Ach ja, ein französisches „House of Cards“ ist sie nicht geworden, die Serie „Marseille“ mit Gérard Depardieu als Bürgermeister Robert Taro, der nach 20 Jahren Bürgermeisterschaft nun eigentlich seinem Ziehsohn Lucas Barres (Benoît Magimel) die Stadt überlassen wollte, als dieser – böser Bub – ihm eine empfindliche Abstimmungsniederlage bei der Neugestaltung eines Hafenteils zufügt. Nun stellt er sich eben der Wiederwahl gegen jenen Lucas Barres, der wenig Skrupel zu haben scheint. Aber da geben sich beide Protagonisten wenig…
Nun ja, es wird gekokst und viel gevögelt, schöne Frauen und eine Menge Alphatiere sind zu sehen, das Velodrome bietet ein paar schöne Stimmungsbilder, wie überhaupt Marseille oft aus Drohnenperspektive zu sehen ist mit einer Mischung aus Bildern der Reichenviertel und des „Felix Pyat“ einem der ärmsten Viertel Marseilles. Maghreb und Mafia, Koks und Macht, Gier und Rache und oft enttäuschte Liebe… Eigentlich ein irrer Cocktail und die Geschichte, die da ihren Lauf nimmt, ist so schlecht nicht entwickelt, allerdings in meinen Augen doch etwas zu gefällig umgesetzt.
Alles in allem aber ganz nett anzuschauen, nicht so gut und intensiv wie „House of Cards“ oder „Borgen“ aber immer noch um Längen besser als das hölzerne und wenig elegante „Stadt der Macht“ aus Deutschland. Und Eleganz, das können die Franzosen…
https://www.youtube.com/watch?v=3m_EJMRmnTw