.
Leider war die schöne kopflose Frau mit dem begnadeten Busen, die seit Jahren die hawaiianischen Annoncen auf der LH-Seite schmückt und vermutlich nicht nur meine Blicke auf sich zieht, wieder nicht anwesend. Die Optik der Frauen war akzeptabel. Auch die einiger Männer, aber die der Frauen war eindeutig besser. Auch waren die Frauen deutlich jünger als die Männer. Ich darf das sagen.
Im Lokal hatte sich seit meinem letzten Besuch kaum etwas verändert. Alles war in bestem Zustand. In den Duschen hat man immerhin eine Trennwand eingebaut, aber nur längs. Die 23 Parkplätze waren voll belegt.
Da es sehr heiß war, was mich in Schlappheit treibt, hatte ich keinen Zimmergang vor. Schließlich bin ich keine 75 mehr. Also ganz entspannt die Szene beobachtet und mit der einen und anderen geschäkert. Eine fiel mir besonders auf: Eva, laut Profil aus Rumänien - woher sonst. Wo sie hinkam, beherrschte sie die Szene. Klug, flott, sprachgewandt, aufgeweckt, kommunikativ. Eine interessante Frau. Für mich schien sie sich leider weniger zu interessieren, wie die meisten anderen, aber kein Problem. Ich hatte eh nichts vor. Die anderen, die sich zu mir setzten begannen die typische Konversation: "Wie geht? Gemmazimma, blasen, ficken?" Sowas ließ meine hitzegeschädigte Libido auch nicht gerade hochschnellen. Von den Frauen kannte ich keine mehr, bis mir dann plötzlich ein freundliches Lächeln zugeworfen wurde. Das musste doch meine von mehreren Zimmergängen vertraute Helen aus Rumänien sein. Helen ist nicht everybody's darling im Hawaii und will der auch gar nicht sein. Ihre vornehm zurückhaltende Art liegt nicht jedem. Aber zwischen uns beiden gab es nie Probleme. Anspruchsvolle Konversation, gute Äktschn auf dem Zimmer, was will ich mehr.
Ich erklärte Helen, dass ich wegen der Hitze keinen Zimmergang vorhabe und es nicht an ihr liege. Doch sie ließ nicht locker. Ganz unaufdringlich aber raffiniert begann sie mich zu umgarnen, bis ich schwach wurde.
Gleich vorausgeschickt, ich habe es nicht bereut. Obwohl Helen in ihrem Serviceangebot Striptease nicht angehakelt hat, überredete ich sie zu einer Art Verführungsshow. Sie meinte, sie sei keine erfahrene Tänzerin. Kein Problem, versuchen wir es einfach. Ich spielte den Regisseur. Striptease ist ja von einer ohnehin splitternackten Frau eigentlich ein Unding. Zuerst vor, dann auf dem Bett bot Helen dann eine höchste erotische und anregende Tanzeinlage, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Die war einfach Superklasse. Und immer blickte sie mir dabei unwiderstehlich in die Augen. Ich war hin und weg und ziemlich errregt, ohne dass sie mich noch berührt hätte. Sie kam immer näher, und dann folgte, was folgen musste. Welche schlummernden Energien sie aus mir herauskitzelte, hatte ich nicht erwartet. Naja. irgendwann der krönende Abschluss vom Feinsten. Aber gleich mal eine vorsorgliche Bemerkung an die Leser: Ob Helen diesen erotischen Tanz für alle macht, weiß ich nicht. Sollte jemand wie ich auf sowas stehen, vorher vorsichtig bei ihr anklopfen.
Dann beim entspannten Kleinsprech unterhielten wir uns über die Gegend, aus der sie kommt, die ich seit unserer letzten Begegnung zwei Mal besucht hatte. Freudiges Erstaunen bei ihr, dass jemand dahin kommt. Auch war ich erstaunt, an welche Details sie sich erinnerte. Erstens mal meine erotischen Vorlieben, dann auch noch mein Sternbild. (Ich interessiere mich nicht für Astrologie, aber viele Frauen tun es.)
Das Essen war gewohnt gut, auch für mich als Beinahevegetarier war viel dabei. Der Spinat war liebe- und geschmackvoll zubereitet und ganz ohne die sonst anderswo üblichen knirschenden Sandkörnchen.
Ja, und die nette Barfrau Selina brachte mir in einem Plastikbeutel den Kaffeesatz aus der Kaffeemaschine in die Garderobe, während ich mich straßentauglich machte. Der Kaffeesatz soll jetzt meinen Kompost verbessern. Nun freuen sich außer mir auch noch die Regenwürmer über diesen gelungenen Clubbesuch.
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Wer glaubt im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein, scheitert am Gelächter der Götter. (frei nach Albert Einstein)

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