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AFD


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BRANDO 15.02.2016 12:19

Frauke Petry, die braune Eva der AfD, hieß mit dem Mädchennamen Marquardt. Ein altdeutscher Name, zusammengesetzt aus "marcha/marca" (= Grenze, Land) und "wart" (= Hüter, Wächter, Schützer). Also in etwa der "Wächter der Grenze". Dann heiratete sie sich zu "Petry" (Stein, Grenzstein).

Und jetzt könnt ihr anfangen, auch wieder an Horoskope zu glauben.
yossarian 16.02.2016 01:31

Bei einer Karnevalsveranstaltung sagte ein Büttenredner:
Wie heißt der neue Gruß der AfD? - Petry Heil.
Nun liegt die AfD in einer Umfrage zum ersten Mal über 12%. Der Einzug in mehrere Landtage steht bevor. Diese Entwicklung sollte man nicht der AfD anlasten, sondern den Menschen, die sie wählen wollen. Wenn sich eine größere Bevölkerungsgruppe nicht mehr vom bestehenden Parteienspektrum repräsentiert fühlt, sucht sie sich eben neue Ziele. Diese Entwicklung ist auch ein Versäumnis der etablierten Parteien, die die Sorgen der Bevölkerung nicht ernst nehmen.
Aligator 22.02.2016 07:38

https://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1077671.html

Zitat von SPON

Einen schönen guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser, und herzlich willkommen in dieser neuen Woche! Mein Name ist Armin Himmelrath, und ich freue mich, Sie heute Morgen bis 9 Uhr mit den wichtigsten Nachrichten und zusätzlich mit ein paar smalltalktauglichen Informationen versorgen zu dürfen. Schön, dass Sie dabei sind! Wenn Sie mich in den nächsten Stunden erreichen wollen, freue ich mich über Ihre Nachrichten unter [email protected] oder bei Twitter unter @AHimmelrath. Auf geht's!

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+++ Der Morgen live +++: AfD überholt in Sachsen-Anhalt SPD

...dramatisch ist demnach die Situation in Sachsen-Anhalt: Dort zieht die AfD mit 17 Prozent erstmals an der SPD vorbei, die nur noch auf 16 Prozent kommt...

Ali, schönen guten Morgen auch :D :~138:
Retroisback 22.02.2016 08:57


Nun liegt die AfD in einer Umfrage zum ersten Mal über 12%. Der Einzug in mehrere Landtage steht bevor. Diese Entwicklung sollte man nicht der AfD anlasten, sondern den Menschen, die sie wählen wollen.

Was heißt hier " anlasten"????

Noch haben wir das Recht die Partei zu wählen die wir wollen, auch wenn das " Angebot" alles andere als dazu angetan ist überhaubt wählen zu gehen.
yossarian 22.02.2016 20:06

Erstaunliche Details aus dem Wahlprogramm der AfD
 
Eine russische Freundin hat mir gerade folgenden Link gemailt. Es lohnt sich, den mal genauer anzusehen. AfD ist nicht nur gegen Zuwanderung von Muslimen, sondern hat auch sonst noch ein paar Schmankerln im Programm, die man gar nicht vermutet: https://kattascha.de/?p=2002
Ich zitiere: Für Militärparaden ... für preußische Tugenden ... für positive Darstellung von Ehe und Familie in den Medien ... gegen Bagatellisierung der Abtreibung ... gegen Wiedereinstiegshilfen ins Berufsleben ... heimatverbundene Kultur ... gegen Mindestlohn ... gegen Reichensteuer.
In Putins Russland werden übrigens ähnliche Ziele in der Erziehung der Jugend verfolgt.
Gulman 22.02.2016 22:57

Tja, wer sich darüber freut, dass Rechtsradikale in Ostdeutschland knapp 20% der Wählerstimmen bekommen und wer rechtsradikal wählt, soll sich bitte später nicht darüber beschweren, was das bewirken kann.

Das sind die ganz normalen Bürger, die klatschen, wenn eine Asylunterkunft brennt und die versuchen, die Feuerwehr am Löschen zu hindern. Alles gute teutsche Bürger, die natürlich nicht rechts sind, nur halt ein bisserl Hass auf Fremde haben.

Bin ich froh, nicht im Osten zu leben. Ich hab's nicht so mit Menschenverachtung, krimineller Energie, hirnbefreiten, rechten Glatzen, Schlägertrupps.

Ich vergaß, die AfD-Wähler ja auch nicht. Die sind weder rechts, noch radikal, nur entweder sowas von saudumm, dass sie nicht merken, welche Deppen sie stark machen. Oder nur gaanz klein wenig rechts, so ein gaaanz klein wenig, denn man darf ja wohl noch stolz auf die teutsche Abstammung, das teutsche Blut sein?! Was ist daran so schlimm?

Die AfD wird ja gewählt, weil das ja eine Alternative ist (steht im Namen der Partei). Und weil sie ja die Wahrheit gepachtet haben (hatten wir schon).

In Sachsen ist's eh egal. Ob die NPD mit teutschem Gruße im Landtag hockt oder die Rechtsradikalen der AfD. Gibt sich nicht viel. Vielleicht fusionieren die beiden Parteien ja zur "Deutschnationalen Volksfront".

Ich gratuliere allen Steigbügelhaltern der rechten Ledernacken. Hinterher haben sie die AfD wegen deren tollen Wirtschaftskurs gewählt, klar. Dass die normalen konservativen raus sind und der braune Pöbel die Partei übernommen hat, will später keiner mehr wissen. Hauptsache man kann feiern, dass die etablierten Parteien stimmen verlieren. Dass man dadurch feiert, dass Na.tionalsozialismus wieder salonfähig in Deutschland wird. stimmt ja nicht. Denn es sind ja keine Sozialisten.

Zum Kotzen.
stb99 23.02.2016 00:33

Salonfähigkeit? Das Grundproblem liegt tiefer und ist älter. Es hat sich in den letzten Jahren in Deutschland die Unsitte einbürgert, alles als "Na*i" zu bezeichnen, was einem pauschal gesagt nicht in den Kram passt. Das nimmt teilweise solche Blüten an, dass selbst Fans einer Fußballmannschaft, deren österreichischer Großsponsor den Gegnern nicht passt, beim Auswärtsspiel mit "Na*is raus" im Stadion begrüßt werden.

Zudem hat man über die Jahre, auch getrieben von den Medien, eine enorme Polarisierung betrieben. Zum ersten Mal ist das so richtig deutlich in den Anfangsjahren der Eurokrise geworden. Wenn Griechen verkündet haben, dass Griechenland zurück zur Drachme sollte, dann war das ihr Recht. Wenn Deutsche verkündet haben, dass Deutschland zurück zur D-Mark sollte, dann hatten die natürlich alle nicht verstanden und wurden mit allen möglichen netten Worten belegt. Hauptsache, man konnte sie in die rechte Ecke stellen.

Das hat sich nicht geändert, bis heute nicht. Jede Kundgebung, die die Regierung kritisiert, wird grundsätzlich erst einmal mit "Rechte" oder "Rechtspopulisten" tituliert.


Bin ich froh, nicht im Osten zu leben. Ich hab's nicht so mit Menschenverachtung, krimineller Energie, hirnbefreiten, rechten Glatzen, Schlägertrupps.
Zumindest leistet die mediale Darstellung da ganze Arbeit. Es ist sehr gut, dass im restlichen Deutschland nie irgendwas in der Art passiert. Und wenn, dann waren es sicher welche aus dem Osten, die das gemacht haben.

