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Gambia
Auf dem Weg nach Gambia


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wuseldusel 27.01.2014 20:11

Auf dem Weg nach Gambia
 
Da hier doch schon einige Berichte über das schöne Gambia stehen, habe ich mich auch mal entschlossen die Bevölkerung da unten kennen zu lernen.

Da mich mein Chef bat, die restlichen Tage Urlaub des vergangenen Jahres doch endlich abzufeiern, hab ich die Chance ergriffen. Was man mit 19 Urlaubstagen, den Weihnachtsfeiertagen usw. so alles anstellen kann, werdet ihr hier zu lesen bekommen.

Und wie es so ist, gibt es unter den Verrückten noch die richtig durchgeknallten. Fliegen? Mach ich beruflich schon genug, will das jetzt nicht noch im Urlaub machen. Also was bleibt anderes übrig, als zu fahren? Sind ja nur ein paar Kilometer. Und nach Afrika wollte ich schon immer mal mit dem Auto.
Also, gesagt, getan, ging es an die Planung der Reise.

Das Auto
Für alle, die schon mal in Afrika waren, Mercedes geht immer. Nur, welches Modell? Nach ausführlichen Recherchen stellte sich der W124 als ideal heraus. Und zwar als 200D. Also der Vorgänger der E-Klasse. Und schon ging die Suche los. Die W124 sind ja in Deutschland nicht mehr so häufig zu finden. Trotzdem braucht man ein Modell mit wenig Rost (wird ja sowieso später zum Taxi umlackiert) aber mit einwandfreier Technik. Das macht natürlich die Suche nicht leicht. Ich bin dann bei Ingolstadt bei einem Händler fündig geworden. Konnte ihn noch von 1450€ auf 1000€ runterhandeln. War also jetzt meiner.
Als nächster Schritt ist das Auswechseln aller Öle dran. Motoröl, Getriebeöl und Hinterachsdifferentialöl. Wer weiß, wie lang die Pampe schon drin ist. Sind ja noch 8000 km vor uns. Ebenfalls werden alle Filter getauscht. Gleichzeitig solle man versuchen den Auspuff hochzuschweißen und Halterungen zu verbiegen, sodass das Ding höher kommt. Ich habe es nicht gemacht, bin oft genug aufgesessen. Oder ihr legt das Auto gleich höher. Soll angeblich mit den Federn und Dämpfern der S-Klasse funktionieren. Mehr Infos habe ich aber auch nicht. Sind sicherlich leicht zu finden. Ach ja, Leute. Baut einen Tempomaten ein. Ihr werdet ihn dringet benötigen. Gibt’s ja von Waeco so Nachrüstsets. Ist in 10 h erledigt, wenn man etwas Autoschrauber-Erfahrung hat.
Ersatzteile kann man sich auch noch mit reinlegen. Hatte alle Filter, 10 l Motoröl, Keilriemen, Bremsflüssigkeit, Bremsscheiben und – beläge rundum dabei. Wie sich dann rausstellte, brauchte ich nichts davon. Bremsscheiben und Beläge kann man ja vor Abfahrt kontrollieren und, falls nötig, in D tauschen. Einen Satz Reifen hab ich auf den Dachgepäckträger geschnallt. Die Karre war mit Winterreifen bereift. Haben sogar ganz gut gehalten. Das Auto ist damit noch in Gambia unterwegs. Ein Glück, dass die keine Winterreifen kennen :D
Der Verkaufswert des Fahrzeuges liegt in Gambia so um die 1500€, wer Zeit hat und gut handeln kann, bekommt in auch mal für über 2000€ los.
Möglich wäre auch noch ein 190er Benz oder alle Arten von Kleinbussen. Bevorzugt der MB100 oder Toyota Hiace.
Und achtet darauf, das Auto sollte leicht bleiben. Wir hatten oft genug Bodenkontakt.
Als Kennzeichen ist ein Zoll- bzw. Exportkennzeichen recht gut. Ihr bekommt einen normalen Brief und Schein, müsst das Auto aber nicht abmelden, weil er automatisch verfällt. Also Auto verkaufen und alles vergessen. Mit normalen Kennzeichen müsste man ja alles nach D bringen und das Auto abmelden. Die hier in Afrika benötigen aber auch den Brief. Würde ein bisschen Stress bringen.
Die Exportkennzeichen gibt es mit Anmeldung, Kennzeichen, Versicherung und allem drum und dran bei den ganzen Schilderfritzen. Müsst euch ein bisschen umhören, macht nicht jeder. Kostet so um die 150€ für 30 Tage. Achtet drauf, dass in der grünen Versicherungskarte Marokko mit freigegeben ist. Wenn dann das Kennzeichen in Mauretanien abläuft, stört es sowieso keinen. Ihr braucht dann eine extra Versicherung für die kommenden Länder.
Bitte benutzt keinen Dachgepäckträger. Die Senegalesis drehen da voll am Rad. Keine Ahnung wieso. Wir mussten uns 3 mal bei Polizeikontrollen freikaufen. Hat jeweils zwischen 10000 und 12500 FCFA gekostet.

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Die Visas
Bis auf den Senegal muss man sich nach heutigem Stand nicht vorbereiten. Die Senegalesis schöpfen jedoch wieder aus dem Vollen und müssen es wieder übertreiben.
Das Vorgehen: Online-Antrag ausfüllen, 50€ per Kreditkarte bezahlen und dann bekommt man eine Zahlungsbestätigung per E-Mail. Auf dieser sind 3 Barcodes drauf. Als Abholort haben wir die Botschaft in Nouakchott, Mauretanien, angegeben. Ihr könnt das Visum aber auch in Berlin abholen. Naja, nach dieser Zahlungsbestätigung sollte man in 48h eine weitere Mail bekommen mit der Bestätigung für das Visum. Damit könnte man dann zur Botschaft und das Visum machen lassen. Aber wie es so ist. Senegal liegt ja in Afrika. 3 Wochen später war noch keine Mail da. Also einfach mal los mit der Zahlungsbestätigung, hatten ja nichts anderes. (Auch mehrfache Nachfragen in Dakar, Berlin und Nouakchott brachten keine wirklichen Infos).
Das Visum für Marokko bekommt man auf der Fähre bzw. im Fährhafen, für Mauretanien und Gambia direkt an der Grenze.

