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SPRUCH DES TAGES


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yossarian 07.08.2012 19:30

SPRUCH DES TAGES
 


In diesem Thread kann man gelungene Sprüche, Zitate und andere gelungene noch nicht geflügelte Worte zu unserem geliebten Thema reinsetzen. Ich fange gleich mal damit an:

Zum Thema Gleichstellung schwuler und lesbischer Paare mit Stinos:


Dieser Vorstoß aus der Fraktion kommt zur rechten Zeit, denn in schwulen und lesbischen Lebenspartnerschaften übernehmen Menschen dauerhaft Verantwortung füreinander. Sie leben damit konservative Werte.
Bundesfamilienministerin Christina Schröder

Brüll! Schwule leben konservative Werte! Ich fass es nicht. Bis 1969 ließ die CDU mit dem Paragraphen 175 (stammt aus Preußen, von den ****s neu belebt) männliche Homosexuelle ins Gefängnis werfen, wenn sie aufflogen. Eigene Parteigänger ließ man natürlich unbehelligt, wie z.B. den Außenminister und Fraktionsvorsitzenden Heinrich von Brentano. Kanzler Adenauer über seinen schwulen Minister: „Dat ist mir ejal, solange er misch nit anpackt.
Stellt sich nun die Frage, was man als Hetero ist, wenn Schwule konservativ sind. Ein reaktionärer Protofaschist?
Sahnestäbchen 08.08.2012 20:17

Jau, echt lustig - wenn´s nicht so traurig wär ...
 
Die springen jetzt alle auf den fahrenden Zug auf. Oder um es mit einem anderen Spruch zu sagen: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. :~c

Es sind und waren mehrere höchstrichterliche Klagen anhängig, in denen es um ähnliche Fälle ging, und es zeichnet sich inzwischen eine Tendenz ab. Im letzten Absatz dieses Artikels sind einige Entscheidungen der letzten Jahre aufgeführt, nun gab es gerade wieder ein Urteil in derselben Richtung:

- faz.net: Grunderwerbssteuer Mehr Steuerrechte für Homosexuelle

Ist also alles genauso wie bei der Energiewende. Nicht der Charakter unserer Volksvertreter hat sich geändert oder ihre innersten Überzeugungen, sondern die Erfolgsaussichten ihrer Politik.

Werden wir eigentlich noch von der schwarz-gelben Koalition regiert oder vom BVerfG? Inzwischen sehen wir die roten Roben ja schon wöchentlich in der Tagesschau ...
Blinky 08.08.2012 21:21


Werden wir eigentlich noch von der schwarz-gelben Koalition regiert oder vom BVerfG? Inzwischen sehen wir die roten Roben ja schon wöchentlich in der Tagesschau ...
Man müsste mal eine Volksabstimmung anschieben mit Text wie folgt:
Einführung einer three strikes-Regel:
Wer als Abgeordneter dreimal für ein Gesetz gestimmt hat, welches im Nachhinein vom BVerfG kassiert wurde, wird aller Ämter und Mandate entledigt, darf das Parlament in der laufenden Legislaturperiode nicht mehr betreten, bekommt für diese auch keine Kohle und keine Pensionsansprüche mehr, und darf sich zur nächsten Wahl nicht mehr aufstellen lassen (eine Legislaturperiode gesperrt -> Gelegenheit zur Nachschulung in Jura).

Dumm ist, dass es keine Instanz gibt, die dem Bundestag so etwas überstülpen könnte.
wacki 08.08.2012 21:22

Spruch der Tage...
 
...Mensch sein ist irrig...
Frosti74m 08.08.2012 21:28

@ Blinky

https://www.der-postillon.com/2012/07...t-erklart.html

:D
Sahnestäbchen 08.08.2012 23:13

Schöne Seite, Frosti! Wunderbar! :D :D :D

Schmunzeln musste ich heute auch – genau genommen ja gestern, seit ein paar Minütchen. Ein Spruch war es allerdings nicht, der mich dazu anregte. Es waren die ersten Sätze des Zeitzeichens im Radio, die mich tragik-komisch anrührten. Heute, nee, gestern - vor 180 Jahren, am 8. August 1832, wurde nämlich Prinz Otto von Bayern, Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach, Sohn König Ludwigs I. von Bayern, im Alter von 16 Jahren von der griechischen Nationalversammlung zum König von Griechenland gewählt. Aber hört selbst:

- Audiodatei_zeitzeichen.mp3.