In meinem Freundeskreis gibt es genug mit Herkunft von fast überall auf dieser Welt, die wiederum Freude und Geschwister, die aus der ganzen Welt kommen, in Deutschland haben, auch in ach so schlimmen Städten wie Dresden. Leute, denen man ihre Herkunft oder besser ihre "Fremdheit" ansieht, selbst wenn sie akzentfrei Deutsch sprechen würden. Komischerweise fühlen die sich nicht unsicher und können aus eigener Erfahrung auch nicht von den ganzen Übergriffen berichten. Wenn es so schlimm wäre, wie dargestellt, müssten davon auch einige betroffen sein.


Hauptsache man kann feiern, dass die etablierten Parteien stimmen verlieren.
Die Parteienlandschaft ist nicht statisch. Wenn die Bundesrepublik über 50 Jahre ein 3- bzw. später 4-Parteiensystem gesehen hat, dann lag es daran, dass es darin zwei Volksparteien gab, die auch ein großes Sammelbecken für große Teile der Bevölkerung waren. Zudem gab es mal so etwas wie einen gesellschaftlichen Konsenz. Diese Ansprüche haben beide ehemalige Volksparteien aufgegeben. Heute regiert man durch, über die Köpfe hinweg. Wenn einer was kritisiert, dann ist es alternativlos und man hat bloß nicht versanden.

Gemeinsam ist beiden ehemaligen Volksparteien, dass sie ihre ehemaligen Wähler nicht mehr mobilisieren können und von vielen nur noch gewählt werden, weil sie immer CDU, CSU oder SPD gewählt haben. Diese werden aber im Laufe der Jahre wegsterben. Die Wahlbeteiligung spricht Bände.

Man sollte hier Ursache und Wirkung nicht vertauschen. Die SPD ist auf dem absteigenden Ast, seitdem sie ihre Klientel komplett verraten hat. Und es gibt heute eigentlich nichts mehr, wofür die SPD noch steht. Das Ergebnis im parteipolitischen Umfeld der SPD ist deutlich zu sehen.

Die Union macht denselben Fehler, indem sie mittlerweile so weit nach links gerückt ist, dass Merkel mittlerweile eine Vertrauensfrage durch die Linken und die Grünen gewinnen würde. Da sollte man sich eigentlich mal fragen.

Man merkt nicht einmal, dass man bei Gruppen wie der AfD kritisiert, dass sie nur reden und gegen alles sind, selbst macht man aber genau dasselbe.



Was bleiben also an Alternativen für die Leute?

Das wählen, was man immer gewählt hat? Dann bekommt man wieder das, was man hat und nicht will. Wenn sich jemand von einer Partei absolut nicht mehr vertreten fühlt, warum sollte er sie noch wählen?

Meckern und nicht zur Wahl gehen?

Bringt bloß nichts, weil nicht abgegebene und ungültige Stimmen in der prozentualen Verteilung im Wahlergebnis nicht auftauchen.

Du kannst die Liste gerne fortsetzen...
yossarian 23.02.2016 00:57

Weitgehende Zustimmung, aber ...
 

Die SPD ist auf dem absteigenden Ast, seitdem sie ihre Klientel komplett verraten hat.
Da stimme ich dir nicht zu. Das wird immer wieder von Linken und Autonomen behauptet. Die SPD-Führungen (die wechselten ja fast halbjährlich) entfernte sich von ihren Wählern oder verprellte sie, indem sie nur mehr unverständliche Politik für Minderheiten und Randgruppen machte. Bizarre Gestalten wie die Ausländerbeauftragte Aydan Özoğuz repräsentieren jetzt die älteste deutsche Partei. Frau Özoğuz soll die Ausländer in die deutsche Gesellschaft integrieren, hat aber zwei Brüder, die der Salafistenszene zugerechnet werden. Warum fängt sie nicht einmal erst zu Hause an mit der Integration?
Ich trauere der SPD mit Schmerzen nach, denn sie war seit meiner Jugend meine politische Heimat. Jetzt habe ich keine mehr.
Gulman 23.02.2016 01:33


Wenn Deutsche verkündet haben, dass Deutschland zurück zur D-Mark sollte, dann hatten die natürlich alle nicht verstanden und wurden mit allen möglichen netten Worten belegt. Hauptsache, man konnte sie in die rechte Ecke stellen.
Das hatte ich nicht so empfunden. Dass es (zu) einfach ist, alles, was weder Mainsztream noch links ist, als rechts zu bezeichnen, ist natürlich richtig. Dieser Reflex bringt zudem wenig, da es die "wirklich rechten" verharmlost.

Was das Problem der großen Parteien betrifft, sehe ich es sehr ähnlich. CDU und SPD sind in sich mittlerweile inhaltlich viel zu ähnlich. Zudem gibt es für nicht extrem denkende oft keine wirklichen Alternativen. Was/wen hätte man wählen sollen, wenn man gegen die Euroeinführung gewesen ist (oder es noch ist), was/wen, wenn man sich mehr von Brüssel emanzipieren möchte?

Durch die große Koalition spitzt sich das noch zu, da die Opposition sehr schwach ist. Nicht von ungefähr kam unter eine großen Koalition früher Linksterrorismus auf, heute unter der großen Koalition ein Rechtsruck. Es fehlt eine ordentliche Opposition.

Die Linkspartei als Nachfolgeorganisation der Verbrecher von der SED? Die Grünen, die bis auf wenige Leute durchaus als "schräg drauf" zu bezeichnen ist? Und was gibt es noch? Freie Wähler als Lokalpartei auf Bundesebene, wo Lokalpolitik nicht funktioniert?

Es fehlt ein sinnvoller Ersatz für die FDP. Hat man am Kurzzeiterfolg der Piraten gesehen. Es fehlt eine nicht links oder rechts einzuordnende, liberale, bürgerrechtsvertretende Partei (anstatt der Klientelpartei FDP).

Ich denke, dass dieses Umfeld der AfD deutlich nutzt. Leider erkennen nur viele ihrer (potentiellen) Wähler nicht, wie stark rechts diese Partei versumpft ist. Dafür müsste man deren Programminhalte mal lesen (was viele Wähler wohl nicht machen) - und zwar die aktuellen.


Komischerweise fühlen die sich nicht unsicher und können aus eigener Erfahrung auch nicht von den ganzen Übergriffen berichten. Wenn es so schlimm wäre, wie dargestellt, müssten davon auch einige betroffen sein.
Dresden ist eine Großstadt. Dort ist es nicht schwierig, gut zu leben (auch nicht mit einer für die Glatzen falschen Hautfarbe). Anders sieht es in kleineren Ortschaften im Umfeld größerer Städte aus. Auch ich habe im Osten Bekannte und Freunde. In manchen Schulen sollte man aber nicht langhaarig erwischt werden. Und ich glaube nicht, dass die Abgeordneten der NPD im sächsischen Landtag nur Erfindungen der medialen Berichterstattung sind.

Ich möchte weder in Brandenburg im Umfeld von Berlin leben (müssen), noch im Umfeld von Chemnitz (in Chemnitz selbst habe ich sehr viele Glatzen gesehen), auch nicht in Meck.-Pomm. (von dort habe ich von einem Bekannten viel über den Einfluss der NPD auf lokaler Ebene mitbekommen).
Gulman 23.02.2016 01:40


Das wird immer wieder von Linken und Autonomen behauptet. Die SPD-Führungen (die wechselten ja fast halbjährlich) entfernte sich von ihren Wählern oder verprellte sie, indem sie nur mehr unverständliche Politik für Minderheiten und Randgruppen machte.
Ich finde, beides ist wahr. Unter Schröder wurde versucht, die SPD zu reformieren (ein bisserl nach dem Vorbild der Labour-Party) und mehr in die Mitte zu rücken. Hartz IV & Co. waren für viele alte Sozis ein Stich ins Herz. Schröder als Liebling der Industrie ein NoGo. Es haben sich sicherlich viele verraten gefühlt. Die große Koalition mit der CDU ist und war auch schwierig für die SPD. Letzten Endes haben sie fast überall die Unionspoltiik abnicken müssen.