Sonstige nötige Dinge
Leute, nehmt für Marokko und Mauretanien Fiche mit. Aber genügend. Mindestens 30 Stück.
In diese Fiche schreibt ihr euren Namen, Adresse… rein, gibt genügend Vorlagen im Internet. Ebenfalls müsst ihr eure Einreise-Nummer vom Visa angeben (bekommt ihr auf der Fähre). Die habt ihr natürlich nicht in D. Also müsst ihr die dann handschriftlich nachtragen. Habt ihr diese Fiche nicht, kommt bei jeder Kontrolle der Polizist, Zöllner oder Militärler mit seinem dicken Buch und die Daten werden schön handschriftlich eingetragen. Dauert halt dann jedes Mal so 30 Min. Die Zeit hat wohl keiner. Oft fragen die Komiker einfach nur nach den Fichen, wo ihr her kommt und wo es hin geht. Ist dann alles in 2 Minuten erledigt. Was die dann mit den Blättern machen, sei dahingestellt. Schön gestapelt, vielleicht sogar in den PC abgetippt, oder es wird nachts nur einfach warm…
Wählt als Beruf was Einfaches aus, was jeder versteht. Die können es sowieso nicht nachprüfen, was ihr seid. Gebt ihr z.B. Büroarbeiter an, kommen dumme fragen, wie: Was machst du da? Wie sieht es aus? Einfach ist Ingenieur, Student usw… sollte jedoch realistisch rüberkommen. Mit 40 noch Student wirft wieder dumme Fragen auf. Ach ja, Polizist, Militärler usw. ist sicherlich auch nicht so gerne gesehen.
Ihr braucht noch 2 Feuerlöscher und 2 Warndreiecke. Das wollen die Senegalesis gerne sehen. Ein Satz Ersatzlampen wäre auch nicht schlecht. Man sucht sich in Marokko daran zu Tode.
Lasst den Alk zu Hause. Gibt’s auf der Strecke genug, in Gambia ist er wieder recht günstig. Aber die Mauretanier haben ein Alk-Verbot. Kann böse enden. Und die Autos werden gründlich danach gefilzt.
Und an jeder Kontrolle wird nach Cadeau (Geschenken) gefragt. Gut gehen hier Kulis, Kalender (hatten gerade Jahreswechsel), erstaunlicherweise die roten oder gelben Warnwesten. Besonders an der Grenze zu Gambia hatten sie sich darum gestritten. Aber oft reicht ein bestimmendes „Ich habe nichts“, wenn es zu viel werden sollte. Ist halt jedes Mal Ermessenssache. Teilweise wollten die unsere Reifen vom Dach, damit wir sie weiter lassen. Gab es jedoch nicht.
Extrem konnte es man damit an der Grenze zu Mauretanien damit beschleunigen. Könnt ja ne Tüte zusammenpacken. Ein bisschen Tee, Zucker, Kulis, Süßigkeiten usw. rein.
Nehmt noch Handtücher und Klopapier für euch mit. Ist oft Mangelware, wenn überhaupt vorhanden.
In Mauretanien war abends Mückenmittel angesagt. Und dieses Jahr war es richtig feucht, die ganze Stadt stand vor ein paar Wochen noch knöcheltief unter Wasser. Selbst wir haben noch größere Pfützen erlebt. Ist eine super Moskito-Zuchtstation. Das Autan Tropical wirkt leider nur 2 Std. Also nehmt was Stärkeres. Sollte 50% DEET enthalten. Alles darunter ist nur Spielzeug. Aber achtet darauf, in den Konzentrationen kann es Hautreizungen geben. Ebenfalls wird Kunststoff angegriffen. Als weg mit der Uhr.
Eine Wolldecke kann auch nicht schaden. ;)
Wenn ihr die Preise für die 4 Einspritzleitungen von der Pumpe zu den Düsen in Erfahrung bringen könnt und diese nicht zu teuer sind, nehmt alle 4 als Ersatzteil mit. Ebenfalls die Kunststoff-Halteklammern. Uns hat es 2 Leitungen zerlegt. Aber dazu näheres später.
wuseldusel 27.01.2014 20:19

Erster Tag
Los ging die Reise um 7 Uhr in Süddeutschland. Je nach eurer Ausdauer am Steuer, können natürlich die Etappen kürzer sein. Mir machen 12 Std hinterm Lenkrad z.B. nichts aus, wenn ich einen Tempomaten habe. In Deutschland selbst fühlt man sich jedoch recht als Sonderling. W124, Reifen auf dem Dach, vollgepackt ohne Ende, Spitzengeschwindigkeit so um die 150. Als angenehm hat sich eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h herausgestellt. Also ins TomTom Narbonne, Frankreich, eingetippt. Ist genau die Hälfte Richtung Málaga. Die Gegend um Freiburg ist lustig. Die Karre erkennt jede Steigung, auch wenn man sie nicht mal sieht. 120 im Tempomat. Plötzlich wird’s langsamer. Blick auf die Straße. Nichts los. Blick auf den Tacho. Wieder langsamer. Blick auf den Tempomaten. Der ist noch an. Also das Gaspedal mit dem Fuß voll durchgedrückt. Tut sich nix. Also fährt der Tempomat doch schon Vollgas. Nochmal ein genauer Blick auf die Straße. Ja, vielleicht könnte da doch eine Steigung sein. Also runtergeschaltet in den 3. Und mit wahnsinniger Drehzahl mit 80 den LKWs hinterhergeschlichen. :D Die weitere Fahrt ist eigentlich wenig erwähnenswert. Nur Pinkelpausen gemacht. Im Auto gefuttert. Schön die Maut bezahlt. Die Summe weiß ich nicht genau. Hab immer brav meine Visa-Karte reingesteckt. Dürften so um die 80€ gewesen sein. Die ganze Fahrt über Regen, zum Glück kein Wind. Abends dann in Narbonne angekommen. Im Hotelrestaurant gefuttert und dann schlafen gegangen.
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wuseldusel 27.01.2014 20:46

Zweiter Tag
Morgens noch schnell gefrühstückt, und gleich losgefahren. War der Erste im Restaurant. Muss ja alle Zeit ausnützen. Von Narbonne gings dann los nach Málaga. Der Regen hat zum Glück nachgelassen. Jedoch gibt’s jetzt extremen Seitenwind. Die Reifen auf dem Dach machten es auch nicht besser. Brauchte teilweise 1 ½ Fahrspuren. Bei den LKWs war es aber auch nicht besser. Was in Frankreich und Spanien beschissen ist: an keiner Zapfpistole geht die Automatik. Also immer nur 30 Liter getankt, nen ¾ vollen Tank gehabt und weiter. Ist echt nervig. Auf halber Strecke hab ich mich dann entschieden, ich verlasse die Küstenstraße und fahre über die Sierra Nevada. War ne landschaftlich schöne Strecke, wenig Autos, und wegen der Berge auch kein Seitenwind. Aber… nunja… Berge haben so etwas an sich… teilweise gings nur mit 60 km/h im 3. voran. Immer schön den LKWs hinterher :D Abends dann in Málaga im Ibis angekommen. Wieder nur Abendessen und ab ins Bett. Maut waren in Spanien ca. 70€.
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wuseldusel 27.01.2014 21:20