Wer lieber lesen mag:

- wdr5-zeitzeichen,
- wikipedia: König Otto I. von Griechenland.


Zitat von Wikipedia

... Vom Dezember 1832 an war Otto durch Italien auf dem Weg in sein neues Königreich ... Die Regentschaft schuf die administrativen Grundlagen des modernen Griechenlands. Die griechische Gesetzgebung orientierte sich ebenfalls an deutschen Vorbildern, selbst das bayerische Reinheitsgebot für Bier war in Griechenland gültig. ... :~333:

... der Import von Waren und Wissen in das zuvor heruntergewirtschaftete Land belasteten jedoch die Staatsfinanzen und führten zu Unmut in der Bevölkerung ...

Nicht, dass sich die Geschichte nun zwingend wiederholen müsste, aber ein bißchen gespannt, wie es mit Griechenland weitergeht, ist man ja doch. Vielleicht heißt der nächste König ja Edmund, Horst oder Günther, oder – wenn´s wieder mal keiner machen will – womöglich gar wieder Otto? ::pizza::
examiner 09.08.2012 10:26


Vielleicht heißt der nächste König ja Edmund, Horst oder Günther, oder – wenn´s wieder mal keiner machen will – womöglich gar wieder Otto?
Wenn schon wieder ein Bayer(?) dort als König :~102: , dann sollten die Griechen doch bitte unseren obersten "Finanzexperten" Markus S. :~09: in Empfang nehmen, der ja so gerne an Griechenland "ein Exempel statuieren" will :~c !
Blinky 09.08.2012 22:57

Das ist eine super Idee :) Aber bitte nicht allein da runterschicken - den Rest der CSU und der Bayern-SPD gleich mit.

Das wäre wahrscheinlich das erste Mal in der Geschichte der CSU, dass die Leute aussen herum korrupter sind als sie selbst.
Sahnestäbchen 10.08.2012 05:52

Tja, schwer zu sagen. Einiges haben die Griechen halt noch nicht im Griff – beispielsweise die Renten. Nicht nur Justizia ist manchmal blind:


Zitat von spiegel.de

Überprüfung – Jede zehnte griechische Rente geht an unbekannt

... Nachdem die Regierung schon im Frühjahr unberechtigte Zahlungen an mehr als 200.000 Griechen gestoppt hatte, finden sich offenbar immer neue Verdachtsfälle. ...

... Alle diejenigen, die sich Renten oder Zuschüsse erschleichen, sollten sofort zur Rechenschaft gezogen werden, berichtete das griechische Fernsehen unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen richten sich nicht nur gegen die Bezieher von Renten und Zulagen, sondern auch gegen Kassenangestellte und Ärzte, die für die Bewilligung verantwortlich waren.

... Kontrolleure haben auf der Ionischen Insel Zakynthos festgestellt, dass statt angeblich 700 tatsächlich nur 60 Bewohner blind waren. Zu ähnlichen Ergebnissen kam es auch auf der Insel Chios im östlichen Mittelmeer. ...

Andererseits haben die Griechen uns aber auch etwas voraus: Sie haben das UN-Antikorruptionsabkommen (UNCAC) ratifiziert. :~c

Vielleicht wird man den Euro ja eines Tages retten, indem man dem jetzigen harten Industrie-(T)-Euro einen weichen Tourismus-Euro an die Seite stellt, als Kompromiss zwischen gewünschter Euro(pa)rettung und notwendigem Pragmatismus, sprich Abwertungserfordernissen. Wenn jedes Land wählen könnte, für welche der beiden Gemeinschaftswährungen es sich entscheidet, wäre das vielleicht eine Alternative zur Schaffung immer neuer Immobilienblasen und Rettungsschirme.


