Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt  05.04.2017, 15:07   # 72
Don Loco
 
Mitglied seit 19.04.2015

Beiträge: 50


Don Loco ist offline
Zurück zum Thema

Hallo @ all,

ich fass mal ein bisschen zusammen:

die Grundannahme der Prostitutionsgegner ist doch diese:

Mann kauft Frau - also das geht ja gar nicht - "alle" Prostituierten leiden darunter, denn Prostitution sei quasi einer Vergewaltigung gleichzustellen; Zwangsprostitution überall -> daher ist jegliche Art der Prostitution inhuman und menschenverachtend und folgerichtig zu verbieten, ja der Erwerb käuflicher Liebe ist sogar unter Strafe zu stellen.

Diese Grundannahme ist - mit Verlaub gesagt - kompletter Unfug, denn

wie Epikureer richtig bemerkt, kauft Mann keine Frau, sondern eine temporäre Dienstleistung und damit liegt auch keine "Vergewaltigung" vor;

nach Aussage vieler SDL leiden keineswegs "alle" - und die Tatsache, dass es, wie in anderen Branchen, auch leider Leid und Sorgen in der Prostitution gibt, rechtfertigt nicht die Annahme, das ganze System sei inhuman und inakzeptabel;

wie Thomas Fischer in seinem Artikel richtig bemerkt, liegen keine Beweise dafür vor, dass die in Deutschland erlaubte Form der Prostitution in irgendeiner Art und Weise Zwangsprostitution fördert und diese sich vermutlich sowieso in sehr engen Grenzen hält;

und wie Francoise völlig richtig bemerkt, ist die Entscheidung für (oder gegen) die Prostitution Ausdruck der freien Persönlichkeitsentfaltung erwachsener Menschen und hat somit in den Händen des Staates nichts zu suchen.

Unabhängig davon, wie Prostitution von jedem Einzelnen moralisch empfunden werden mag, muss eine tolerante Gesellschaft das aushalten können.

Wenn aber schon die Grundannahme Unfug ist, dann folgt daraus doch logischerweise, dass auch die gesamte darauf aufbauende Argumentationskette, auch die eines Herrn Böhme, in sich zusammenfällt, ergo obsolet ist.

Hab ich was vergessen?

lg,
Der Don

Antwort erstellen         
Danke von