Dritter Tag
Erst mal ein bisschen Ausschlafen. Carlos, mein Fährtickethändler bei Algeciras macht erst um 9 auf. Auf direktem Weg die Fährtickets gekauft. Die Schnellfähre, die um 11 Uhr geht, gebucht. Hab mich als Ankunftshafen in Marokko den Tanger Med. ausgesucht. Ist ein neuer Fährhafen und hier geht es recht locker zu. Den obligatorischen Kuchen und Wein vom Carlos bekommen und ab an den Fährhafen. Wenn man da schon mit Ticket ankommt, hat man gleich weniger Stress und kann direkt an das Terminal fahren. Also durch die Spanische Passkontrolle und sich in der richtigen Reihe angestellt. Hier wird einem geholfen, auch wenn man sich nicht auskennt. Naja, wie es so kommt, hat die Fähre 2 Std Verspätung. Könnt euch ja bei dem Temperament der Marokkaner vorstellen, was da so abging… Irgendwann gings dann doch los, Auto auf die Fähre und sich das Visum besorgt. Hierzu bekommt man schon beim Carlos Vordrucke, die füllt man einfach aus. Auf der Fähre ist dann ein Tisch, mit Zöllnern, die dann alles schön fleißig abtippen. Die Hilfe von irgendwelchen Schreiberlingen braucht ihr nicht. Könnt ihr alleine ;) Selbst wenn die Schlange einmal um den kompletten Aufenthaltsraum geht, braucht ihr euch keinen Stress zu machen. Geniest lieber die Abfahrt von Spanien und stellt euch dann an, wenn die Schlange kürzer geworden ist. Ihr habt noch genügend Zeit für die Überfahrt und die Ankunft. Die Zöllner geben euch dann auch einen Stempel mit einer Nummer. Das ist die Visa-Nr. Die könnt ihr dann in eure Fiche eintragen. Wenn ihr dann aus dem Schiff raus seit, geht die Einreise-Prozedur erst richtig los. Also mit dem Auto hinten anstellen. Erst kommen kleine weiße Hütten, hier müsst ihr euren Stempel kontrollieren lassen. Dann geht’s weiter zum Zoll. Hier braucht ihr euer Fahrzeug-Formular (das gibt’s auch vom Carlos, oder schon im Internet). Hier wird dann alles kontrolliert und ihr bekommt euer Fahrzeug in den Pass gestempelt. Ja, jetzt könnt ihr ohne Auto nicht mehr aus dem Land raus. Das Formular ist 3x das Gleiche. Eines bleibt beim Zoll, die anderen beiden braucht ihr dann bei der Ausreise. Daraufhin geht’s eigentlich recht locker ins Ibis-Hotel nach Tanger-Zentrum. Bin da so gegen 16 Uhr angekommen. Die Mautstellen fressen natürlich wieder die VISA-Karte. Im Hotel dann gleich mal Euro gegen Dirham getauscht. Und auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Hier hab ich mir einen INWI-Shop gesucht und mir eine Karte mit Internet fürs Iphone gekauft. Geht ganz gut da. Auch ohne Französisch. ;) Hab gesagt, dass ich ne Prepaid mit Internet-Flat für 10 Tage brauche. Die 5 Wörter kann man sich schon noch merken, wenn man sie sich im Wörterbuch rausgesucht hat. Hab dem dann mein Iphone auf den Tisch gelegt und der hat dann schön gemacht. Kannte sich super aus. Hat nicht mal die Sprache gewechselt, alles war noch deutsch. Hat 120 Dirham gekostet, und war 100 Dirham Guthaben dabei. Der Rückweg war dann 4 km, schön durch die Innenstadt von Tanger. Auf dem Weg noch schön was essen gegangen. Ach ja, fahrt mit dem Taxi zum INWI-Shop. So lernt ihr die Fahrweise der Marokkaner kennen. Die Nordmarokkaner sind die Schlimmsten von allen. Aber wenn man sich drauf einlässt, hat man es nach 30 Min raus und brettert genauso mit 60 km/h durch die Kreisverkehre. :D Auf der rechten Spur bleiben (wenn zweispurig), schauen, dass links von einem keiner ist, und dann mit nur leichten Lenkbewegungen grad aus über den Kreisverkehr brechen. Macht richtig Laune :D Naja, dann abends in Tanger übernachtet. Noch was zum Handy: ihr braucht nur eine SIM-Karte. Richtet dann auf dem Handy einen mobilen Hotspot ein, dann können alle anderen per WLAN drauf zugreifen. Eine SIM, 2 Handys (Whats App, Facebook, was auch immer) und 2 Laptop gleichzeitig. Man sollte sich halt absprechen, wer gerade surft, weil die Downloadrate dann doch irgendwann nicht mehr ausreichend für alle ist. Hat aber ohne Probleme geklappt. Ab Marokko geht natürlich das europäische Navi nicht mehr. Hier gibt es jetzt mehrere Möglichkeiten. Die günstigste, wofür ich mich entschieden habe, ist ein Garmin mit OpenStreetMaps. Funktionier ähnlich wie in Europa. Man muss jedoch etwas mitdenken. Manche Kreuzungen sind falsch angegeben oder fehlen ganz, Kreisverkehre werden falsch angesagt. Also immer schön auf die Karte schauen, dann klappt das schon.
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Links Afrika, rechts Europa
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wuseldusel 27.01.2014 21:39

Vierter Tag
Hier geht das Sightseeing ein bisschen los, sind nach Fes gefahren. In ne einfache Pension (Pension Dalia). Hier gibt es auch lustiges Zeug zum Rauchen ;) War ne Halbtagesetappe. Und haltet euch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Marokko. Die Arschlöcher haben richtig gute Laser-Kameras. Naja, kann man aber auch alles aussitzen. Mal sich ne halbe Std auf dumm stellen, mal schauen, wer den längeren Atem hat. Hab niemals was bezahlt :D Wer will kann aber ab Tanger richtig Kilometer fressen. Die Autobahnen in Marokko sind recht gut, und recht leer. Einfach die Küstenstraße entlang. Man könnte in einem Tag schon in Agadir sein. Dort knüpft dann unsere Kilometerfresserei an. Jedoch lassen wir uns Zeit.
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wuseldusel 27.01.2014 22:00

Fünfter Tag
Von Fes geht’s dann Richtung Marrakesch. Immer schön über Gebirgsstraßen. Ab hier gilt man nicht mehr zu den langsamsten. Mit meinem wahnsinnigen 72PS und knappen 1,8 Tonnen konnte ich trotzdem ab und an mal überholen. An den Polizeikontrollen immer schön angehalten. Meine Ersten hätte ich fast übersehen. Gab schöne schwarze Streifen, ne Rauchwolke und böse Worte :D Zum Glück konnte er Englisch. Und man konnte alles schön entschärfen. Nach ein bisschen Geplauder und einem Fich ging dann die Fahrt weiter. Lieber mal ehrlich sein. Bei mir stand er mit seinen dunklen Klamotten richtig im Schatten. Wusste ja noch nicht, wie sowas aussieht und wie das abläuft. Sind durch das Skigebiet gefahren, haben Schnee in Afrika erlebt. Und nein, das Bild kommt nicht aus dem Schwarzwald. In Marrakesch sind wir dann auf einem Camping-Platz etwas außerhalb der Stadt. Gab dort schöne Beduinen-Zelte mit richtigem Bett. Haben wir uns gegönnt.
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wuseldusel 28.01.2014 17:14

Sechster Tag
Naja, gibt’s nicht viel zu erzählen. Morgens n bisschen gesurft, Freunde usw. informiert, Auto umgepackt. Nachmittags dann das Taxi in die Innenstadt genommen (lasst ja das Auto am Camping stehen, sowas habe ich noch nicht erlebt. Nur Chaos und kein Parkplatz) etwas Sightseeing aufm Markt gemacht und abends dort was gefuttert. Ist echt ne Reise wert, mehr Infos in jedem Marokko-Reiseführer. Wenn man nicht unter Zeitdruck ist, würde ich das jedem empfehlen.
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wuseldusel 28.01.2014 17:38

Siebter Tag
Auf geht’s nach Agadir, wieder an einen Campingplatz mit festen Zelten. Jedoch nur Matratzen an den Boden. Aber was solls, muss ja nur bequem sein. Ist recht wenig los. Neben uns nur 1 Offroader und 2 Motorradfahrer. Zum Camping geht ne recht üble Piste. Aber wird noch schlimmer im Laufe unserer Reise… Während des Tages sind über den Atlas gefahren. Schöne Bergstraßen erlebt. Immer wieder natürlich die Kontrollen. In kleinen Dörfern gibt’s die besten Tajinen zu essen… Und immer schön heizen. Trotz meiner waghalsigen Raserei konnte ich fast keinen Marokkaner einholen. Die meisten haben mich überholt o.O Was mich jedoch gewundert hat. Im Atlas selbst sind die Marokkaner noch geheizt wie blöd. Lässt man ihn dann hinter sich, kommt man auf eine weite Ebene. Und plötzlich ändert sich die Fahrweise der Marokkis. Sie werden ganz entspannt, hupen und drängeln weniger. Wie doof, dass ich mir in den Kreisverkehren den Nord-Marokkanischen Fahrstil angewöhnt habe. Jetzt bin ich plötzlich der Heizer :D Wenn man die Kilometerfresserei durchzieht, Fes und Marrakesch auslässt, wäre man am vierten Tag in Agadir, also drei Tage gespart.
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wuseldusel 28.01.2014 18:08