Aber nun zum Spruch des Tages ...

Gefunden hab ich ihn als "Zitat des Tages" auf der dieser Seite, ausführlicher steht er dort nochmal.


Zitat von liberale.de

(23.07.2012) "Steuersünder sind keine ehrenwerten Räuber, die sich nur nehmen, was ihnen eigentlich zusteht. Sie sind schon gar keine Leistungsträger, für die wir Liberale einstehen. Sie sind miese Betrüger."

- Patrick Döring

Zugegeben, das Zitat ist schon ein paar Wochen alt. Aber zum Spruch des Tages wurde es für mich erst heute, als ich im Deutschlandfunk hörte, dass die schwarz-gelb regierten Länder aus dem Handel mit Daten mutmaßlicher Steuerhinterzieher aussteigen:


Zitat von dradio.de
...
Kampeter: Bund kauft keine Steuer-CDs mehr
...
Die Bundesregierung und die schwarz-gelb regierten Länder steigen aus dem Handel mit Daten mutmaßlicher Steuerhinterzieher aus. ...

Zu den Hintergründen:


Zitat von wdr.de
...
NRW kauft offenbar weitere Steuer-CDs: Ermittlungen gegen Steuersünder

Die Staatsanwaltschaft Bochum hat nach Informationen des WDR Ermittlungen gegen Steuersünder eingeleitet, nachdem das NRW-Finanzministerium offenbar erneut Steuerdaten-CDs aus der Schweiz gekauft hat.
...
Die "Financial Times Deutschland" (FTD) hatte in ihrer Online-Ausgabe (08.08.2012) gemeldet, die Steuerfahndung Wuppertal habe Daten der UBS erworben, des zweitgrößten Vermögensverwalters der Welt. Insider sprächen von einem "ganz dicken Ding", es sollen "große Namen" auf der CD verzeichnet sein. ... Zudem habe man Schulungsmaterial der Schweizer Großbank erworben, das dazu geeignet sei, dem Finanzinstitut Beihilfe zur Steuerhinterziehung nachzuweisen ...


...
Kauf von Steuer-CDs: Streit über Schweizer Steuerabkommen neu entbrannt

Der Ankauf von Daten über Steuersünder bei der Schweizer Bank UBS heizt die Debatte über ein geplantes Steuerabkommen an. Der Bundesrat blockiert die Ratifizierung, weil es laut Opposition "voller Schlupflöcher" ist.

... Das geplante Steuerabkommen mit der Schweiz muss in Deutschland auch den Bundesrat passieren, wo wegen des Widerstandes der von SPD und Grünen regierten Länder keine Mehrheit absehbar ist. In der Schweiz könnte es zudem zu einer Volksabstimmung kommen. SPD-Fraktionsvizechef Poß sagte, der Kauf von Daten-CDs sei "sehr viel wirksamer als ein lausig ausgehandeltes Steuerabkommen mit der Schweiz, das voller Schlupflöcher ist". Das Abkommen sei nicht im Interesse der ehrlichen deutschen Steuerzahler. Die Schweizer Banken lachten sich kaputt und seien bereits mit Angeboten für weitere Umgehungsmöglichkeiten unterwegs.

FDP-Generalsekretär Patrick Döring warf der SPD in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vor, mit den Kauf von Steuerdaten fortlaufend internationales Recht zu unterlaufen: "Bei der Bekämpfung von Unrecht darf der Staat nicht selbst zum Rechtsbrecher werden." Die Deutsche Steuergewerkschaft hält das Steuerabkommen mittlerweile für "politisch tot". Ihr Chef Thomas Eigenthaler kritisierte es zudem als "löchrig wie Schweizer Käse". Steuerparadiese wie Hongkong oder Singapur stünden bereit, mit Hilfe der Schweizer Banken Schwarzgeld aufzunehmen. ...