Zudem bricht die Klientel zusammen. Wer ist heute noch Industriearbeiter? Oder Bergmann? Stahlarbeiter? Die typische "Arbeiterklasse", die bei der SPD das Kreuz macht, wird immer kleiner. "Linke Intellektuelle" wählen eher die Grünen. Die Linkspartei schnappt linke junge Wähler weg, die sonst bei den JuSos gelandet wären. Dann bleiben nicht mehr viele potentielle Wähler übrig. Und warum eine CDU-Kopie wählen, wenn es das Original gibt?

SPD = Trauerspiel... so sehe ich es jedenfalls.
stb99 23.02.2016 07:52


Wer ist heute noch Industriearbeiter? Oder Bergmann? Stahlarbeiter? Die typische "Arbeiterklasse", die bei der SPD das Kreuz macht, wird immer kleiner.
Die SPD war mal die Partei der kleinen Leute, aber auch der Aufsteiger, die aus dieser Gruppen gekommen sind und der Partei verbunden waren. Da brauche ich in meiner Familie nur mal Generationen zurückschauen.

Den klassischen Arbeiter gibt es immer weniger. Es gibt trotzdem genügend kleine Leute von der Sorte, die die SPD früher vertreten hat.

Wenn ich mir anschaue, was die SPD heute diskutiert. Man leistet sich einen Vorsitzenden, der außer Rumpoltern nichts auf die Reihe bringt. Man kümmert sich darum, ob Frauen auf Werbeplakaten immer fröhlich dargestellt werden dürfen. Man diskutiert Bargeldgrenzen. Als ob es sonst nichts gäbe.


"Linke Intellektuelle" wählen eher die Grünen.
Ist die Frage, ob wie stark das die SPD trifft. Es gibt auch die Theorie, dass die Grünen im selben Revier wie die FPD unterwegs sind.


Die Linkspartei schnappt linke junge Wähler weg, die sonst bei den JuSos gelandet wären.
Die Linkspartei gab es früher nicht. Gruppieren an diesem Rand hatten eine marginale Bedeutung. Es bestand ganz offensichtlich kein Bedarf. Liegt teilweise an der SPD, die ursprünglich mal den Rand mit abgedeckt hat. Zum anderen liegt es an der Gesellschaft insgesamt. Bis Ende der 80er Jahre hatte man das Gespenst Kommunismus vor der Haustür und da musste man zeigen, dass man der bessere ist. Viele der wirtschaftlichen Entwicklungen sind erst die letzten 20 Jahre so extrem geworden.


Dann bleiben nicht mehr viele potentielle Wähler übrig.
Ich wüßte auch nicht, wen die SPD noch wirklich vertritt. Andererseits vertritt die Union auch nichts von ihren Werten mehr.


CDU und SPD sind in sich mittlerweile inhaltlich viel zu ähnlich.
Könnte auch daran liegen, dass früher Leute in der Politik waren, die ein Ideal hatten. Mittlerweile ist das genauso so ein Karriereweg wie andere Lokführer werden wollen. Da muss man sich dem Mainstream möglichst gut anpassen, sonst ist es mit dem Wählen und der Karriere vorbei.


Zudem gibt es für nicht extrem denkende oft keine wirklichen Alternativen. Was/wen hätte man wählen sollen, wenn man gegen die Euroeinführung gewesen ist (oder es noch ist), was/wen, wenn man sich mehr von Brüssel emanzipieren möchte?
Randgruppen gäbe es schon. Nur kann man die aus vielen anderen Gründen nicht ernst nehmen. Zudem kann man ja zu 80% mit einer Partei übereinstimmen, nur an einigen Punkten nicht.

Möglicherweise kann man das mit Parteien auch nicht abbilden. Bei der Vielzahl der Themen bräuchte man hunderte, die immer nur ein Thema abdecken. Ich sehe hier den großen Fehler im System mit dem Fehlen jeglicher Volksabstimmung. Letztlich gehören grundlegende Veränderungen, wie jede Änderung im Grundgesetz, das Abtreten von Hoheitsrechten an wen auch immer oder auch die Einführung einer Gemeinschaftwährung grundsätzlich per Volksabstimmung entschieden. Hätte für Politiker auch den Effekt, dass sie ihre Vorstellungen dann auch dem Volk mal erklären und diskutieren müssten. Da reicht kein Handheben und dem Vorsitzenden applaudieren weiter.
Aligator 07.03.2016 14:13

Für alle die auch längere Texte lesen und aushalten können
 
Ein "grünes Urgestein" wechselt zur AfD – ein Gespräch zu den Beweggründen

https://www.deutscherarbeitgeberverba...sauerborn.html
https://www.deutscherarbeitgeberverba...uerborn-2.html

Eine kurze Vorbemerkung: Wir haben das ausführliche Gespräch aufgeteilt. In Teil 1 erläutert Ludger Sauerborn ausführlich und plastisch, am konkreten Beispiel, was eigentlich "Integration" bedeutet und welche Mammutaufgabe gesellschaftlich und individuell zu leisten ist. Im zweiten Teil werden allgemeine politische Fragen beantwortet. Teil 2 erscheint in 5 Tagen.

Zur Vita: Ludger Sauerborn ist Grüner "der ersten Stunde". Aus einer Vorläuferorganisation kommend hat er noch gemeinsam mit Ikonen der grünen Bewegung wie Petra Kelly oder General Bastian DIE GRÜNEN mitgegründet und war fast 40 Jahre für die Partei tätig. Ludger Sauerborn ist vor wenigen Wochen aus der Partei ausgetreten und hat erklärt, nun den Wahlkampf der AfD zu unterstützen. Zu seinen Beweggründen sind etliche Artikel in diversen deutschen Zeitungen, u.a. der FAZ, nachzulesen. Schwerpunktmäßig zum Thema "Toleranz" hat Peter Schmidt ein längeres, persönliches Gespräch mit Herrn Sauerborn in Worms geführt.

Peter Schmidt: Bei Kaffee und Kuchen waren wir schnell einig, dass uns kein Volk einfällt, dass so wenig rassistisch und fremdenfeindlich ist, wie gerade das deutsche. Ihre eigene Vita bietet interessante Belege für diese These, oder?

Ludger Sauerborn:Sie spielen darauf an, dass ich mit einer Chinesin verheiratet bin und mit zwei deutschen und zwei chinesischen Kindern sehr glücklich in einer multikulturellen Patchwork Familie lebe. Meine mittlerweile siebenjährige Erfahrung ist, dass meine Frau und meine Kinder überall sehr freundlich und zuvorkommend aufgenommen wurden. Es gab keinerlei Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus. Wobei man auch hier nicht versuchen sollte zum Beispiel durch ein albernes "Worte auf die Goldwaage legen" irgend welchen Rassismus zu konstruieren. Wenn ich zum Beispiel den Begriff "Schlitzaugen" verwende hat das genauso wenig mit Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit zu tun, wie wenn Chinesen von Europäern als "Lauweis" (Langnasen) sprechen und sich köstlich über die ein oder andere Eigenart dieser (z.B. getrenntes Bezahlen im Restaurant) amüsieren.