Achter Tag (5. Tag ohne Sightseeing, nur Kilometerfressen)
Jetzt kommt wenig interessantes, um stehen zu bleiben. Schöne Landschaft aber das wars. In Guelmim kann man noch gut was essen gehen. Ist die letzte größere Stadt. Hier kommt man aber schon so kurz vor 11 Uhr an. Danach gibt’s aber nichts mehr. Entweder ihr habt was dabei, oder ein frühes Mittagessen. Abends kommt man dann in Laayoune an. Die erste Stadt in der Westsahara. Haltet euch ran, wird sonst recht spät. Hier gibt es einen neuen Camping mit einem festen Zelt. Der Campingplatz selbst ist recht steinig. Also nichts für Boden-Zelt-Schläfer.
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wuseldusel 28.01.2014 18:32

Neunter (6.) Tag
Und schon geht’s wieder recht früh los. Wollen auf der Fahrt entscheiden, wie weit es gehen soll. Entweder noch abends über die Grenze hüpfen oder kurz davor schlafen. Als Auswahl haben wir das Hotel Barbos. Dieses liegt ca. 70 km vor der marokkanisch/mauretanischen Grenze. Als Alternative würde sich Nouadhibou in Mauretanien anbieten. Wir sind jedoch schon um 16 Uhr am Hotel und entschließen uns noch über die Grenze zu hüpfen. War ein Fehler. Übernachtet auf jeden Fall im Hotel Barbos. An der Grenze direkt gibt es auch noch ein Hotel, aber dort sollen schon Autos weggekommen sein. Also das Hotel rechter Hand liegen gelassen und weiter (sieht von außen recht hübsch aus). An die Grenze gekommen. Zum Glück war kein Auto vor uns und wir konnten schnell drüber. Etappe für Etappe Polizei, Zoll, Grenzschutz, Auto aus dem Pass ausstempeln lassen (ihr erinnert euch an die Zettel bei der Einreise in Tanger, braucht ihr jetzt). Waren dann um 17 Uhr im Niemandsland. Das ist ein Streifen von 8km Breite, den niemand haben will. Keine Straße, nur Piste. Und der einzige Grenzübergang zwischen den Ländern. Hier muss alles durch. Und zu allem Überfluss noch richtig gut vermint. Hier liegen ausgebrannte Autowracks, Autoschieber usw. rechtsfreier Raum halt. Wir halten uns schön links. In Entfernung sind schon die Antennenmasten der Mauretanier zu erkennen. Also immer drauf zu. Wir wollen uns, wie überall empfohlen links halten. Naja, und plötzlich vor uns ein LKW ohne Sprit. Was tun? Warten, bis er aus Kanistern aufgetankt hat, oder einen anderen Weg suchen? Wir haben wenig Zeit um 18 Uhr machen die Mauretanier die Grenze zu. Also blieb nichts anderes übrig als einen anderen Weg suchen. Und schon nimmt das Unheil seinen Lauf. Richtig in den Sand gekommen. Nichts ging mehr. Luft abgelassen. Keine Chance. Scheiße, eine Falle. Und um uns rum treffen sich schon die ersten Schlepper. War ja so geplant, dass sich einer festfährt. Naja, nichts blieb übrig. Sandbleche hatten wir ja keine. Also 50€ gezahlt und sie haben uns dann rausgeholt. Keine schöne Erfahrung, wenn einer in dein Auto steigt und plötzlich davonfährt, während du hinten schiebst. Aber zum Glück gings dann doch sie uns dann noch den besten Weg zur Grenze gezeigt. durch die Falle haben wir zu viel Zeit vertrödelt. Sind durch das Erste Tor gekommen, zur Grenzpolizei. Hier wurden wir dann schon komisch angeschaut, weil so spät. Ein Polizist hat dann noch gemeint, wir machen jetzt ein Arrangement und wir haben noch unser Visum für Mauretanien bekommen (Foto wurde gemacht und Fingerabdrücke genommen. Wisst ihr wie man nach 1 Std Schufterei aussieht? Das Bild ist jetzt in meinem Pass…), unser Auto wurde nur ganz kurz gefilzt, weil alle nach Hause wollten und wir unsere Tüte mit Tee usw. dabei hatten. Weiter geht’s zur nächsten Station. An die Schranke gestellt und nichts tat sich. Der Zoll hatte schon Feierabend. Jetzt blieben uns noch 2 Möglichkeiten. Halb-Legal im Hotel nach der Grenze übernachten, was wir nicht wollten, weil wir dann an der Polizei vorbeigelaufen wären, und somit illegal im Land, oder halt im Auto übernachten. Wir haben dann im Auto gepennt.
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wuseldusel 28.01.2014 19:19

Zehnter (7.) Tag
Die Nacht war leider nicht sonderlich erholsam, was ja auch kein Wunder ist. Morgens haben wir dann mit unserem Wasser die Zähne geputzt. Zum Glück hatten wir einen kleinen Kompressor dabei. Kostet bei eBay ja nicht viel. Damit haben wir dann die Reifen wieder richtig aufgepumpt. Im Niemandsland wollten wir das dann doch nicht tun. Dort haben wir nur etwas Luft eingefüllt, damit wir schnell wegkommen. Laut dem Wärter des Zollamtes, kommt unser Stempel-Fritze meist so gegen 9:30 bis 10:30. Bei uns traf leider letzteres zu. Also schnell den Stempel geholt und eine Schranke weiter zur Polizei gefahren. Dort uns auch einen Stempel abgeholt und nun sind wir endlich in Mauretanien. Nach der Grenze war die Straße wieder ganz ok. Kurz darauf kam eine Beschränkung auf 120 km/h. War eine Wohltat wieder etwas voran zu kommen, nach der vergangenen Schleicherei in Marokko. Und kurz darauf wurden die 120 auch wieder aufgehoben. Deutschland ist nicht das einzige Land, in dem es keine Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung gibt. Googelt mal… ;) Ihr wisst glaub ich, was dann passiert ist… Schöne neue Straße, vor 8 Jahren gebaut, wenig Verkehr. Also gib ihm… Mit 150 und Winterreifen sind wir dann durch die Wüste geheizt. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wenn ein Reifen den Geist aufgegeben hat. Leider ist die Straße von verschiedenen Bauunternehmen gebaut worden. Chinesen, Deutsche, Mauretanier… dementsprechend unterschiedlich ist auch die Qualität des Teeres. Teilweise sind dort richtige Schlaglöcher bis 30 cm Tiefe dabei. Morgens und abends kann man gut Heizen, mittags, wenn die Sonne keinen Schatten wirft, sieht man die Löcher nicht. Wir hatten aber Glück, konnten uns an einen ebenso verrückten Mauretanier heften, der die Straße in- und auswendig kannte. So sind wir dann über 200 km zu zweit gefahren. Gegen frühen Nachmittag sind wir dann in Nouakchott angekommen, der Hauptstadt Mauretaniens. Haben uns dann in einer Auberge einquartiert und erst mal die senegalesische Botschaft gesucht. Leider nicht gefunden, da diese umgezogen ist. Immer wieder Leute gefragt, ständig in andere Richtungen geschickt worden. So kann das nichts werden. Also wieder zurück zur Auberge. Dort dann den entscheidenden Tipp bekommen und hingefahren. War dann gegen späten Abend, das Botschaftspersonal hat dann gemeint, wir sollen gegen 9:30 am nächsten Tag erscheinen. Das Problem mit der zweiten Mail ist bereits bekannt. Es genügt die Zahlungsbestätigung. Wir waren erleichtert. Sind dann erst mal Essen gegangen und haben im Garten der Auberge entspannt. Wie oben erwähnt, ist Autan Tropical der letzte Mist in Mauretanien. Alle 2 Std mussten wir uns neu einschmieren. Tut eine Dusche nach einer Nacht im Auto gut, gerade weil wir auch noch am Abend davor geschaufelt haben. Die Mauretanier übertreiben es natürlich wieder mit den Kontrollen. In allen Ländern ist immer nur die Polizei da. Bei den Mauretaniern zuerst Polizei, dann Militär und dann Geheimpolizei. Und immer schön alle nacheinander. Am Straßenrand stehen dann immer die Schilder mit „Halte“ an diesen auch wirklich halten, bis Ihr herangewunken werdet. Ist in den andern Ländern nicht anders. Wenn kein Beamter zu sehen ist, trotzdem stehen bleiben, kurz hupen. Tut sich nichts, nach einer angemessenen Zeit langsam vorfahren, sich vergewissern, dass wirklich keiner da ist und dann weiterfahren. Die verstehen da echt keinen Spaß.
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wuseldusel 28.01.2014 19:24