Wie dem auch sei, an sich ist es ja gut, wenn Herr Döring aufmerksam Acht gibt, ob bei der staatlichen Bekämpfung von Unrecht durch "miese Betrüger", wie er die Steuersünder bezeichnet, auch alles mit rechten Dingen zu geht. Gegen ein wenig Aufmerksamkeit ist ja gar nichts einzuwenden. Allerdings sieht das Düsseldorfer Finanzministerium die Rechtslage ein wenig anders als Herr Döring und seine liberale Partei:


Zitat von wz-newsline.de
...
Die Schweizer Justiz hatte im Frühjahr sogar Strafanzeige gegen drei Steuerfahnder aus NRW gestellt und sie international zur Festnahme ausgeschrieben. Doch das Düsseldorfer Finanzministerium unterstreicht: „Steuerfahnder machen sich nicht strafbar, wenn sie angebotene Daten-CDs nutzen.“

Dies bestätigten sowohl das Bundesfinanzministerium als auch ein Gutachten der Generalstaatsanwaltschaft Hamm, das Land verweist auch auf ein entsprechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts.

Interessant auch:


Zitat von wz-newsline.de
...
Die Angebote kämen nicht unbedingt über die viel zitierte CD ins Haus, sondern etwa auch auf Speicher-Sticks. ...

Die Technik macht halt nicht halt.
examiner 10.08.2012 10:24


(23.07.2012) "Steuersünder sind keine ehrenwerten Räuber, die sich nur nehmen, was ihnen eigentlich zusteht. Sie sind schon gar keine Leistungsträger, für die wir Liberale einstehen. Sie sind miese Betrüger."
Dieser Satz aus dem Munde des FDP-Generalsekrets, das muß man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen ::pizza:: :~79: :~50: !!
visatarget 10.08.2012 18:25

mal was anderes:
 
Schönheit kommt nicht von Innen sondern aus dem Osten! :~i
visatarget 12.08.2012 10:31

sieht nach Anstrengung aus:



Wenn du etwas haben möchtest, was du noch nie gehabt hast, dann musst du auch etwas tun, was du noch nie getan hast.
visatarget 12.08.2012 10:34

Perfekte Frauen gibt es an jeder Ecke sagte Gott ... und formte die Welt rund!
visatarget 12.08.2012 14:02

Richtige Männer stehen auf Kurven ... nur Hunde spielen mit Knochen!
examiner 13.08.2012 12:59


Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Volker Wissing, griff SPD-Chef Sigmar Gabriel wegen dessen Äußerungen über die Schweiz scharf an. Er sagte am Montag im ARD-“Morgenmagazin“: “Herr Gabriel sagt, wenn eine Bank Auslandskonten führt, dann ist sie in der Nähe der organisierten Kriminalität. So was ist nicht hinnehmbar und auch nicht tragbar.“
Aus: https://www.merkur-online.de/nachrich...h-2457565.html

Was heißt hier "es sei nicht hinnehmbar, daß Gabriel Banken in die Nähe der organisierten Kriminalität rücke", werter Herr Wissing :~38: ??

Das ist die organisierte Kriminalität und ihre Partei ist in der BRD ein wichtiger Bestandteil dieses weltbeherrschenden organisierten Verbrechens :~149: !!
Blinky 13.08.2012 18:06


Das ist die organisierte Kriminalität und ihre Partei ist in der BRD ein wichtiger Bestandteil dieses weltbeherrschenden organisierten Verbrechens !!
s.a.: https://www.youtube.com/watch?v=gXydNOV1TRQ
Marcelo1 13.08.2012 20:13

Organisierte Kriminalität ist hier nur wie der Staat die Steuerzahler abzockt! Wenn der dicke Sebstdarsteller Gabriel und alle anderen Beamten Mal was für die Kohle tun müssten, bräuchten die Bürger auch nicht nach Strich und Fanden ausgebeutet werden!

Eine Sache war wirklich gut im Osten: Beamte in die Produktion! Wenn sonst auch fast alles andere nicht so toll war. Da mussten die Jungs tatsächlich mal ran an echte Arbeit!