Natürlich gilt für alle Ausländer in Deutschland wie für Deutsche auch: "Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es heraus geschallt". Wer zum Beispiel Frauen missachtet oder gar belästigt oder sonst wie kriminell wird, kann nicht erwarten, dass dies akzeptiert wird. Wer unverschämte Forderungen an die aufnehmende Gesellschaft stellt, sich nicht integrieren will, oder gar meint die deutsche Gesellschaft müsse sich den Vorstellungen z.B von muslimischen Flüchtlingen anpassen (z.B. kein Schweinefleisch mehr in Kindergärten oder Schulkantinen) oder gar meint eigene religiöse Vorstellungen oder seine Sitten über das Grundgesetz stellen zu können, dem muss ganz energisch entgegengetreten werden. Da darf es keine falsche Toleranz geben, da sind klare Ansagen und konsequentes staatliches und gesellschaftliches Handeln notwendig.

Integration darf nicht nur als Angebot der aufnehmenden Gesellschaft angesehen werden, sondern sollte als "Muss" formuliert und - notfalls mit Sanktionen - durchgesetzt werden. Hierbei darf man nicht Integration und Assimilation verwechseln.
Die aufnehmende Gesellschaft sollte eine möglichst weitgehende Integration ermöglichen und fordern und zwar bezüglich der Sprache, der Ausbildung und der Berufstätigkeit sowie der Kultur (Interesse an und Kenntnisse über das politische System, die Werte des Grundgesetzes, die Geschichte, die Sitten). Schade wäre es wenn sich Zuwanderer assimilieren würden, also ihre Herkunft vergessen würden und mit dieser Herkunft einhergehende besondere Kenntnisse und Fähigkeiten verlieren würden. Wenn Zuwanderer auch in der nächsten Generation diese Fähigkeiten behalten, können sie dauerhaft eine Bereicherung für Deutschland sein.

Ich will das am Beispiel meiner Familie veranschaulichen. Meine Frau hat zwar als wir uns kennen lernten vier Sprachen (Mandarin, Kantonesisch, Hakka und Vietnamesisch) gesprochen, aber kein Englisch und keinerlei Deutsch. Deshalb musste der Schwerpunkt der Integration zuerst einmal auf dem Spracherwerb liegen. Interessant und wahrscheinlich exemplarisch war hierbei, dass meine siebenjährige Tochter die Sprache wie ein Baby erlernte und nach nur einem Jahr fast perfekt Deutsch sprach. Meiner Frau und dem dreizehnjährigen Sohn fiel das Erlernen der deutschen Sprache sehr viel schwerer. Es bedurfte vielfältiger Unterstützung meinerseits und der Schule und große Anstrengung ihrerseits. Der nächste Schritt waren schulische Ausbildung, Berufsausbildung und Arbeitsplatzsuche. Auch hier hatte meine Kleine keinerlei Schwierigkeiten, sie war eines der wenigen Kinder in ihrer Klasse, das am Ende der Grundschule eine Gymnasialempfehlung bekam. Obgleich bei meinem Sohn in der Hauptschule einiges nicht optimal gelaufen war, bekam er vom hiesigen Energieversorger EWR die Chance, eine Lehre als Elektrotechniker zu machen. Letzten Monat hat er die Lehre erfolgreich abgeschlossen und bekam wie alle, die mit der Note 3 oder besser abgeschlossen hatten, erst mal einen 1-Jahres-Vertrag. Meine Frau ist ein Beispiel dafür, wie schwer berufliche Integration in den Arbeitsmarkt für viele Flüchtlinge sein wird, selbst wenn sie in ihrer Heimat gut qualifiziert waren, was ja bei der überwiegenden Zahl nicht der Fall ist. Obwohl meine Frau in China eine hochqualifizierte Schönheitschirurgin war und sie das größte "Beautyinstitut" in der Provinz Guangxi geleitet hat, kann sie in Deutschland nicht als Schönheitschirurgin arbeiten. Zum einen weil in Deutschland die chinesische Ausbildung (mehr handwerklich, weniger akademisch) nicht anerkannt wird, aber auch weil in Deutschland ihre Spezialisierung (sie hat in China mehr als 1000 Nasen vergrößert) verständlicherweise nicht nachgefragt wird. Deshalb arbeitet Sie jetzt auf 450 € Basis im Versand einer kleinen Firma, die einen Geschenkeservice nach Taiwan betreibt.

Sehr wichtig war mir auch die kulturelle Integration meiner Familie. Dazu gehörten zum Beispiel Ausflüge nach Schengen, zum Hambacher Schloss, zu den Burgen des Mittelrheintals, zum Deutschen Eck in Koblenz oder zum Kaiserdom in Aachen. Natürlich haben auch meine chinesischen Kinder den Religionsunterricht besucht. Obgleich ich selbst Atheist bin, habe ich schon Gottesdienste mit dem chinesischen Teil meiner Familie besucht und bin mit ihnen auch mal bei einer Fronleichnamsprozession mit gelaufen, damit sie auch (seltsame :-)) "christlich abendländische Traditionen" kennen lernen.

Seit einiger Zeit brauche ich mich nicht mehr so sehr um die Integration meiner Familie zu kümmern, sondern das "Nichtassimilieren", also das Pflegen der familiären kulturellen Wurzeln, vor allem meiner kleinen chinesischen Tochter steht stärker im Vordergrund. Sie besucht jeden Samstag die chinesische Schule in Darmstadt und lernt dort chinesisch lesen und schreiben und wird an chinesische Sitten und Gebräuche herangeführt. Natürlich werden bei uns auch chinesische Feste wie das chinesische Neujahrsfest oder das Drachenbootfest gefeiert. Ebenso versuchen wir unseren Kindern die Sitten und Gebräuche der Hakka zu vermitteln, einer Minderheit innerhalb der Han Chinesen, der meine Frau angehört. Wir versuchen am "chinesischen Totensonntag" im April oft in China zu sein um an den sehr interessanten Zeremonien am Grab der Eltern teilzunehmen. Selbstverständlich werden wir alles daran setzen, dass alle unsere Enkel, seien es chinesisch-deutsche oder deutsch-amerikanische, zweisprachig aufwachsen. Dann werden unsere "Multi-Kulti-Enkel" nicht nur voll integriert sein, sondern können auch eine außergewöhnliche Bereicherung für Export orientierte deutsche Unternehmen sein. Von Ausländern können wir auch viel lernen, nicht nur beim Kochen. Auch Tugenden und Einstellungen die in Deutschland ganz oder teilweise verlorengegangen sind wie Familiensinn und Subsidaritätsprinzip oder Patriotismus können uns nicht assimilierten Menschen mit Migrationshintergrund wieder näher bringen.

Ich erläutere unsere familiären Bemühungen auch so ausführlich um aufzuzeigen, dass Integration ein höchst schwieriges und ambitioniertes Unterfangen ist, dass natürlich in multikulturellen Familien gut gelingen kann, aber leider ist dies wahrscheinlich bei vielen weitgehend auf sich gestellten Flüchtlingen nicht der Fall. Wir bräuchten quasi für jeden Flüchtling einen Betreuer der ihn lange Zeit an die Hand nimmt. Wenn man sich das klar macht wird deutlich, dass Integration nicht bei einem Zuzug ohne Obergrenze gelingen kann. Eine Flasche Wasser am Bahnhof vorbeibringen und ein Welcome-Fähnchen schwenken und ein wenig Deutschkurs, das reicht sicherlich nicht!