Elfter Tag
Wir wollten mal wieder einen Gammel-Tag einlegen. Also morgens zur Botschaft, dort gleich dran gekommen. Die Zahlungsbestätigung wurde gescannt, Fingerabdrücke genommen, ein Passbild mussten wir auch abgeben und gegen Nachmittag sollten wir wieder vorbeikommen. Haben uns es dann in der Auberge gut gehen lassen. Bisschen Laptop-Spielen. Freunde benachrichtigen usw. Die marokkanische Sim ging ja nicht mehr, zum Glück gabs WLAN. Gegen 13:30 waren wir dann wieder an der Botschaft. Hatten innerhalb von 5 Minuten unsere Pässe wieder und waren erleichtert. Nehmt genügend Euros mit. Die Geldautomaten spucken hier gar nichts aus. Kann man sich nur wechseln lassen. Für diejenigen, die sich das Visum bereits im Vorfeld in Berlin besorgt haben, ist dieser Tag auch nicht nötig. Wir haben ein 3-Monats-Visum mit multiplem Eintritt bekommen. Ist ganz interessant, wenn man von Gambia aus kurz Abstecher in den Senegal machen will.
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wuseldusel 28.01.2014 19:48

Zwölfter (8.) Tag
Man hört nichts Gutes Über die Senegalesen, wenn man ein Auto hat, das über 8 Jahre alt ist. Wir stellten uns darauf ein, dass wir an dem Tag den Senegal komplett durchqueren mussten und sind dementsprechend lang vor dem Morgengrauen aufgebrochen. War keine gute Idee. Die Schlaglöcher sind selbst mit 70 km/h erst im letzten Moment zu erkennen. Gab wieder lustige Bremsspuren. Wir hatten nun 2 Möglichkeiten. Grenzübergang Rosso, der der schlimmste Afrikas sein soll, oder Diama, was aber mit einer Piste verbunden ist. In Rosso könnte man auch das Visa erhalten, falls einer das vor hat, in Diama nicht. Wir haben uns dann für Diama entschieden. Mitten im Nichts biegt dann nach rechts eine neue Teer-Straße ab. Diese ist noch auf noch nicht vielen Karten verzeichnet, da diese gerade erst gebaut wird. Selbst im Internet gibt es keine verlässlichen Infos. Unser OpenStreetMaps hatte diese jedoch schon, also sind wir dieser gefolgt. 50 km war es die beste Straße Afrikas, weil noch kein Verkehr. Wir waren alleine. Und plötzlich Sandhaufen vor uns. Links und rechts ging es nicht vorbei. Offroader sind dort schon drüber gefahren. Aber mit unserem W124? Ok, erst mal ausgestiegen und alles angeschaut. Entweder zurück und die offizielle Straße nach Diama nehmen oder Anlauf. Wir haben dann schön Anlauf genommen und sind mit 60 km/h drüber. Hört sich lustig an, wenn man so durch den Sand pflügt. Aber wir haben es geschafft. Nun ging es auf einer Teer-Grobschicht weiter und wieder Straßensperren. Diesmal musste man außen vorbei. Wieder so ein Thema für uns. Tiefer Sand und dazu gleichzeitig noch eine Kurve. Uns blieb nichts übrig. Anlauf nehmen, mit 80km/h durch. Das Auto wurde immer langsamer, trotz Vollgas. Aber glücklicherweise haben wir es auf die Schotterschicht geschafft. Nun ging die Piste auf der Straße oder daneben weiter. Nach einiger Zeit sind wir dann wieder auf die offizielle Straße gestoßen, was eigentlich eine Wellblechpiste, überlagert mit großen Bodenwellen und Schlaglöchern ist. Kam aber uns richtig gut entgegen. Man muss die Geschwindigkeit des Wellbleches finden. Lag hier bei 110 km/h durch die Überlagerung der Bodenwellen, teilweise auch nur auf einer Seite kamen wir immer wieder ins links-rechts-Schwingen. Man wurde fast Seekrank, durch den kurzen Federweg schlugen auch einige Bodenwellen voll durch. Macht nichts, macht Spaß :D Die hohen Offroader haben hier ein Problem. Diese sind ja schon vorn Haus aus recht hoch, dann noch die Dachkisten, Dachzelt. Diese neigen dann gerne zum Kippen. Die Fahrer haben sich die Raserei nicht getraut und wir haben alle überholt :D W124 mit Reifen auf dem Dach und versägt alles, was auf der Strecke ist… An der mauretanischen Grenzstation verlief alles recht Reibungslos. Ebenfalls im Senegal. Polizei, Militär, dann kam aber der Zoll. Ein Auto über 8 Jahr hat hier Probleme. Wenn man ein Carnet de Passage hat, kommt man weiter. Hatten wir jedoch nicht, weil wir ja das Auto verkaufen wollen. Der nette Zöllner meinte dann, man muss sich einen Beamten ins Auto setzen und so nonstop durchs Land fahren. Soll 280€ kosten. Wir mussten erst mal schlucken. Solche Geschichten liest man auch im Internet. Er machte aber den Vorschlag, dass er uns auch ein Passavant für 3 Tage ausstellen kann, womit wir uns dann frei durch das Land bewegen können. Kostet nur 250€. Leider blieb uns keine andere Möglichkeit. Wir mussten dem zustimmen. Bevor er uns aber die Papiere gab, müssen wir noch eine Versicherung kaufen. Die gibt es in der Bar nach der Grenze. Also Auto stehen gelassen und dort hin gelaufen, hinein in die Bar. Der Vorraum war dunkel, keine Gäste. Wir wurden dann in den Nebenraum gebeten. Dort kam uns schon ein leichter Nebel entgegen. Dort saß dann die Dame, die uns die Versicherung verkaufen sollte. Wir kamen uns vor, wie bei Fluch der Karibik. Alles düster. Die Tante in Decken, am Boden eine Räucherschale. Sie kaut irgendein Zeug, glasiger Blick. Düstere Stimmung. Da ich selbst jedoch auch etwas dunkel drauf bin, hab ich mich gleich wohl gefühlt. Andere würden sich wohl kaum rein trauen. Die Dame sprach dann erstaunlicherweise recht gut englisch. Wir hielten ein kurzes Schwätzchen und sie stellte uns die Versicherung für Senegal und Gambia aus. Ich verabschiedete mich freundlich und ging wieder meinen Weg zum Zoll. Dort zeigte ich die Versicherung vor und wir wurden weiter gelassen. Da wir schon Mittag hatten, haben wir die Idee den Senegal in einem Tag zu durchqueren verworfen. Wir machen uns also auf den Weg nach Saint Louis zu einem bekannten Campingplatz, der nach einem gestreiften Tier benannt ist. Hier wurden wir dann recht unfreundlich empfangen. Die Atmosphäre hatte irgendetwas von Großhotel, Spießern. Nein, hier wollten wir nicht bleiben. Wir sind dann wieder abgereist. In einem Reiseführer wurde ein anderer Campingplatz erwähnt, der erst neu eröffnet hat. Auf gut Glück sind wir dann hingefahren. Lässt sich recht schwer finden, evtl. sollte die Beschilderung verbessert werden. Wir sind auf den Platz gefahren und wurden gleich freundlich empfangen. Die Besitzer sind ein deutsches Paar mit Afrika-Erfahrung. Schon nach 5 Minuten war uns klar: hier bleiben wir mehr als nur eine Nacht! Wir hatten den 30.12. also wollten wir hier Neujahr feiern. Hier gab es mehrere Zelte, jedoch recht luftig und ein einfaches Steinhaus mit Betten. Dieses haben wir uns dann gegönnt. Zum Abendessen gab es dann Warzenschwein. Das Essen dort ist echt genial.