Das ist daher mein Spruch des Tages: BEAMTE IN DIE PRODUKTION! ::wixi::
Sahnestäbchen 13.08.2012 20:46

Na ja, der eigentliche Sinn des Datenschutzes ist ja nicht, die Opfer von Straftaten – in diesem Fall die ehrlichen Steuerzahler bzw. die Finanzämter und -behörden – daran zu hindern, Straftätern – in diesem Falle Steuerhinterziehern und Beihelfern – ihre Taten nachzuweisen, sondern zu verhindern, dass irgendwelche Dritten, die kein berechtigtes Interesse an Daten haben, sich einfach Zugriff verschaffen können, beispielsweise um mit den Daten Handel zu treiben, ihre Werbestrategien zu optimieren oder irgendwelchen Unfug zu treiben.

Aus dem Datenschutz einen Täterschutz zu machen, das ist m.E. auch in dem Falle, dass es sich bei den Tätern um sog. "Leistungsträger" handelt, die eine vermeintlich größere Lebensleistung vorzuweisen haben als der Otto-Normal-Bürger, nicht gerechtfertigt. Es ist mitunter schon fragwürdig, wenn dies in der Strafzumessung manchmal über Gebühr Berücksichtigung findet, obwohl vor dem Gesetz ja alle Menschen gleich sein sollten.

Im Übrigen muss man sich auch mal fragen, ob es sich bei den vermeintlichen "Leistungsträgern" tatsächlich um solche handelt. Insbesondere Angehörige jener Berufsgruppen, die sich daran gesund stoßen, dass andere Menschen fernab von zuhause kein Dach über dem Kopf haben, leisten nicht allein dadurch mehr als andere, dass eine Notlage eintreten könnte, wenn sie ihre Dienste nicht anböten. Bestimmte Freiberufler, die davon leben, dass andere Menschen gepflegt werden müssen, sterben oder sich in einer Notlage befinden oder aber künftig einmal in eine solche geraten könnten, leisten ebenfalls nicht automatisch mehr als andere. Vielmehr gibt es unter ihnen – wie in jedem anderen Beruf auch – gute und schlechte, einsatzbereite und solche, die mit der Überwindung der Schwerkraft stets größere Probleme haben.

Einige der zuvor genannten Berufsgruppen beziehen ihr Honorar erfolgsunabhängig. Wer in der Realwirtschaft etwas leistet, bekommt bei Erfolglosigkeit hingegen keinen Pfennig. Und wer beispielsweise lediglich bestimmte Zertifikate anbietet, der mag zwar mächtig ins Schwitzen kommen, aber er erzeugt realwirtschaftlich keine Werte. Ein Malocher in der Fabrik oder auf dem Bau tut dies sehr wohl. Wo sollte das Geld herkommen, wenn die Malocher alle streikten und sich realwirtschaftlich nichts mehr tut?

Die dämliche und bei näherer Betrachtung eher mittelalterlich anmutende Unterscheidung in zwei Klassen, sog. "Leistungsträger" bzw. "Eliten" und andere, in "Privatversicherte" und andere, in Adlige und andere usw. widerspricht dem Grundsatz, dass alle Menschen gleich sind und jeder im Alltag irgendwo auf den anderen angewiesen ist. Sie ist mit der Physik und der Verfassung in weiten Teilen nur äußerst schwerlich vereinbar. Vielmehr dient diese Unterscheidung doch meistens dazu, zu rechtfertigen, dass sich die eigene Klientel ein größeres Stück des zu verteilenden Kuchens abschneiden dürfen soll, oder dazu, zu rechtfertigen, dass man der eigenen Klientel per Gesetzgebung neue Geschäftsfelder eröffnet.
fakelaki 13.08.2012 21:55

Spruch des Tages
 
Was ich den ganzen Tag so tue?

