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Alt  05.09.2008, 17:42   # 114
Marquez
Don Juan Francisco
 
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Marquez ist offline
Nach ewigen Zeiten war wieder einmal ein Besuch im nunmehr umgebauten Walser Lusttempel angesagt. Bereits am Eingang traf ich zwei lustige Gesellen, die vorgaben, mich angeblich aus früheren Zeiten zu kennen und ich solle mich daher nicht so anstellen.
Nun gut!

Die neue Bar gefällt mir. Noch besser allerdings der Garten. Sehr geschmackvoll und gerade in lauen Nächten ein willkommenes Rückzugsrevier für neckische Plaudereien und – vermutlich - auch mehr.

Die überschaubare Damenschar wirkte auf mich grundsätzlich gut gelaunt und interessiert an dem, was durch die Eingangspforte schlich.
Zwei Minuten und ich hatte bei einer herzlich lächelnden Ungarin mein Getränk bestellt, um mich umgehend und sondierend dem Geschehen zu widmen. Fluggs jedoch schweifte mein schüchterner Blick in Richtung Rattancouch im Freien.

Draussen vor dem Terrassentore hatte sich ein blondes Fräulein zur Ruhe gesetzt und unterhielt sich zurückhaltend mit einem etwas unnatürlich lächelnden Jacketträger. Ich erinnerte mich wage an die mit Entschiedenheit vorgebrachten Äußerungen eines Kenners der Szene, wie dieser dem Fräulein durchaus überragende Schönheit, doch wohl auch Schwächen in der besonderen Zuwendung in gewisser Hinsicht bescheinigte. Cum grano salis – wie andere mit mir damals schon befanden.

In Sekundenbruchteilen hatte ich die Erinnerung an dieses unerhört weibliche Geschöpf vor Augen. Vor Jahren hatte ich ihren perfekten Körper schon einmal genossen, allerdings war ihre Art zu dieser Zeit noch etwas schüchterner als meine, ihr als kühl empfundenes Auftreten dem ihrer königlich englischen Namensvetterin sehr ähnlich und so konnte im Nahverhältnis zwar eine durchaus gute aber nicht perfekte Zweisamkeit aufkommen.

Ihre freudige Umarmung riss mich jäh aus dem rosafarbenen Sinnieren. Ich erklärte mir ihre spontane und herzliche Begrüßung zunächst damit, dass sie mich offenbar wiedererkannt hatte und vermutlich meine zurückhaltende Haptik dem Treiben der - in durchaus Überzahl anwesenden - örtlichen Landbevölkerung vorerst vorzog. Dem wollte ich mich in der Folge keinesfalls entziehen.

Es entwickelte sich ein äußerst prickelndes Gespräch im Kerzenschein und der reichlich fließende Amaretto di Saronno auf Eis heizte die erotische Romantik - trotz semantischem Widerspruch - bis ans Unerträgliche auf. Gegen Mitternacht konfrontierte ich Camilla überraschend mit dem klaren Wunsche, ihren Körper nunmehr vollständig nackt sehen zu wollen. Am hageren Fingerchen gezogen wurde ich so von ihr ins Gemach im ersten Stock geleitet, in welchem sie bei russischer Popmusik begann, meinem Wunsche Entsprechung angedeihen zu lassen.

Zärtlich züngelnd und küssend zog sie mich aufs Bett und offenbarte mir ihre Zuneigung in einer Reihe von Gesten, die gemeinhin unter Liebenden ausgetauscht werden. Im selben Maße, wie ich sie leckte, ließ sie ihre Zunge und Lippen auf meinem Zepter tanzen. Hände streichelten uns unentwegt. Als ich sie auf mir spürte und sie mich langsam zu reiten begann, waren wir längst zu dem verschmolzen, was sexuelle Körperlichkeit zu erbringen im Stande ist. Dreimal entzog sie mir in der Folge mein Elixier mit einer Hingabe, dass mir noch jetzt, beim Schreiben dieser Zeilen, die Sehnsucht nach weiteren Höhepunkten bis in die Fingerspitzen streift.

Es war wohl gegen drei Uhr am Morgen als wir in die Bar zurückkehrten, in der sich die noch anwesende Landbevölkerung an deutschen Schlagersongs erfreute und Tanzschritte zum Besten gab, die zwangsläufig aus dem genossenen Alkohol geboren sein mussten.

Besondere Erlebnisse bleiben einem für immer im Gedächtnis. Dieses mit Camilla gehört für mich dazu.
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