Ende Teil I

Peter Schmidt: Es mutet ja immer sehr seltsam an, wenn gerade in links-grünen Kreisen besoffen vor Glück vor allem arabischer Patriotismus gefeiert wird, aber jeder Stolz der Deutschen auf dieses Land als "völkisch" und "rassistisch" diskreditiert wird. Gerade durfte sich in der ZEIT jemand so perfide über "kartoffeldeutschen Ehrgeiz" auslassen anlässlich der Handball-WM. Steckt dahinter religiöser Fanatismus oder eiskalter Vorsatz?

Ludger Sauerborn: Ich denke zum einen hängt es mit unserer Geschichte zusammen. Manche Deutsche wollen durch übertriebene "political correctness" und Selbstbezichtigungen da etwas wieder gut machen. Vielen, vor allem im kirchlichen Bereich, würde ich Pharisäertum vorwerfen. Auf der Basis ihrer moralischen Überheblichkeit und der damit einhergehenden Intoleranz diffamieren sie Andersdenkende um sich selbst zu erhöhen. Vor allem aber handelt es sich um Blauäugigkeit von Gutmenschen. Und man darf natürlich nicht vergessen, dass es eine riesige "Sozial- und Flüchtlingsindustrie" gibt die am Flüchtlingszustrom prächtig verdient. Eine gewisse Berechnung vermute ich bei manchen Politikern, vor allem von der SPD, die glauben sie könnten ihr aus dem Wandel der Arbeitswelt resultierendes Mobilisierungsproblem und ihr Demografieproblem bei den Mitgliedern" durch besonders gute Wahlergebnisse bei eingebürgerten Zuwanderern lösen. Ich glaube diese Rechnung wird schon bei den kommenden Landtagswahlen nicht aufgehen. Untersuchungen zum Wahlverhalten von Wählern mit Migrationshintergrund wären hier sicherlich sehr interessant.

Peter Schmidt: Kann man das öffentliche Mantra in Politik und Medien auch deuten als umgekehrten Rassismus? War den braunen Faschisten alles verhasst, was nicht deutsch war, so ist den rot-lackierten Faschisten der nach-68er alles verhasst, was deutsch ist?

Ludger Sauerborn: Mit dem Begriff "rot-lackierte "Faschisten" bin ich da lieber zurückhaltend. Ich würde die Leute, die Sie meinen eher als "faschistoide Antidemokraten" bezeichnen. Ansonsten würde ich Ihnen zustimmen. Allerdings glaube ich, dass dieses "alles Deutsche" fragwürdig finden und alles Exotische erst mal gut finden kein Privileg der extremen Linken ist, sondern bis tief in der Mitte der deutschen Gesellschaft anzutreffen ist.

Peter Schmidt: Analog zum ****-Terror sehen wir ja auch immer stärker die rote SA durch Deutschlands-Städte marschieren, mit dumpfer Gewalt Gesinnungsterror ausübend. Die Politik beschönigt und beschwichtigt und tut alles, um die Gleichsetzung von linker und rechter Gewalt zu verhindern. Die GRÜNEN, einmal angetreten als Vorhut der Gewaltfreiheit, müssten doch diesem Mob als erstes in die Arme fallen, schon aus Glaubwürdigkeitsgründen. Aber die grüne Spitze heizt ein gegen rechts und verharmlost durchgängig linke Gewalt. Wie geht das "normale" GRÜNEN-Mitglied mit dieser Bigotterie um? Gibt es großflächige Sympathie für den Mob?

Ludger Sauerborn: Was Sie da ansprechen ist der Hauptgrund warum ich den Austritt aus den Grünen mittlerweile als "moralische Verpflichtung" ansehe. Das Verhalten gegenüber der AFD muss man tatsächlich teilweise als Gesinnungsterror bezeichnen, wenn Wirte bedroht werden, die Räumlichkeiten vermieten wollen, wenn Türschlösser verklebt werden, wenn Interessenten durch Blockaden am Besuch von AFD Veranstaltungen gehindert werden (selbst erlebt), AFD Büros demoliert werden, AFD-Vertreter körperlich angegriffen werden, ja sogar auf einen AFD Plakatierer geschossen wurde, und wenn jetzt für das Ende des Wahlkampfs von der Antifa Hausbesuche, "vor allem in den langen Nächten" bei AFD-Aktivisten angekündigt werden. Es gibt bei den Grünen keine oder nur sehr vereinzelt Sympathie für aktive körperliche Gewalt gegen Andersdenkende , aber leider bei vielen Sympathie für die Unterdrückung der Meinungs- Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit von Andersdenkenden. Und hier scheuen sich viele Grüne, SPD-Mitglieder, Gewerkschafter, Kirchenvertreter, ja sogar Junge Liberale in Rheinland-Pfalz nicht, zum Beispiel bei Blockaden gegen AFD Veranstaltungen gemeinsame Sache mit gewalttätigen roten faschistoiden Antidemokraten zu machen.

Peter Schmidt: Es gibt sicher wenige Menschen, die alle bisherigen Entwicklungsschritte der GRÜNEN so hautnah miterlebt haben wie Sie. Haben Sie eine Erklärung, warum gerade die grüne Bewegung, eigentlich für Landschafts- und Naturschutz angetreten, zum einflussreichsten Mitkämpfer einer antideutschen Haltung wurde?

Ludger Sauerborn: Ich glaube da sehen Sie die Grünen zu sehr als Ökopartei. Schon bei Ihrer Gründung und durchgehend bis heute waren die Grünen keine reine Ökopartei, keine Einpunktpartei als die sie von den politischen Gegnern anfangs gerne bezeichnet wurden. Die Grünen verkörperten schon immer ein Sammelsurium von vielfältigen unterschiedlichen Interessen. Seit 40 Jahren kämpfe ich gegen die Atomkraft und bis zu Merkels begrüßenswerter Energiewende waren die Grünen für Atomkraftgegner wie mich als Partei "alternativlos". Über das Ziel des Ausstiegs aus der Atomenergie herrscht heute im politischen Spektrum weitgehende Einigkeit. Leider wird aber dieses Thema heute bei den Grünen im Vergleich zu sozialen Themen in der Tagespolitik unterbelichtet. Hinzu kommt: Wenn in Rheinland-Pfalz Konflikte zwischen Landschafts- und Naturschutz einerseits und Energiewende andererseits aufgetreten sind haben die Grünen auf Landesebene meiner Meinung nach durch unsensibles Verhalten gegenüber den Anliegen der Landschaftsschützer sich leichtsinnigerweise unnötig Gegner geschaffen. Was das Antideutsche angeht muss ich die Grünen daran erinnern, das sie 1990 auch wegen ihrer antideutschen Haltung bei der Wiedervereinigung aus dem Bundestag geflogen sind. Für mich ist die unpatriotische Haltung vieler Deutscher nicht nachvollziehbar, Was ist das für ein Land in dem es für eine rechtsradikale Provokation gehalten wird, wenn Herr Höcke bei einer Talkshow eine Deutschlandfahne über die Stuhllehne legt, es aber für nicht oder kaum kritikwürdig gehalten wird, wenn Mitglieder der Grünen Jugend bei einem Bundeskongress demonstrativ auf die deutsche Fahne pinkeln oder die grüne Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth bei einer Demonstration hinter Leuten herläuft, die "Deutschland verrecke" skandieren.