Ich bin voll damit beschäftigt, den Herausforderungen der Evolution gerecht zu werden
Sahnestäbchen 14.08.2012 19:09

Voßkuhles nächstes Projekt: :D :D :D

- welt.de: Energiewende: "Die-Oekostrom-Umlage-ist-verfassungswidrig"
- stern.de: Vorwurf der Verfassungswidrigkeit – Drei Textilfirmen klagen gegen das Erneuerbare-Energien-Gesetz
Blinky 14.08.2012 21:19


Die dämliche und bei näherer Betrachtung eher mittelalterlich anmutende Unterscheidung in zwei Klassen, sog. "Leistungsträger" bzw. "Eliten" und andere, in "Privatversicherte" und andere, in Adlige und andere usw. widerspricht dem Grundsatz, dass alle Menschen gleich sind und jeder im Alltag irgendwo auf den anderen angewiesen ist.
wohl eher:
s/mittelalterlich/steinzeitlich/g

aber leider meist:
s/mittelalterlich/phlegmatisch/g

aber: die Menschen sind nicht gleich. Sie sollten gleiche Rechte, Pflichten und vor allem Chancen haben! - das ist ein Unterschied.


Sie ist mit der Physik und der Verfassung in weiten Teilen nur äußerst schwerlich vereinbar.
Irgendwann während meiner Ausbildung habe ich gemerkt, dass es immer eine Unterscheidung in zwei Klassen gibt:

Die denen der ist-Zustand reicht, und die die einer Idee oder "Vision" folgen.
Die, denen es reicht wenn es funktioniert, und die die wissen wollen warum
Die, die am Freitag um 12 die Programmieraufgabe abgegeben haben und dann schwimmen und saufen gingen, und die denen beim Nachhauseweg eine Idee kam, wie man es noch besser machen kann, und diese dann bis Samstag um 4:10 morgens umsetzen, obwohl es um nichts mehr ging.

Ich weiß nicht woher dieser innerer Antrieb kommt. Vererbt wird der sicher nicht.


Vielmehr dient diese Unterscheidung doch meistens dazu, zu rechtfertigen, dass sich die eigene Klientel ein größeres Stück des zu verteilenden Kuchens abschneiden dürfen soll, oder dazu, zu rechtfertigen, dass man der eigenen Klientel per Gesetzgebung neue Geschäftsfelder eröffnet.
Ich habe absolut nichts dagegen, wenn jemand eine Leistung gebracht hat und daraufhin in Geld schwimmt.
Das kann seine eigene Hirnleistung gewesen sein, oder das Wagnis in eine Idee eines anderen zu investieren.
(beispielsweise Brin und Page, denen gönne ich es. Es wird auch harte Arbeit sein, dies zuerhalten. Marc Andreesen, der Netscape-Entwickler, war bei Google übrigens business angel und erster Wagniskapitalgeber - dem gönne ich es auch.)
Diese Leute sollen Erfolg haben. Das Verhältnis zwischen Volltreffern und Flops ist ~1:8, und die Flops tragen die auch selbst.

Ich habe ein Problem damit wenn jemand, der einfach zu dumm für einen normalen Alltag wäre, deswegen gut lebt, weil er für alles und jeden Helfer hat, die für ihn denken, und er nur der Chef ist, weil er reich geerbt hat - aber da halte ich einfach den Mund und hoffe dass er auch zu blöd zur Fortpflanzung ist.

Ganz aus ist es, wenn sich jemand einen fetten Batzen vom Ertrag abzweigt, wenn es gut läuft (in der irrigen Annahme, dass es auf sein Wirken zurückzuführen sei), in Krisensituationen aber a) nicht von diesem Anspruch zutrücktreten will, b) die resultierenden Schulden der Gesellschaft überlässt (Boni-Bankster) und/oder c)mit einem goldenen Handschlag in bar das Land verlässt (Zumwinkel mit komplett in bar ausgezahlter Rente auf seinen Schweizer Schloß).

Leider gibt es keine Gerechtigkeit: Der Typ der das Web entwickelte, hat bislang nichts dafür gesehen und geht immer noch arbeiten.