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wuseldusel 28.01.2014 20:30

Dreizehnter Tag
Kilometerfresser können den auslassen. Nach einem lecker reichhaltigen Frühstück konnte man dann ewig lang den Strand entlanglaufen. Wir konnten Fischer beobachten, in Hängematten abhängen, den Tag genießen. Man hatte nicht das Gefühl eines Gastes, eher wurde man in die Familie aufgenommen. Jedoch hab ich bei der Maralone bei den Nebenwirkungen in die Vollen gegriffen. Musste jede Stunde das WC aufsuchen. So kann das nicht weitergehen. Hab dann Mittel gegen die Nebenwirkungen genommen, half aber nicht viel. Wie soll es nun weitergehen? Ich hab dann die Maralone abgesetzt, gegen Nachts wurde es dann besser und wir beschlossen am nächsten Tag zu fahren. Wir feierten noch Sylvester mit einem richtig leckeren Thunfisch vom Grill mit Süßkartoffeln. Da wir aber nur das Passavant für 3 Tage hatten, mussten wir den Camping notgedrungen verlassen. Wir hatten das Gefühl auf dem Camping treffen sich die Verrückten. Wir waren ihre ersten Autoschieber. Weiterhin waren 4 Niederländer mit SerieII-Landrovern da. Und 2 Griechen und ein Brite. Diese wollten auf Vespas bzw. Honda-Rollern bis nach Südafrika und dann übersetzen nach Südamerika. War lustig denen Angst zu machen. Für Löwen im Kongo seien diese wohl eher SlowFood statt FastFood. Davonfahren konnten sie ja nicht, nur Krawall machen. Ebenfalls sind Geparde etwas schneller. Als ihnen das bewusst wurde, bekamen sie erst mal große Augen. Wir erfuhren nebenbei, dass das Passavant offiziell nur 2500 FCFA kostet. Wo der Differenzbetrag landet, könnt ihr euch vorstellen.