Peter Schmidt: Bismarck hat einmal geschrieben, dass "die Nuance die Seele der Politik" sei, die abwägende Beurteilung. So gesehen hat die deutsche Politik keine Seele mehr. Von Abwägung keine Spur. Als fremdenfeindlich und rechts werden große Teile der Bevölkerung beschimpft, die letztlich nichts anderes wollen als einen nuancierten, abwägenden Dialog zu Zuwanderung und den Problemen von Integration und Islamismus. Gibt es in der grünen Basis auch so etwas wie eine distanzierte Sicht zu den Verlautbarungen der Parteispitzen?

Ludger Sauerborn: Sie beschreiben das Problem des immer stärker werdenden Schwarz-Weiss-Denkens und der Denk- und Diskutierverbote richtig. Hinzu kommt, dass Äußerungen nicht mehr danach beurteilt werden, ob sie vernünftig sind oder Fakten richtig schildern, sondern danach, ob sie den angeblichen Rechtspopulisten nutzen könnten. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass sich bei den Grünen hier etwas tut. Da gibt es zum Beispiel Cem Özdemir, der auf dem letzten Bundesparteitag gefordert hat, endlich mit dem Unsinn aufzuhören der Islamismus habe nichts mit dem Islam zu tun. Da gibt es Boris Palmer mit seiner Forderung nach Obergrenzen und bewaffnetem Grenzschutz. Da gibt es an der Basis viele die eine kritische Haltung der rheinland-pfälzischen Grünen Landtagsabgeordneten gegenüber den konservativen Islamverbänden fordern, insbesondere gegenüber dem Moscheeverband DITIB, den man als verlängerten Arm der AKP und Erdogans nach Deutschland bezeichnen muss. Der von der derzeitigen rot-grünen Landesregierung beabsichtigte Vertrag mit den konservativen Islamverbänden zum Religionsunterricht wird von vielen Grünen abgelehnt. Aber es gibt auch immer mehr Grüne, die wie ich, die Russlandboykottpolitik der Grünen im Europaparlament ablehnen und die Fraktionsvorsitzende Rebecca Harms, die sich als die kälteste "Kalte Kriegerin" geriert für absolut untragbar halten.

Peter Schmidt: Wie haben Ihre ehemaligen Mitstreiter reagiert auf Ihre Ankündigung, den Wahlkampf der AfD zu unterstützen? Wie waren die Reaktionen in der Wormser Bevölkerung, die Sie ja auch schon seit Jahrzehnten kennt?

Ludger Sauerborn: Die Wormser Grünen haben sich insgesamt sehr fair, ja freundschaftlich verhalten. Natürlich musste der Fraktionsvorsitzende in einer Presseerklärung sein absolutes Unverständnis für meine Unterstützung der AFD zum Ausdruck bringen, hat in dieser Presseerklärung aber auch sein Bedauern über meinen Austritt geäußert und sich für mein Jahrzehnte langes Engagement bei den Grünen bedankt. Einzelne Grüne haben Partei intern meine Kritik an der Blauäugigkeit der Landesgrünen gegenüber dem Islam und den konservativen Islamverbänden unterstützt. In Worms habe ich viel positive Rückmeldung zu "meiner Lernfähigkeit" und meinem "Mut" erhalten, auch aus den Reihen von Stadtratsmitgliedern anderer Parteien. Nur sehr positive Rückmeldungen habe ich von chinesischen und vietnamesischen Freunden erhalten, aber auch aus der Community der Russlanddeutschen. Eine einzige öffentliche Schmähkritik in Form eines Leserbriefs gab es: Dr. Ulrich Oehlschläger, der Präses der Synode der evangelischen Kirche in Hessen-Nassau, CDU Mitglied, begann seinen Leserbrief mit "erst grün dann braun". Ich glaube besser hätte Herr Dr. Oehlschläger nicht zeigen können wie berechtigt meine Kritik an der moralischen Überheblichkeit und der Intoleranz mancher "Gutmenschen" ist, die bei jeder ihnen nicht genehmen Meinung die ****keule schwingen. Die Wormser Zeitung gab mir die Möglichkeit zu einer ausführlichen Entgegnung. Vor allem die folgende Formulierung fand in Worms viel Zustimmung: "Da scheint mir die "Auf den Scheiterhaufen!" Mentalität des mittelalterlichen Christentums fröhliche Urstände zu feiern."

Peter Schmidt: Der Schritt, den Sie gegangen sind, ist ungewöhnlich und mutig, in gewisser Weise ein "Aussteiger"-Schritt, Gruppendruck, öffentliche Denunziation. Denken Sie, dass auch Andere "auf der Kippe stehen", den Schritt aber aus Angst vor dem Verlust der gewohnten Community nicht vollziehen oder ist Ihr Schritt eine seltene Ausnahme?
Ludger Sauerborn: Austritte aus den Grünen gibt es viele. Der direkte Wechsel von den Grünen zur AFD ist sehr selten. Generell ist die Gefahr der gesellschaftlichen Ächtung beim Bekenntnis zur AFD noch sehr groß. Ich glaube, wenn ich noch aktiv im Schuldienst wäre, hätte ich mich nicht getraut.

Peter Schmidt: Ich danke Ihnen ganz herzlich für das Gespräch.
Retroisback 07.03.2016 23:46

Bei der Kommunalwahl in Hessen hat die AfD zweistellige -Prozent-Ergebnisse erreicht.
Jetzt geht in Berlin das Heulen und Jammern los.
Man " befürchtet", dass die AfD auch bei den anstehenden 3 Landtagswahlen ähnliche Ergebnisse erreicht.

Das wäre nicht passiert, wenn man die Befürchtungen der Bevölkerung ernst genommen und sich nicht darüber hinweg gesetzt hätte.
Die Ossi-Pastorentochter glaubt, die ganze Welt, zumindestens aber Europa, hat nach ihrer Pfeife zu tanzen.

Die deutsche Bevölkerung will aber, in der Mehrheit, keine weiteren Flüchtlinge, das hört man immer wieder, wenn man mit den Leuten spricht.

Am Sonntag gibt es das ganz große Heulen und Zähneklappern für Murksel, Dickbauch Gabriel und die " geborene Empörung" Claudia Roth.
Bilder von ihr an die Grenze, die Flüchtlinge würden panisch davon rennen:D
yossarian 08.03.2016 01:39

Zweistellig auch in Frankfurt
 
Die Prognosen für Ffm laueten ca. 6% AfD. Was rauskam, weiß man inzwischen. Der Grund für diese Diskrepanz ist einfach: Kaum jemand wird in ein hingehaltenes Mikrofon oder nach einem Telefonanruf öffentlich sagen: Ich wähle AfD. Die reden dann von Merkel etc., machen aber in der Wahlkabine ihr Kreuzchen bei der AfD.
Für kommenden Sonntag sind in Sachsen-Anhalt 19% für die AfD laut Umfrage zu erwarten. Wenn das so wie in Hessen läuft, werden es über 20%.
Schaut man sich mal den Aufstieg der NSdAP an, dann krebsten die bis 1929 bei drei bis vier Prozent rum, obwohl die Stimmung im Volk wegen des erniedrigenden Versailler Vertrags aufgeheizt war. Zur Erinnerung: der alles andere als deutschfreundliche Churchill sagte 1919: This treaty guarantees us another war within 20 years. Und der wirtschaftliche Berater der britischen Delegation, John Maynard Keynes, reiste aus Protest ab. Aber weder Clemenceau noch Lloyd George wollten auf die Warnungen hören.
Nach dem Börsencrash von 1929 trieben die US-Banken fast alle deutschen Banken in die Pleite, weil die in den USA Kredite aufgenommen hatten, um die Auflagen des Versailler Vertrags zu erfüllen.
Daraufhin verzehnfachte sich der Stimmenanteil der NSdAP, und der Rest ist Geschichte. Aber aus der will ja kaum jemand lernen.
Ergänzung: Und was für einen Geschichtsunterricht unsere Kanzlerin hatte, weiß man. Angela Merkel, die lt. eigener Aussage gerne bei der FDJ war, sang sicher mal:
https://www.youtube.com/watch?v=865Sn8JrMvY
Frei nach Honecker 1989: Die Kanzlerin in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
E.B. 08.03.2016 02:23


