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Alt  11.05.2003, 18:19   # 3
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Domina

> Ist der Gang zur Domina oder ins Studio noch mehr tabuisiert als der Gang zu einer Hure?

Ja, auf jeden Fall. Ich bemerke es z.B. wenn Außenstehende nach meinem Beruf fragen und ich mit "Domina" arbeite.
Die meisten könnten nachvollziehen, wenn ich als normale Hure arbeite, aber als Domina der Prostitution nachzugehen finden sie sehr krass. Viele geben auch zu, daß sie sehr wohl schon bei der einen oder anderen gewerblichen Dame waren ("hatte keine Freundin und wollte keine in der Disco aufreißen") - das ist in ihren Augen schon mal ok. Daß aber andere Herren, andersartige Gelüste haben, ist schlichtweg "pervers und solche Leute wie ich oder meine Freier gehören in die Klapsmühle", wie mir öfters gesagt wird.
Als aktiver Part ist die Sache so, daß die Leute manchmal noch Verständnis haben, wenn man sich einen Sklaven hält "na ja, ist ja praktisch, brauchst zuhause nicht putzen". aber wenn Sklave berichten würde, daß er freiwillig zu einer geht, dort putzt und dafür geschlagen wird, würde derjenige wohl nichts mehr zu lachen haben - er wäre zum Gespött aller Freunde und Bekannten geworden.
Ein Meister, der sich eine Sklavin bucht (auch daß ist in einem Dominastudio möglich", der wird zwar auch als "pervers" angesehen, aber das ist ja ok, da er "die Kleine" so richtig rannehmen kann...
Grad weil der Kunde mit uns Dominas keinen Geschlechtsverkehr ausüben kann, wird es von "Stinos" nicht verstanden, wenn sojemand zu uns kommt.
Es ist auch so, daß viele "Nichtmasos" zur Domina gehen - das siond dann Leute, die z.B. länger in Latexschichten verpackt, irgendwo liegen wollen. Oder z.B. auch Fußfetischisten, die es einfach genießen, wenn sie unsere Füße verwöhnen dürfen.
Oder manche buchen mich, damit ich mich mit meinem Po (mit Höschen oder ohne) auf ihr Gesicht setze - die meisten wollen zwar dabei lecken, aber einige wollen einfach nur unter dem Hintern der dominanten Dame liegen.
Wie Du siehst, gibts auch Spielarten, wo es nicht unbedingt auf "Ketten, Rohrstock und Schmerz" rausläuft.
Ich habe einige gefragt, warum sie ausgerechnet zu mir für diesen Service gehen, da sie das gleiche doch auch für die Hälfte bei einer normalen Hure bekommen könnten, aber dann auch noch GV ausüben könnten. Die Antwort: an GV nicht interessiert, die dominante Ausstrahung fehlt bei der normalen Hure, sie möchten eben zu einer Prostituierten, die eben keinen GV anbietet und also keine "richtige" Hure ist - und da wäre er bei einer Domina eben genau richtig.
GV ist in der Gesellschaft akzeptiert - SM aber nicht. Das habe ich z.B. auch gesehen, als ich wieder einmal eine Anzeige in der Münchner TZ machen wollte - was im Vorjahr noch erlaubt war (Domina Lady XYZ" ist jetzt verboten. "Sie können bei un inserieren, dürfen aber das Wort "Domina, Herrin, BDSM, SM, Knechtung etc nicht verwenden". Frau vom Verlag meinte, daß ich als normale Prostituierte meine Werbung machen kann, SM ist aber was perverses und deswegen nicht erwünscht - ich könne aber meine Anzeige so gestalten, daß nur "Lady XYZ" drinsteht... Ich habe dann darauf verzichtet, da mir nur eine Anzeige nützt, bei der die Herren wissen, was für eine Art Prostituierte ich bin - sonst hab ich nur Anrufe von Leuten, die mich flachlegen wollen und das ist nicht mein Klientel...
Jetzt hab ich ja viel dahergeschwallt - ich hoffe, Du hast verstanden, was ich damit auszudrücken versuchte.


mit freundlichen Grüßen,

Drakulinchen
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