Die einzige Aufgabe eines Staates ist m.E. hier für Chancengleichheit zu sorgen, d.h. der vom Leben genug gestrafte Unfallsohn von zwei Vollalkoholikern soll, wenn er sich bei seinen Eltern für die Scheisskindheit mit Schlauerwerden und Aufstieg rächen will, vom Staat nicht auch noch Gebühren und haufenweise Formulare und Anträge in den Weg gelegt bekommen. (Ich kannte einen, der sah keine andere Wahl als sich beim Bund auf 13 Jahre zu verpflichten, um zu studieren. War mal ein netter Kerl, hat es aber aus dem Laden nicht mehr herausgeschafft).

Dummerweise wird das Bildungssystem gerade mit Anlauf in die Kloschüssel getreten - das G9 wird "nachgebessert" (aber immer noch kein Logarithmus in Mathe... Religion bleibt natürlich drin) und Bologna wird überdacht (jetzt wo die alten Diplonstudiengänge überall komplett abgeschafft wurden). Bei >32 Kindern in den Schulklassen kommen auch nur die Kinder an weiterführenden Schulen, die Eltern haben, welche Nachhilfestunden im Umfang einer Hauslehrerstelle bezahlen können.
Die Industrie nutzt derweil die Mittagsmahlzeit in der Schulkantine, um den Nachwuchs schon mal an den convenience-Fraß zu gewöhnen, und so der Medizinindustrie die folgende Patientengeneration zuzuschustern.
Marcelo1 14.08.2012 22:35


Zitat von Blinky
Ich habe absolut nichts dagegen, wenn jemand eine Leistung gebracht hat und daraufhin in Geld schwimmt.

Leider die Mindermeinung in der Neidhammelrepublik.
Sahnestäbchen 15.08.2012 00:07


Zitat von Blinky
die Menschen sind nicht gleich. Sie sollten gleiche Rechte, Pflichten und vor allem Chancen haben! - das ist ein Unterschied.

Ich hatte mich unpräzise ausgedrückt.


Zitat von Blinky
Die einzige Aufgabe eines Staates ist m.E. hier für Chancengleichheit zu sorgen

Die Begriffe "Chancengleichheit" und "Chancengerechtigkeit" werden politisch leider oft missbraucht, um den Abbau von Leistungen des Renten-, Sozial-, Schul-, Bildungs- und gesetzlichen Versicherungssystems schönreden zu können. Man möchte die Ansprüche der Bürger nach "Gerechtigkeit" generell negieren und auf eine "Chance" zu einem bestimmten Zeitpunkt reduzieren, der für die Mehrheit der Bürger bereits in der Vergangenheit liegt, z.B. dem Zeitpunkt der Geburt, der Einschulung, dem Beginn oder Ende der Schulzeit, Ausbildung oder dem Zeitpunkt des Endes einer Mitversicherung o.Ä., um so abrupt die Lasten der eigenen Klientel auf Kosten der Allgemeinheit oder des Einzelnen nachhaltig verringern zu können und / oder der eigenen Klientel dauerhaft neue Geschäftsfelder zu eröffnen.

Nun schürt man mittels eines Rentenkonzeptes, die Altersarmut nur für eine kleine Auswahl von Betroffenen abzufedern, Panik unter Geringverdienern und HartzIV-Empfängern und generiert so neue Aufträge für die private Altersvorsorge, um Liquidität ins Banken- und Versicherungssystem zu pumpen. Die Schwächsten sollen nun die Stärksten retten. Kurz zuvor puschte man mit ähnlichen Ängsten die private Pflegeversicherung. Da sich diese Zusatzversicherungen nicht alle Menschen leisten können und die Entscheider dies billigend in Kauf nehmen, kommt die Umstellung der gesetzlichen Versicherungssysteme von der "Leistungsgerechtigkeit" hin zur "Chancengerechtigkeit" einer Vernichtung von Ansprüchen bzw. Besitzständen der Schwächsten zum Wohle der eigenen Klientel gleich. Die "Gerechtigkeit" muss man in solchen Konzepten wohl mit der Lupe suchen.