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wuseldusel 29.01.2014 17:48

Vierzehnter (9.) Tag
Kurz nach der Morgendämmerung brachen wir dann auf. Wir wollten abends noch eine Fähre nach Banjul bekommen. Der Senegal ist leider von Polizeikontrollen und Speedbreakern übersäht. Die Speedbreaker gibt es alle 5km oder noch öfter. Ist man wieder auf Geschwindigkeit, muss man sofort wieder herunterbremsen. Leider sind die Dinger so scheiße, dass wir bei wirklich jedem mit dem Auspuff aufgesessen sind. Egal, wie man drüber fährt, gerade, schräg, schnell, langsam. Wir hatten schon Angst, dass er uns bald abfällt. Aber dem war zum Glück nicht. Viel nerviger waren die Polizeikontrollen. Wir Weiße sind dort anscheinend eine Einnahmequelle. Jedes mal gab es etwas zum Aussetzen. Aber größtenteils unsere Dachbeladung. Es wurde immer die Ladungssicherung bemängelt. Dem war aber nicht so. Die Reifen waren bombenfest mit 8!!! Spanngurten befestigt. Sie haben sich keinen mm bewegt. Aber trotzdem, sie waren am längeren Hebel. Oft gab es böse Worte, mehrmals mussten wir uns freikaufen. Ein einziges Mal bekamen wir sogar eine Quittung, was jedoch wieder den korrupten Staat widerspiegelt. Von meiner Seite aus würde der Senegal keinen Euro mehr sehen. Bei einer Pinkelpause fiel uns dann unrunder Leerlauf und Dieselgeruch auf. Die Karre lief nur noch auf 3 Töpfe. Also Motorhaube auf und sofort sahen wir, dass es an der Überwurfmutter der Leitung von Einspritzpumpe zur Düse raussiffte. Und das nicht wenig. Die Motorhaubendämmung war schon randvoll mit Diesel, tropfte, der Motor sah aus, qualmte. Also Motor aus und versucht die Überwurfmutter nachzuziehen, brachte keinen Erfolg, war bombenfest. Da scheint wohl das Rohr durch die ständigen Vibrationen gebrochen zu sein. Also erst mal wieder ins Auto und in die nächste Stadt gefahren. Zum Glück sind die Autoschrauben ja gleich am Ortseingang. Wir also auf den Hof gefahren und den Motor aus gemacht. Wie sollte es ja auch anders sein? Weiße kommen und sofort stehen 3 Mechaniker neben dran. Egal, wir die Motorhaube auf und Motor gestartet. Man sah schon deutlich die Spritzer und unsere Mechaniker wussten gleich bescheid. Haben erst mal den Luftfilterkasten abgebaut. Aber das in einem Tempo, sie wussten sofort, wo alle Schrauben saßen. Wir waren einigermaßen beruhigt. Anscheinend haben die hier das Problem öfter. Sofort wurde die Einspritzleitung ausgebaut. Man sah gleich den Riss. Der Mechaniker meinte dann, er muss das Ersatzteil besorgen. Und schon war er weg und wir mit zerlegtem Motor alleine gelassen. Naja, nach 5 Min war er wieder mit einer Einspritzleitung da. Aber vom falschen Zylinder. Da aber alle Leitungen die gleiche Länge haben, nur anderes gebogen, stellte das kein Problem dar, wurde halt passend gemacht. Luftfilter wieder angebaut und wir durften den Motor starten. Selbst wie das entlüften geht, wusste er. Also wirklich in dem Fall ein Profi. Nach 30 Minuten und 20€ ärmer waren wir dann schon wieder vom Hof und weiter ging die Fahrt nach Gambia. In Kaolack muss man sich dann entscheiden. Nimmt man die Straße nach Barra und hüpft dann mit der Fähre nach Banjul rüber, oder biegt man nach Farafenni ab, nimmt da die Fähre und fährt dann am Südufer des Gambia nach Serekunda. Da wir möglichst schnell nach Serekunda wollten, nahmen wir also den Weg nach Barra. Die Straße nach Barra als Straße zu bezeichnen ist eigentlich auch schon wieder ein Witz. Ist eher eine Teer-Schlaglochpiste. Teilweise wurde schon eine Sandpiste neben der eigentlichen Straße ausgefahren, die jedoch auch nicht so das Wahre ist. Also heißt es 50km langsam machen. Nach einiger Zeit wird es besser und wir kommen an den Grenzposten. Erst der Senegalesische. Hier geht es ruhig und besonnen zu. Wieder werden alle 3 Stationen abgeklappert und wir bekommen den Stempel, dass wir mit dem Fahrzeug ausgereist sind. Daraufhin geht es über die Grenze nach Gambia. Das Problem mit den Bumstern kennt ihr ja sicherlich. Hier sind es jedoch die Frauen, die Geld wechseln wollen, Erdnüsse, Bananen andrehen wollen usw. Das heißt für uns erst mal Auto verriegeln, sitzen bleiben, und nach einem Offiziellem Ausschau halten. Dies dauert zum Glück nicht lange und er winkt uns heran. Bei dem Chaos verliert man schnell den überblick. Also zu ihm vor die Bude gefahren. Alles an den Mann genommen und ausgestiegen. Geht ruhig n bisschen rabiat mit den Weibern um, sie tun es mit euch auch. Irgendwie haben wir es dann in das Gebäude geschafft. Die Türschwelle übertreten und man ist in einer anderen Welt. Hier traut sich keine von den Frauen rein, weil hier gleich 2 Männern mit Schlagstöcken stehen. Wir werden wieder registiert und uns wird der Weg zur Polizei und zum Zoll erklärt. Wir setzen uns wieder ins Auto und fahren dort hin. Zum Glück gibt es dort die Weiber nicht und wir können uns relativ frei bewegen. Polizei ist auch recht schnell abgeschlossen. Jedoch braucht der Zoll etwas. Sie wollen unser Auto filzen. Also na gut, wir fahren in den Hinterhof. Und dort wird unser Auto das erste Mal richtig auseinander genommen. Jedes Teil aus dem Kofferraum genommen usw. Aber wir hatten nichts zum Verstecken. Nur Geschenke wollten sie wieder. Diesmal bekamen sie die Warnweste. Darum wurde sich richtig gestritten. Kurz bevor wir gehen durften, wurde uns noch mitgeteilt, dass wir ein Passavant benötigen. Der Beamte jedoch schon Feierabend habe und wir einen Zöllner ins Auto bekommen würden, der uns nach Banjul begleitet. Aber plötzlich wieder dieses Wort: Arrangement. Naja, nach einer Zahlung von 60€ hatten wir den Wisch einstecken und konnten uns 7 Tage frei im Land bewegen. Auf geht’s zur Fähre. In Reiseführern und im Camping in Saint Louis wurde darauf hingewiesen, dass die Wiegestation für die Fähre im Dorf davor schon sei. Leider wurden wir nicht fündig und immer an das Fährterminal verwiesen. Und vielen schon die ganzen LKW auf, die überall rumstanden, jedoch machen wir uns darüber keine Gedanken. Als wir dann in Barra waren fanden wir nur heilloses Durcheinander vor. Keine Wegweiser, keine Beschilderung, kein Fährhafen zu erkennen, kein gar nichts, nur tausende von Leuten, die um uns rumwuseln. Leider hat uns unser Navi auch nicht viel geholfen. Uns wurde nur eins klar: ohne Bumster kommen wir hier nie drüber. Also haben wir uns einen ausgesucht. Dieser hat uns dann den Weg zum Terminal gezeigt. Er meinte dann, die letzte Fähre sei für heute weg. Super, wieder im Auto pennen. Ein Hotel wollten wir uns hier nicht nehmen. Wer weiß, wie das Auto danach aussieht. Wir haben uns dann in die Nähe des Terminals gestellt. Unser Bumster hat dann die ersten Karten besorgt. Einige waren heute noch aufzutreiben, die anderen dann morgen früh. Und plötzlich kam er mit der Sprache raus: 8 Tage Wartezeit! Wir konnten es nicht glauben. Naja, was solls. Wir haben uns dann einen Platz ganz vorne in der Schlange erkauft. Die erste Fähre am nächsten Tag konnten wir nicht mehr nehmen, da die Fahrzeuge dafür schon im Hof vor dem Anleger standen. Uns wurde aber gesagt, wir könnten dann die nächste erreichen. Wir durften uns dann vor das Tor stellen und konnten nun wieder eine Nacht im Auto verbringen. Alle anderen, die nun Glück haben und noch eine Fähre erwischen können, sind heute, nach 9 Tagen in Banjul. Der Grund für die lange Wartezeit ist, dass es normalerweise 3 Fähren gibt, 2 sind defekt, und die eine, die noch fährt, macht auch langsam, weil sie auch Probleme hat. Es gibt nur 3 Überfahrten pro Tag. Man mag sich gar nicht vorstellen, was passiert, wenn diese eine letzte Fähre nun auch noch den Geist aufgibt.
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wuseldusel 29.01.2014 18:09

Fünfzehnter Tag.
Nach einer Nacht, in der wir recht wenig geschlafen haben, weil doch ständig Leute ums Auto rumgeschlichen sind, ging es doch weiter. Nun müssen wir das Fährticket für das Auto kaufen. Da jedoch die Waage außer Betrieb ist, wurde unser Auto geschätzt. Um 7 Uhr ging dann die erste Fähre. Der Hof vorm Anlegeterminal leerte sich und das Tor wurde geöffnet. Nun konnten wir einfahren. Wir standen am Ende der Schlange. Wieder wurde ein Geschenk von uns verlangt. Wir durften aber daraufhin etwa in die Mitte vorrücken. Eine Überfahrt dauert etwas mehr als 3 Stunden. Als die Fähre dann zurückkam brach die übliche Hektik aus. Hunderte von Menschen kamen von der Fähre. Zwischendrin immer wieder Autos und LKW. Als dann niemand mehr kam, wurde mit dem Beladen begonnen. Es sah so aus, als ob wir gerade noch als eines der letzten Fahrzeuge auf die Fähre passen. Dann kamen jedoch 3 Diplomaten-Fahrzeuge. Diese wurden natürlich vorgelassen und für uns war kein Platz mehr. Super. Das hieß dann wieder 3 Std auf die Ankunft warten. Wir waren jetzt aber als Erste in der Reihe. Also weiter im Hof warten. Die Fußgänger wurden auch immer mehr, das Gewusel nahm immer mehr zu. Als die Fähre dann ein 2. Mal zurückkam, kamen wir zum Glück auf die Fähre. Endlich konnte die Überfahrt beginnen. Die Fähre war vollgestopft mit Autos und Fußgängern. Wir konnten nicht mal das Auto verlassen und mussten die 1:15h sitzend verbringen. Für uns kein Problem nach der langen Fahrt, wir kennen das ja… Während der Fahrt stellten wir schon das Navi für Serekunda ein mit Fahrt über die südliche Umgehungsstraße. Naja, die Umgehungsstraße wurde vor Beginn der Regenzeit begonnen zu sanieren. Das hieß, dass der komplette Schwerverkehr durch die Stadt gefahren ist. Dementsprechend sahen auch die Straßen aus. 90% waren unpassierbar. Wir irrten von Sackgasse zu Sackgasse. Fanden keinen Ausweg aus der Stadt. Nachdem wir einige Leute gefragt haben, fanden wir dann doch den Weg nach Serekunda. Das Navi wollte uns durch den Bogen führen. Dieser ist aber nur für Minister freigegeben. Gab wieder mal böse Worte vom Wachpersonal. Egal, wir waren Ausländer und drehten um. Und gerade zur Rushhour sind wir dann angekommen. Überall Verkehr, Stau, Umleitungen. Wir sind froh, dass wir dann doch den Campingplatz nach einiger Zeit gefunden haben, da uns das Navi über die schlimmsten Straßen gelotst hat. Wir sind endlich am Ziel.
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wuseldusel 29.01.2014 18:19