Wer ist heute noch Industriearbeiter? Oder Bergmann? Stahlarbeiter? Die typische "Arbeiterklasse", die bei der SPD das Kreuz macht, wird immer kleiner.
Dann schau mal was der typische Webdesigner oder Graphic Designer pro Stunde kriegt. Und die sind fast alle scheinselbstständig. Und leben von der Hand in den Mund, weil Zahlungsmoral gegen Null geht, wenn der Auftraggeber weiß, dass sich der Typ den Anwalt nicht leisten kann. Rechner und Software sind selbst mitzubringen. Alles in Vorleistung abzuliefern. Da herrschen Zustände wie im frühen Kapitalismus.

Oder was im Bankensektor los ist, oder bei den Apotheken, oder im Plegesektor, oder bei den Reinigungsdiensten, oder… oder… der Beispiele gibt es viele.

Was ich damit sagen will: es gibt ganz sicher sehr viele Leute, die eine SPD von sagen wir 1975 wählen würden! Es haben ja auch sehr viele Leute den Bahnstreik unterstützt - trotz der bestellten Hetze in der Presse gegen die einzige Gewerkschaft, die ihren Zweck noch erfüllt.

Aber die Berufs-Formations-Umfaller der SPD von 2016, die würden sie nicht wählen.

Wenn einer aus dem SPD-Präsidium sagt: das ist mit der SPD nicht zu machen, dann sind die binnen 14 Tagen umgefallen.
Paradebeispiel Vorratsdatenspeicherung.
maexxx 08.03.2016 06:40

Ein paar Gedanken zur aktuellen politischen Lage


Projekt Machterhalt – Sechs „Um-die-Ecke-Gedanken“ zur Flüchtlingskrise
hansschmidt 08.03.2016 06:49


Dann schau mal was der typische Webdesigner oder Graphic Designer pro Stunde kriegt. Und die sind fast alle scheinselbstständig. Und leben von der Hand in den Mund, weil Zahlungsmoral gegen Null geht, wenn der Auftraggeber weiß, dass sich der Typ den Anwalt nicht leisten kann. Rechner und Software sind selbst mitzubringen. Alles in Vorleistung abzuliefern. Da herrschen Zustände wie im frühen Kapitalismus.

Oder was im Bankensektor los ist, oder bei den Apotheken, oder im Plegesektor, oder bei den Reinigungsdiensten, oder… oder… der Beispiele gibt es viele.
Ich denke, den Web- und Graphikdesignern (soll allgemein heissen, gehobene Qualifikationen) geht's noch ganz gut, sofern sie nicht scheinselbständig sind oder in irgendeiner Klitsche sitzen.

Stichwort : Geht's dem Unternehmer gut, geht's dem Arbeitnehmer auch gut.
Ist leider mittlerweile was für den Geschichtsunterricht.

Seit Jahren explodieren die Gewinne, die Unternehmer feiern sich selbst und jammern zeitgleich stimmig für die Medien.
Unterdessen siecht der Arbeitnehmer (untere und mittlere Qualifikationen) vor sich hin...

Die Politikerkaste klopft sich unterdessen gegenseitig auf die Schulter und lobt sich selbst gebetsmühlenartig "über´n Schelln Zwanzger".
Was sind sie doch für tolle Hechte.

Neu:
Seit gestern wird das Gewinsel lauter, doch auch dem deutschen Stimmvieh ein paar finanzielle Leckerlis
zukommen zu lassen. Nicht nur alles den Dipl. Ings und Facharbeitern in den A... zu schieben.
Scheiss auf die Schulden und die schwarze Null.
Man fürchtet, mehr oder weniger offen, dass die fetten Futtertröge auf einmal über Nacht (Wahlnacht), woanders stehen könnten....


Und das :


Was ich damit sagen will: es gibt ganz sicher sehr viele Leute, die eine SPD von sagen wir 1975 wählen würden! Es haben ja auch sehr viele Leute den Bahnstreik unterstützt - trotz der bestellten Hetze in der Presse gegen die einzige Gewerkschaft, die ihren Zweck noch erfüllt.

Aber die Berufs-Formations-Umfaller der SPD von 2016, die würden sie nicht wählen.

Wenn einer aus dem SPD-Präsidium sagt: das ist mit der SPD nicht zu machen, dann sind die binnen 14 Tagen umgefallen.
Paradebeispiel Vorratsdatenspeicherung.
ist blutige Wahrheit, was aber scheinbar heute "in" ist.

Noch nie war Adenauers Feststellung "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" so wahr.
D4nte 08.03.2016 17:44

@Ali:
Hast du dir mal angeschaut, wer der "deutsche Arbeitgeberverband" ist? Hat mit dem Verband, den die meisten damit assoziieren (sollen) nicht viel zu tun. Wieder mal ein Zeichen für die Kompetenz der Straftäter- und Insolvenzpartei. Die Verpackung ist wie immer schön, dass unter der Farbe nur braune Scheiße steckt sieht man eben nur, wenn man genau hinschaut. Die tollen Vorstände und Beiräte geben ja nicht mal zu, in welchen Firmen sie denn so als Macher tätig sind. Klingt ja auch doof, wenn der Vorsitzende Kioskbetreiber ist.

Das Interview ist soviel wert, wie wenn Medwedew den Putin oder Gabriel den Maas interviewt.
Aber trotzdem natürlich beeindruckend, wenn einer der schillerndsten Grünen-Politiker die Partei verlässt. Ahhh verdammt, war ja nur ein kommunaler Hinterbänkler, na egal, er hat ja ne chinesiche Frau, passt schon.

@ E.B.

Oder was im Bankensektor los ist, oder bei den Apotheken, oder im Plegesektor, oder bei den Reinigungsdiensten, oder… oder… der Beispiele gibt es viele.
Danke, ab jetzt geb ich meinem Apotheker immer Trinkgeld, der arme Kerl verdient ja noch weniger als mein Zahnarzt.
yossarian 10.03.2016 07:34

Aufstieg der Rechten
 
Bis vor einem halben Jahr war die Rechte in Deutschland eine quantité négligeable. Die Dumpfbacken der NPD krebsten bundesweit bei 1,3 %, und kaum einer nahm sie ernst. Luckes AfD war eher rechtsliberal als rechtsextrem, aber immerhin stellte sie einen Neuanfang dar, indem rechte oder halbrechte Akademiker auftraten, die auch auf bürgerliche Kreise attraktiv wirkten.
Seit sich unter dem Eindruck von Merkels Willkommenspolitik die AfD spaltete und weiter rechts neu aufstellte, setzte sich dieser Prozess fort. Wortgewandte Alkademiker wie die Chemikerin Petry und der Geschichtslehrer Höcke traten an die Spitze der Partei. Besonderes Augenmerk verdient der erfahrene Politiker Dr. iur. Gauland. WP:

Gauland war 40 Jahre lang Mitglied der CDU. Er war im Laufe seiner Parteikarriere im Frankfurter Magistrat und im Bundesumweltministerium tätig und leitete von 1987 bis 1991 die Hessische Staatskanzlei unter Ministerpräsident Walter Wallmann, der sein Mentor war.
Dass die CDU nach dem 2. WK von SS- und NSdAP-Leuten mit in der Schweiz geparkten SS-Geldern gegründet wurde, ist Insidern bekannt. Siehe den arte-Film "Octogon-Trust" auf Youtube.
Damit vollzieht die AfD einen ähnlichen Entwicklungsprozess wie die NSdAP. Zuerst ein wilder Schlägertrupp unter dem ungebildeten Wirtshausredner AH, der aber unter den von den Siegermächten bewusst erzeugten politischen Umständen (Versailler Vertrag, Weltwirtschaftskrise 1929) den Einbruch in bürgerliche Kreise schaffte, Akademiker wie Dr. phil. Joseph Goebbels anwarb und nach 1929 ihren Stimmenaneil verzehnfachte.
Einen ähnlichen Prozess erleben wir gerade, und der ist angsteinjagend. Unter dem Eindruck von Merkels verantwortungsloser Willkommenspolitik, die in der Bevölkerung nur wenige Anhänger, aber viele Gegner findet, bricht die AfD immer tiefer in das bürgerliche Lager ein und konnte ihren Stimmenanteil nach der Spaltung im Sommer verdreifachen. Viele hatten nach der Spaltung schon feixend das Ende der AfD profezeiht. Dieser rasante Aufstieg ist in der bundesrepublikanischen Nachkriegsgeschichte ohne Beispiel. Die Grünen benötigten ein Jahrzehnt, bis sie sich in der Parteienlandschaft etabliert hatten. Die neue AfD schaffte es in einem halben Jahr.
Jeder Geschichtsbewusste weiß, dass sich geschichtliche Neuentwicklungen selten spontan, sondern meistens nach Konstellationen im größeren politischen Umfeld entwickeln. Genau das geschieht nun auch bei uns. Und das kann dumm ausgehen.
Mit einer Kanzlerin ohne politische Erfahrung, deren abrupter Karrierebeginn und deren schneller Aufstieg noch immer im Dunklen liegen, fragen sich immer mehr: ist diese Frau so dumm, oder handelt sie in irgendjemandes Auftrag. Manchmal kommt mir Merkel vor wie eine in Trance redende Marionette, die immer die gleichen weltfremden Worthülsen von sich gibt. Ich habe eine private Vermutung, in wessen Auftrag sie handelt, kann das aber nicht belegen. Deswegen behalte ich sie für mich.
Gestern abend wurde in der Kulturzeit.de das Beispiel eines neu-rechten Großbürgers gezeigt, der symptomatisch für die Neue Rechte steht, deren Aufstieg wir gerade als Zeitzeugen miterleben. Siehe https://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=57599 Die Moderatorin Tina Mendelsohn, sonst eher von begrenztem Durchblick, hatte diesmal einen Geistesblitz und den richtigen Riecher, als sie den Neu-Rechten Götz Kubitschek vorstellte. (Man beachte dessen urdeutschen Familiennamen)
Bislang beherrschten wortgewandte links-grüne Agitatoren wie Claudia Roth die Diskussion, nun bekommen sie Konkurrenz von Rechts. Und die ist nicht mehr dumm und dumpf wie die kriminellen Schlägerbanden der NPD, sondern wird langsam salonfähig wie einst die NSdAP.
Diese Entwicklung ist keine rein deutsche. In Schweden, Frankreich, Dänemark, Polen haben wir die gleiche. In England verhindert nur das spezielle Wahlrecht den massenhaften Einzug der UKIP in das Parlament. Österreich und Russland sind schon weit voranmarschiert mit der FPÖ und dem Neofaschisten Putin. Und natürlich Italien, wo um 1914 der Faschismus erfunden wurde, und wo ein Berlusconi 14 Jahre lang Ministerpräsident war.
Damals in der Weimarer Republik schwenkten Viele vom linken Lager, besonders von den Kommunisten, zu den N*zis über. Und auch die AfD wilderte bei der letzten Europawahl am erfolgreichsten im Revier der Linken. Ganz Links ist nie weit von ganz Rechts entfernt. Ulbricht und Goebbels arbeiteten auch gemeinsam gegen die schwächelnde Weimarer Republik.
Ich vermute, dass auch ein paar Merkel-Fans hier im Lusthaus demnächst einen Schwenk zur AfD hin vollziehen werden. Alles schon mal dagewesen. Beispiele dieser Art gibt es zahlreiche, siehe Horst Mahler, ehemals RAF, nun NPD. Und Merkel. Ehemals eine der treuesten der Treuen Honeckers, heute CDU.
pax11 10.03.2016 19:36

Ja, wenn die fetten Tröge im schwinden sind,
da sind die (gespielten) Entrüstungen groß und die Gesichter lang......

https://www.spiegel.de/politik/deutsc...=veeseoartikel

Politik sollte vielleicht auch manchmal im mehrheitlichen Sinne der Bürger sein.
yossarian 13.03.2016 06:37

Erstaunliche Entwicklung in Schweden
 
Kaum hat die schwedische Regierung ihre Grenzen geschlossen und die jahrzehntelange Willkommenskultur beendet, gingen die Umfragewerte für die schwedische AfD (= SD) um fast ein Drittel zurück: siehe www.status.st Die gelbe Linie ist der Durchschnittswert der Umfrageergebnisse.
pax11 13.03.2016 12:10

richtig gespannt bin ich heute abend auf die Statements der " lebenden Entrüstung" (Pleitemanagerin Claudia (Fatima) Roth sowie 2-tons-sigmar-gabriel.

Schon im Vorfeld wurde ja öffentlich geweihräuchert,
dass eine eventuelle Wahlniederlage keinesfalls ihm anzulasten wäre. :~11:

Das wäre schon wirklich ungerecht.
Einer, der sich so überhaupt nicht mehr erinnern kann, was er am Tag zuvor so getan und gebabbelt hat.....
:~g:~g:~g:~g:~g:~g:~g:~g
yossarian 14.03.2016 23:29

Putin und die AfD
 
Kann uns Kollege Maexxx vielleicht aufklären, warum Putin die AfD (mit)finanziert? Auch die französischen Rechtsradikalen um Marine Le Pen erhalten Kredite von einer russischen Bank, deren Besitzer Putin nahesteht.
Dazu morgen um 21:00 im ZDF: https://www.zdf.de/frontal-21/russlan...-42678994.html
sar30 14.03.2016 23:44

das kann ich dir auch beantworten.
die rechtspopulisten sind antieuropäer und eine schwache eu ist gut für putin.

bin gespannt auf maexxxs erklärung.
yossarian 15.03.2016 00:45

Bernd Lucke, Gründer der alten AfD in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung vom 9.3.16

Heute sei die AfD „zu mindestens 90 Prozent pro Putin“ und sehr skeptisch gegenüber der Nato eingestellt, versichert Lucke. Was ihn seit seinem Ausscheiden etwas stutzig gemacht habe, sei die Tatsache, dass die AfD – nachdem das Parteienfinanzierungsgesetz verändert wurde und der Goldhandel nicht mehr als Geldquelle herangezogen werden konnte – nach einem Spendenaufruf, der nicht in den sozialen Medien vorbereitet worden sei, drei Millionen Euro innerhalb kürzester Zeit erlöst hätte. Das fand Lucke bemerkenswert, „weil die AfD zuvor nie solche Beträge erhalten hatte“. Er hat zwar keinen Hinweis darauf – doch erinnert dies an die verdeckten Geldströme, mit denen der Front National in Frankreich aus Moskau unterstützt wird.

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