Zitat von Blinky
Ich habe ein Problem damit wenn jemand, der einfach zu dumm für einen normalen Alltag wäre, deswegen gut lebt, weil er für alles und jeden Helfer hat, die für ihn denken, und er nur der Chef ist, weil er reich geerbt hat - aber da halte ich einfach den Mund und hoffe dass er auch zu blöd zur Fortpflanzung ist.

Das ist das Problem an dem momentanen Zustand unserer "Leistungsgesellschaft". Es zählt wieder zunehmend mehr, von wem man abstammt, zu wem man gehört und wen man kennt darüber, wie man tatsächlich durch´s Leben kommt, als dass die tatsächliche Leistung dafür eine Rolle spielen würde. Und damit wird auch die Chance auf die Verwirklichung der gebetsmühlenartig propagierten "Chancengerechtigkeit" zunehmend geringer, d.h. es hapert massiv an der Glaubwürdigkeit der Schaffung derselben. Vielmehr hat man den Eindruck, dass genau diejenigen, die das Konzept der "Chancengerechtigkeit" gebetsmühlenartig propagieren, die Schaffung einer solchen nach Kräften konterkarieren. Mit der Folge, dass Fachkräfte importiert werden müssen, aber ungelernte Hilfskräfte in Massen bereitstehen, so dass der Profit für eine bestimmte Klientel zunimmt.
stb99 15.08.2012 18:01

@Blinky


Ich weiß nicht woher dieser innerer Antrieb kommt. Vererbt wird der sicher nicht.
Ich vermute mal, 10% ist vererbt und der Rest Erziehung.

Ein Teil der Charakters ist durchaus genetisch bedingt. Wobei gerade bei Erwachsenen der größte Teil aus den Umwelteinflüssen entstehen dürfte.

Es gibt die ausgeprägten Phlegmatiker, die zu absolut nichts, wenn sie nicht gerade jemand kräftig reintritt, ihr Hinterteil hochbekommen.

Ansonsten liegt der Hauptgrund aus meiner Sicht in der Erziehung. Denn selbst Initiative zu ergreifen und dabei die Gefahr des Scheitern einzugehen, hat sehr viel damit zu tun, wie jemand das Scheitern aufnimmt. Die einen schütteln sich und sagen "ok, nun weiß ich, wie es nicht geht. Probieren wir mal was anderes" und machen weiter. Die anderen fühlen sich bestätigt, dass das bei ihnen ja nie was werden konnte.

Sicher kann man in der Hinsicht auch an sich arbeiten, den Grundstein legt aber die Erziehung. Wenn jemand aus einem Elternhaus kommt, wo ein gewisses Risiko mit dem Bewußtsein des Scheitern eingegangen wurde, dann überträgt sich das. Kommt jemand aus einem Elternhaus, wo die Eltern nicht träge dasitzen, rummecken und ständig fordern, dass man gefälligst was änderen müsste, so überträgt sich das genauso. Denn woher soll ein Kind das lernen, wenn es ihm niemand beibringt.

Dazu kommt, dass ich bei den überbehüteten heutigen Kindern ohnehin die Gefahr sehe, was das mal werden soll. Jeglicher Fehlschlag wird von den übereifrigen Eltern möglichst fern von den Kinder gehalten. Selbst bei Kindergeburtstag dürfen diese nicht mehr beim Spielen verlieren. Und falls doch, dann sorgen die Eltern dafür, dass sie genauso denselben "Ruhm" wie der Sieger bekommen.
Sahnestäbchen 19.08.2012 04:03

Die Bundesregierung hat sich jetzt etwas einfallen lassen:

- sueddeutsche.de: Reform der Prozesskostenhilfe.

Zu dem Thema findet man unter anderem folgende Ergüsse:

- marktwirtschaft-sozialstaat.de: Hartz-IV Prozessflut eindämmen - Prozesskostenhilfe einschränken!
- neues-deutschland.de: Arme sollen nicht klagen – Schwarz-Gelb will Prozesskostenhilfe einschränken.
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