Das Fahren in Gambia selbst ist recht entspannt. Für Touristen kommt es vielleicht ein wenig chaotisch rüber, aber im Vergleich zu den anderen Ländern ist hier gar nichts los.
Die Polizeikontrollen lassen uns auch immer in Ruhe. Immer nur ein kurzes Schwätzchen und wir dürfen weiter. Die einzige Kontrolle, die uns etwas Zeit kostet is die von Serekunda nach Banjul. Hier musste ich öfters 10 Minuten stehen und alle Papiere rausgeben und Fragen beantworten.
Sonst gibt es eigentlich nicht viel über Gambia zu erzählen. Nur, dass man richtig frei ist mit einem Auto. Nirgends ein Taxi braucht und auch mitten im Strip parken kann.
Macht schon Spaß mit einem deutschen Kennzeichen. Mich kannte nach 2 Tagen jeder und auch die Touristen haben immer komisch geschaut :D

Zu Gambia selber muss ich wohl nicht mehr viel erzählen, ist ja hier sonst alles bekannt.
Anhang 133144
Grüße
wuseldusel
geiler Fritz 30.01.2014 13:09

Danke!
 
Vielen Dank, lieber Wuseldusel für Deinen super Bericht mit den vielen Fotos.

Und meinen ganz großen Respekt für diese Leistung. Ich bin zwar auch schon ganz schön viel auf der Welt - und auch in Afrika herum gekommen, aber ich glaube, für so eine Reise fehlte mir der Mut.
Das war in meinen Augen schon ein ganz schönes aber auch interessantes Abenteuer.

Nochmals Danke, daß wir ein bisschen teilhaben dürfen. :~333:

Viel Spass und kommt wieder gut nach Hause. :~i
wuseldusel 30.01.2014 18:13

Bin schon wieder zu Hause, möchte aber am liebsten sofort wieder los. :D

Also das Auto kann man da unten locker für 1.500Euro verkaufen. Wenn man Geduld und Zeit mitbringt sind auch 2.000Euro drin. Also die Reise kann man sich so definitiv nicht finanzieren. Man muss halt die Fahrt da runter als Spaß ansehen ;)

Ach, ich fahr gerne Auto, 60.000km/Jahr bekomm ich in Deutschland schon zusammen. Da machen die 10.000km auch nichts mehr aus ;) Bin ja nur in den Süden gefahren.

Die besten Eindrücke lassen sich leider nicht mit der Kamera einfangen, da meistens immer zu schnell weg, oder man kann in dem Moment gar nicht den Foto auspacken.

Grüße
wuseldusel
kakao 30.01.2014 20:05

Muss sagen wuseldusel,ein bisschen Mut gehöhrt dazu,würde sowas gerne auch mal machen.

Aber wenn ich an die Kontrollen im Senegal (Bin da seit 15 Jahren unterwegs gewesen,nie nen Meter selber gefahren,und trozdem abkassiert) denke,
wird mir übel,das ist reine Schickane und Abzocke.

Bin auch von Cancun/Mexiko bis Belize mit der Karee gefahren,aber keiner ist so unsympatisch wie die Senegalesischen Kontrollpunkte (Aber die Hasen hübscher als in Gambia und versauter::frezsx::)

Bist du ein Franzose oder Einheimischer ist das kein Thema.
Aber für alle anderen bist du ein Toubab der Geld hat und das ist
das Problem.

@wuseldusel hast du dir da runter einmal auch einen Hasen angelacht oder hast du dich für Gambia aufgesparrt?

Vielen Dank für deinen Reisebericht,war echt super,Danke.:~333:
wuseldusel 30.01.2014 23:32

@Kakao:

Der Senegal war eigentlich das teuerste und schlimmste Land auf unserer Reise. Wollte da eigentlich nur noch durch.
Das Abzocken ging ja schon an der Grenze los und wurde im Land fortgeführt. Wir waren dann froh, dass wir doch innerhalb von einem Tag durchfahren konnten. (Campingplatz jetzt mal ausgenommen, wobei wir diesen an dem einen Tag auch gar nicht verlassen haben)

Auf der Fahrt hatte ich nichts mit Weibern am Hut. Da stand für mich das Fahren im Vordergrund.

Ach, so schlimm war das gar nicht. Werd ich wohl in 2 Jahren wiederholen. Hat im Nachhinein richtig Spaß gemacht. Lag aber auch größtenteils am Auto, weil wir bis auf die eine Panne nie ein Problem hatten. Aber vielleicht dann mit nem Bus. Möglicherweise ein MB 100. Da kann man dann ne Matratze hinten reinwerfen, drunter Stauboxen. Dann wird die Reise noch ein bisschen günstiger. Und vielleicht sogar noch weiter bis nach Guinea-Bissau ;)
jimmyk 31.01.2014 20:31

Servus Wusel!

allmecht und vielen Dank für diesen tollen Reisebericht.
Manchmal fühlte ich mich so, als würde ich ein Stück mitfahren.
Bin selbst schon mehrfach in Marrokko und TUnesien mit dem eigenen Auto gewesen - weiter südlich hat's bei mir leider nie gereicht.

Nochmals vielen Dank für den Bericht und die vielen Bilder und weiterhin viel Spaß und gute Reise :~333:

Grüße
Jimmyk
poppei 01.02.2014 14:22

Auch ich kann mich dem allgemeinen Tenor hier nur anschließen....

 
Toller Bericht...
Tolle Bilder...
... und bestimmt ein super Erlebnis
 
ssuunnyybbooyy 01.02.2014 16:33

Und wir haben nun ein Auto in Gambia.
 
Vielen Dank Wuseldusel. Rama hat das Geld für Zoll und Anmeldung schon von mir bekommen. Dich hab ich fast vergessen, wird heute noch erledigt. ;)
Suuuper Bericht, wir waren ja fast täglich in Kontakt. Das möchte ich irgendwann auch mal so tun ... aaaber nix Limo, nix Bus ... mit Cabriolet. :D

Auto inklusive Fahrerin + Guidin + Köchin.

https://huren-test-forum.lusthaus.cc/...4&d=1391016934
wuseldusel 01.02.2014 19:37


Das möchte ich irgendwann auch mal so tun ... aaaber nix Limo, nix Bus ... mit Cabriolet.
Geb Bescheid, ich fahr dann mit ;)
In deine Karre darfst ja absolut nichts reinpacken. Evtl. sollten wir dann sogar den Sitz ausbauen, dass er leichter wird. Oder halt höherlegen.

Aber der W124 ist ein schönes Auto, wenn er höhergelegt wurde. Würde ich nochmal nehmen.

Und dann vielleicht gleich in Genua/Italien die Fähre nach Tanger nehmen. Von den Kosten und Fahrzeit ist es gleich. Nur, man spart dem Auto 2.000km Autobahngeheize in Frankreich und Spanien.


Bin selbst schon mehrfach in Marrokko und TUnesien mit dem eigenen Auto gewesen - weiter südlich hat's bei mir leider nie gereicht.
Wenn du schon in der Westsahara warst, dann kannst du dir Mauretanien auch gleich sparen. Ist nicht viel anders. Der Senegal ist von Korruption nur so durchdrungen. Erst Gambia macht dann wieder richtig Spaß.
Wenn du also nur Urlaubs-Fahrer bist und wieder heim fahren willst, dann kannst du in Marokko alles erleben, was es auf der Strecke gibt. Außer, du willst mal mit Vollgas durch die Sahara brechen, dann musst du halt nach Mauretanien :D

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